Bulli: Seit April fliegen Erdhummelköniginnen – die ganze Zeit
Hallo zusammen,
dieses Jahr ist wirklich kurios.
Erdhummelköniginnen sah ich dieses Jahr das erste mal Anfang April.
Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich im Mai selten suchte.
Anfang bis Mitte Mai suchte eine Erdhummelkönigin noch nach einer Nistmöglichkeit.
Es verging seit April keine Woche, ohne die Sichtung einer Erdhummelkönigin.
Seit letzten Montag war hier angenehmes Wetter. Viel Wind, nicht besonders Warm, aber sonnig und nur noch Regen von wenigen Stunden Dauer.
Und andauernd die Erdhummelköniginnen. Seit Montag erschienen sie mir viel agiler als davor.
Klar, dachte ich, ist nun einmal sonniger als vorher, da geht alles leichter. ;-)
So langsam hatte ich Sorge, weil man immer mal wieder von Königinnen liest, die kein Nest starten. Aichhorn hatte in den 70ern Tricks entwickelt, wie man Hummeln zur Nestgründung animieren kann.
Also habe ich erst mal auf die Pollenhöschen geachtet.
Die Königinnen hatten keine.
Schade, dachte ich so und recherchierte, ob man eine Königin irgendwie zur Nestgründung animieren könne. Vergeblich. :-)
Heute schwirrten plötzlich drei Erdhummelköniginnen hier herum und dann war klar, dass es schon Jungköniginnen sind. Vor zehn Tagen sah ich aber definitiv noch eine Altkönigin der Erdhummeln und vor zwölf Tagen noch eine Ackerhummelkönigin.
Gerade war ich erleichtert, da flog mir eine definitiv alte Steinhummelkönigin in den Sichtbereich. Sie war sehr kahl auf der Brust und der Hintern war eher schütter behaart.
Bei den vielen Steinhummelarbeiterinnen scheint sie schon aus dem Nest geworfen worden zu sein, aber bisher keine Steinhummel-Jungköniginnen in Sicht. Oder gibt es eine andere Erklärung, warum die Hummelkönigin noch ausfliegt?
Kurios.
Zurück zu den Erdhummelköniginnen.
Der Gedanke, dass sich Altköniginnen und Jungköniginnen der gleichen Art an einer Blüte treffen, finde ich aber schon ein wenig witzig.
Ob sie da Kochrezepte austauschen? ;-)
Hmmm, vielleicht kommen die Jungköniginnen aus einem Nest, das bereits während der warmen Witterung im März gegründet wurde. Bevor ich noch mehr spekuliere, gehe ich nochmal auf die Rhododendren ein. Bitte nicht bös sein.
Das windige, aber überwiegend sonnige Wetter hat hier anscheinend dazu geführt, dass so gut wie jeder Rhododendron und jede Azalee seit fünf Tagen beflogen wird. Seien sie auch noch so klein. Aber auch der abseits stehende große dunkelrosane R. hatte dieses Jahr Probleme bei der Akzeptanz. Seit fünf Tagen aber nicht mehr.
Letztes Jahr war das anders. Da konzentrierte sich alles mehr auf die großen Büsche. Manchmal sind hier mehr Hummeln als Bienen unterwegs. Klar, bei dem Wetter. Freut mich aber irgendwie. ;-))
Die kriegen ja sowieso Zusatzfutter.
Auch an Storchenschnabel, Kotoneaster und … ähm, Name fällt mir gerade nicht ein … sind Hummeln.
Das Goldgeißblatt schiebt gerade die Blüte Nummer vier. Bisher keine Blüteneinbrüche, kommen aber hoffentlich noch. :-)
Weiterhin habe ich aber nur eine Wespenkönigin dieses Jahr gesehen und keine Hornisse. Wiesenhummeln sind ganz selten mal hier.
Leicht zu erkennende Kuckuckshummeln habe ich noch nicht gefunden.
Gartenhummeln sind hier immer schwerer zu finden. Entweder sind sie woanders oder sie verstecken sich in der Masse der Erdhummeln. Schade, die ließen sich so gut beobachten, weil sie sich anscheinend vom menschlichen Geruch nicht stören ließen.
Noch ein Gedanke zu den Starkregenregionen.
Renaturierte Überflutungsflächen hin oder her. Es werden sicherlich etliche Nester vollgelaufen sein.
Schade, aber so ist es. Ohne renaturierte Überflutungsflächen wären da aber vermutlich Intensivlandwirtschaftsflächen.
Appopos, hier werden schon wieder das inzwischen über kniehoch mit Gras und Wildblumen bedeckten Wiesenareale gemäht. Glücklicherweise mit einem tierfreundlichen Balkenmäher ohne Aufbereiter oder Schwadbildner.
Greetings
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