Luc: Späte Ansiedlung!

>Hi Chris,
>wie kann es sein, dass durchs mähen die Hummeln verschwinden? Weil du von Gemetzel schreibst. Gemäht wird doch mit Messerbalken, da können die Insekten doch rechtzeitig abfliegen. Dass sie weg sind, weil kein Blütenangebot mehr besteht das ist klar. Gerade dann müssten die doch auf den wenigen Blütenpflanzen zu sehen sein. Oder?
>Die verschwundenen Königinnen: Sind die aus Deinen Kästen, oder hast Du die beim Sammeln beobachtet?
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>Bei mir gibts auch sehr wenig Hummeln. Es kamen wenige Arbeiterinnen aus der ersten Generation hervor. Dunkle Erdhummel hatte gestern noch zwei oder drei Arbeiterinnen, da füttere ich sogar nach. Glaube die wurden von ner Kuckuckshummel befallen.
>Ackerhummel hat jetzt drei, die Königin bleibt im Stock. Meine andere Ackerhummel wurde irgendwann von einer Baumhummel verdrängt, da fliegt momentan noch die 1te Generation und die Königin aus.
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>Aber bitte erklärs mir als Laien mal, wie beim Mähen der Wiese die Bienen und Hummeln zugrunde gehen.
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>Christian

Hallo Christian,

scheinbar lebst Du in einer Siedlung mit keinen grösseren Wiesen rundum, die von den Landwirten als Silage-Flächen genutzt werden. Hier fährt ein grosser schneller Traktor mit einem o. zwei Mähwerken dran, rationell über die Gras/Blütenfläche. Dass ist nicht wie früher der Balkenmäher mit diesem einem Messer dran, sondern wie bei einer Fräse, an der sich Messer dran befinden. Wie bei einem Rasenmäher, aber jedes Gerät ist mind. 2Meter breit.
Stell dir vor, Du fährst mit einem Riesen-Rasenmäher mit 4 Meter Arbeitsbreite mit 25 km/h in die Wiese rein, an der sich alle 10 Meter die noch alleinversorgende Königin auf der Blüte befindet. Sie hat keine Chance, bei dieser Geschwindigkeit noch rechtzeitig abzufliegen.
Bei einem Messerbalken fällt das Gras samt Königin nur um, und das Insekt kann sich wieder in Sicherheit bringen.
Genau diesen ersten Mähzeitpunkt des Jahres fürchte ich am meisten, denn nur 5 Meter neben meinen Hummelkästen befindet sich eine solche Wiese.
Da heisst es hoffen, dass entweder die Hummel im Kasten oder sich auf anderen Stellen befinden.
Bei mir haben glücklicherweise alle anwesenden Königinnen dieses ‚Gemetzel‘ überlebt.
Ab dem zweitem Schnitt im Juni ist die Alte ohnehin nur mehr im Nest, u. das Gröbste überstanden.
In Blütenreichen Siedlungen sind die Hummeln deshalb besser aufgehoben, als in der Intensivlandwirtschaft.
Nach dem grossflächigem Gras-Siloschnitt ist deshalb hier ziemlich tote Hose, auch weil die Felder daneben Unkrautfrei sind.
Wer viel Glück hat nennt einen Biobauer seinen Nachbarn. Hier ist das ganze Hummeljahr über irgendwas zu finden, aber auch diese verzichten ungern auf das notwendige Silagefutter.

Gruss Luc

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