Johann Wiedl: Tote Hummeln unter Linden
> Hallo, ihr Beiden,
> das ist ein Phänomen, das jeden Sommer unter Linden auftritt und das noch nicht restlos geklärt ist. Man weiß heute, daß die Hummeln nicht an Krankheiten oder gar Vergiftung sterben, sondern schlichtweg verhungern. Wenn man den flugunfähigen Tieren Zuckerwasser oder Honig gibt, erholen sie sich ganz rasch und fliegen ab.
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> Bisher wird vermutet, daß die Hummeln zu wenig Nektar in den stark duftenden Linden finden und keine geeigneten anderen Futterquellen in der Nähe sind.
> Da sie für das Fliegen viel Energie brauchen, leiden sie unter dem Mangel als erste.
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> Man kann das vor allem in trachtarmen Gebieten beobachten, in denen es an alternativen Futterquellen (blühende Blumenwiesen, etc.) fehlt – also sowohl auf dem platten Land mit verblühten Monokulturen als auch in der Steinwüste der Stadt.
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> Grüße
> Melanie
Hallo Melanie,
auch bei mir hier in Emmerich am Rhein wurden dieses Jahr drei von sechs Erdhummelvölker während der Lindenblütezeit vom Hummelsterben heimgesucht. Man kann sagen: Totalverlust! Ganz in der Nähe meines Hummelstands standen mehrere Linden in Blüte, diese Bäume wurden von Hummeln und Bienen „umschwärmt“. In dieser Zeit wurden die sehr zahlreich in meinem Garten und in der näheren Umgebung blühenden Hummeltrachtpflanzen von Hummeln, außer der Ackerhummel, überhaupt nicht beachtet. Von einer Steinwüste kann keine Rede sein. Die betroffenen Völker habe ich in dieser Zeit mit Zuckerwasser versorgt. Es half nichts, sie sind am Ende. Auch zwei Baumhummelvölker waren betroffen. Bei den Steinhummeln hatte ich keinen Totenfall.Ich glaube nicht, dass „Verhungern“ als alleinige Todesursache hier in Frage kommt.
Grüsse vom Niederrhein nach Berlin
Hans Wiedl
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