Christian Wiedekind: Wachsmottenbekämpfung mit BT
Schönen Tag Herr Dr. Novotny,
Ich verfolge ihre Beiträge hier eine Weile und freue mich, dass Ihre Versuche mit BT die Wachsmotten bisher ferngehalten haben.
Ich möchte hier aber noch ergänzen:
Dass BT in der Öko-Imkerei und Öko-Landwirtschaft zugelassen ist rührt vor allem daher, dass es für Menschen völlig ungefährlich ist und RELATIV genau auf die Fraßschädlinge wirkt, die man zu bekämpfen gedenkt. Es schadet bzw. tötet aber SEHR WOHL Schmetterlinge (resp.ihre Raupen)!
Es ist dabei das eine, BT auf Feldern einzusetzen, die von Schmetterlingen kaum besucht werden. Wenn man das BT in den Kasten „bläst“ und die Hummeln damit in Kontakt kommen tragen sie es auf zigtausend (!) Blüten, die sehr wohl auch für Schmetterlingen interessant sind. (Man denke nur an Flieder.)
BT kommt auch in der Natur auf Blüten vor, aber wenn ihn Hummeln verbreiten ist dies eine andere Kategorie.
Ich denke wer sich um Hummeln sorgt kann gegenüber Schmetterlingen nicht so gleichgültig sein.
Wachsmotten mögen im Vergleich zu den lieben Hummeln hässlich, abscheulich sein. Sie zerstören Nester und damit die Arbeit, die sich Leute aus guter Absicht machen.
Aber ihr fast symbiotisches Verhalten mit Baumhummeln zeigt, dass sie eben nicht einfach Schädlinge sind, sondern „unsere“ Hummeln sich zum Teil angepasst haben, mit ihnen leben können, oder sogar davon profitieren. Nur weil ein Tier hässlich ist sollte es nicht sofort sterbenswürdig sein.
Mag eine Anwendung bei akuter Nestbedrohung nachvollziehbar sein, so
scheint sie präventiv diametral gegen den Gedanken des Naturschutzes zu stehen.
Jemanden der von „Hummelzucht“ spricht kann man vielleicht mit solchen Einwänden nicht beeindrucken. Die anderen, die hier aber lesen und Hummeln nicht des Egos wegen, sondern aus Naturliebe und Interesse ein Zuhause geben wollen, werden besagtes nicht vergessen.
Sich über „Klappen, Türen und Lavendel“ Gedanken zu machen ist ökologisch einwandfrei und man lernt die Hummeln und ihre Fähigkeiten dabei besser kennen, als durch Präventiveinsatz von „Schädlings“vernichtungsmitteln.
Beste Grüße,
Christian Wiedekind
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