Bago: Sichtungen… Fragen zur zweiten hortorum Generation

>>>Heute, 30.10.2011 bei 16°C 1 Jungkönigin und 6 Männchen von Bombus hortorum auf Aconitum x carmichaelii im Garten. Wie jedes Jahr 2. Generation, aber doch eindrucksvoll.
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>>>mfG JN
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>>Hallo Johann,
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>>dass mit den zwei Generationen bei den Gartenhummeln verstehe ich nicht so ganz. Bei uns habe ich bisher noch keine zweite Generation feststellen können. Trotzdem wir hier in Dortmund immer sehr früh dran sind und die ersten Gründungen bei hortorum so gegen Mitte/Ende März haben. Allerdings stelle ich bisher keine zweite Generation fest. Die ersten Jungköniginnen gibt es Mitte/Ende Mai, selten auch mal Anfang Juni. Ab Mitte/Ende Juni sehe ich dann keine einzige mehr. Eine einzige Königin ist mir mal im August begegnet, was ich aber nicht als ein Beweis zählen möchte. Woran kann es also liegen? Sind es bei Dir eigentlich komplett neue Gründungen oder die Übernahme es Mutternestes?
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>>Bombus hypnorum hat hier zuweilen zwei Generationen, ebenso pratorum, dort gibt es meist aber eine Übernahme des Mutternestes. Bei terrestris gibt es ab und zu auch mal wieder Gründerinnen, weil ich schon mal Zwergarbeiterinnen im August mit Pollen rumfliegen gesehen habe. Deshalb ist die einzige Erklärung eine neue Nestgründung.
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>>Der spätblühende Eisenhut ist eine wirkliche Hummelattraktion. Erdhummeln, Ackerhummeln
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>Hallo,
>ob das neue Nestgründungen sind oder “nur” Übernahmen, weiß ich nicht, weil ich leider noch nie ein Nest der 2. Generation gehabt habe. Allerdings hat vor 1 oder 2 Jahren jemand in diesem Forum geschrieben, er hätte 2x ein neues Nest im alten gehabt. Trotz fehlender Nestnachweise ist der Freilandbefund bei mir ziemlich eindeutig: Ca. ab Ende Juli fliegen pollensammelnde Königinnen, irgendwann Mitte oder Ende August kommen neue Arbeiterinnen und ab Ende September Männchen.
>Da hortorum an sich eine kurze Nestdauer hat, sind die beiden Generationen doch deutlich getrennt.
>Ich weiß, dass die 2. Generationen nicht überall vorkommen, vermute aber dass es eher in feuchteren Lebensräumen ist, denn natürlicherweise blüht hier Lamium maculatum im Herbst wieder. Und das ist im Oktober fast die einzige natürliche Nahrungspflanze für B. hortorum.
>Ich habe allerdings keinerlei andere Hinweise auf 2. Generationen bei anderen Arten gehabt, weder bei pratorum, noch bei hypnorum.
>Pollensammelnde Zwergarbeiterinnen von B. terrestris würde ich übrigens noch nicht als Indiz für eine Nestübernahme gelten lassen. Denn erstens können Zwergarbeiterinnen aus dem Frühjahr im Nest sehr alt werden, sie fliegen ja nie aus, und dann vielleicht beim Zusammenbruch des Nests doch noch genötigt sein, zu arbeiten. Und Zweitens können Zwergarbeiterinnen aus Larven, die aus irgendwelchen Gründen zu wenig erwischt haben, jederzeit entstehen.
>Ich lese immer wieder, dass pratorum 2 Generationen machen soll, beobachte aber nie Arbeiterinnen im Juli oder August. Hast Du solche Beobachtungen?
>B. hypnroum-Nester – und davon hatte ich inzwischen jede Menge, können ab und an schon bis Anfang August überleben. Hinweise auf spätere Nester hatte ich noch nie.
>mfG Johann Neumayer
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Hallo,

bei pratorum bin ich mir zumindest fast sicher. Ich habe ein Volk gehabt, welches extrem lange durchgehalten hat und wie eine Art zweiten Schub von Königinnen produziert hat. Diese Königinnen waren deutlich kleiner. Diese Königinnen erschienen 1 1/2 Monate später (so um Anfang Juli). Die anderen 40 Königinnen waren vorher schon ausgeflogen. Dann gab es noch mal 20 Stk, leider blieben 5 Kokons zu. Während dieser Zeit im Juni habe ich eine relativ frische Königin gesehen, kaum Abnutzungen der Thoraxbehaarung. Und mit deutlich geschwollendem Hinterleib. Ich gehe also davon aus, dass sie ihr Mutternest übernommen hat. Im August kam dann sogar eine Jungkönigin wieder! Sie suchte ihr altes Nest! Ich habe dann schnell Polsterwolle in den Kasten getan, hat jedoch nichts gebracht.

So ein ähnliches Verhalten mit der Rückkehr habe ich auch bei terrestris beobachtet Warum kehren bitte Jungkönigin zurück wenn sie jedoch kein Nest gründen wollen. Möchten sie sich die Umgebung noch besser merken, um im Frühjahr leichter zurückzufinden?

Bei hypnorum gibt es in der Tat Nester, die extrem lange durchhalten. Eine Königin verstarb gegen Ende April, Mitte Mai flogen die Königinnen. Im Juni war es dann eher ruhiger. Im Juli gab es dann wieder eine höhere Aktivität, eine Jungkönigin war auch noch vorhanden.

Nun aber zurück zu hortorum: Du gehst also davon aus, dass diese Art nur in feuchten Gegenden zwei Generationen hervorbringt. Bis in welche Höhe können sie dies eigentlich tun, denn es muss ja eine Grenze geben.

Bombus jonellus hat ja auch keine Probleme mit zwei Generationen. Steht nicht nur bei Herrn von Hagen im Buch, sondern auch im “The Life of the Bumblebee” von Alford. Er erwähnt dort, dass ein bis zwei Jungköniginnen bei pratorum und jonellus das Mutternest übernehmen.

Naja, vielleicht sehe ich nächstes Jahr Tiere einer zweiten Generation im Allgäu.

Gruß Alex

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