Bulli: Rhododendron vs andere Blüten

Hallo, ein neues Update.

Der weiße Rhododendronbusch hat entgültig ausgeblüht. Die Blütenstände sind bereits entfernt.
Zwischenzeitlich hat eine Azalee (hellrosa mit weißen Kontraststreifen) die Hummeln bei gutem Wetter angelockt. Am gleichen Busch ist auch ein Trieb, der rosane Blüten produzierte. Die wurden wesentlich weniger besucht. Angeguckt schon, aber nur selten besucht. Außerdem waren die Blüten schnell verblüht.
Der lila R. (von einer radderigen Art) hat nur kurz etwas gebracht. Zumindestens abends war er bei warmem Wetter immer sehr fertig. Anscheinend kann das Wasser an warmen/heißen Tagen nicht schnell genug zu den Blüten transportiert werden, so dass sie zusammen fallen. Morgens sind sie dann wieder frisch.

Inzwischen stehen zwei dunkelrosane Rhododendrons in der typischen Buschform mit – na, ich schätze mal – je 1000 Blüten hoch im Kurs bei den Hummeln. Das heißt hier, dass immer 2 bis 6 Hummeln dran sind. Was sie aber auch nicht davon abhält andere Blütchen zu besuchen. Bei diesem warmen Wetter der letzten Tage (25 bis 29 °C Tageshöchsttemp.) kann ich nicht mehr davon sprechen, dass die Hummeln „Shuttle-Flüge“ machen würden, wie ich ihn in einem vorherigen Beitrag beschrieb. Sie fliegen bei warmem Wetter offensichtlich gerne mal durch die Gegend und begucken sich andere Nektarangebote. ;-)

Die Bienen sind hauptsächlich am Storchenschnabel und Hornissen wie Wespen sind nicht mehr so häufig zu sehen. Dafür fliegen hier Schlupfwespen oder wie die heißen herum. Sie tragen schwer an ihren Lasten. Letztens hatte eine eine Florfliege erbeutet und kam kaum vom Boden hoch.
Die Wollschweber sind seit der Kälteperiode über Ostern nicht mehr zu sehen. Zu der Zeit gab es nach meiner Meinung noch keine Bienenvölker bis auf klein Wildbienen. Ich befürchte, dass es nächstes Jahr hier keine Wollschweber mehr geben wird.

Interessant fand ich das Verhalten einer Hummel an dem weißen Rhododendron. Sie hatte sich anscheinend auf die Blüten spezialisiert, die besonders schlecht zu erreichen waren. Also Blüten, die von Blättern nahezu verschlossen waren bzw die Blüten, die gegen die Blüten einer benachbarten Dolde stießen. Da quetschte sich die Hummel durch den kleinsten Spalt um doch noch in den Blütenkelch zu kommen. Bei der Beobachtung war warmes Wetter. Vermutlich hätte sie das bei Kälte nicht gemacht. Aber, bemerkenswert, fand ich.

Ein seit einigen Tagen blühender elfenbeinfarbener Rhododendron (radderige steckenförmige Art) zieht gar keine Hummeln an.

Ein großer blauer Rittersporn hat für seinen Nektar anscheinend noch keinen Abnehmer gefunden. Mal sehen, wie es weiter geht.
Die ersten Fingerhüte öffnen sich. Bisher aber nur elfenbeinfarbene. Aber auch da sind die Besuchszahlen eher mager. Ich hoffe auf die fliederfarbenen Sorten mit weißen Kontraststreifen.

Es gibt in meinen Augen zwei Hauptunterschiede bei Rhododendren. Einmal die ehrer radderigen steckenartigen R. bei denen die Blätter nur in der Nähe der Blütendolden sind und zudem nach unten hängen und die buschartigen Rhododendrons bei denen die Blätter durchaus auch waagerecht wie auch fast senkrecht stehen können.
Die buschartigen bringen Hummeln viel mehr, habe ich das Gefühl.

Der Rhododendron ist bei warmem Wetter vermutlich eher was für Hummeln, als für Bienen, Wespen und Hornissen.

Fazit:
Ich finde es schwierig, die Rhododendronsorten genau zu bestimmen, die die Hummis anlocken.

Bienenerlebnis mit Rhododendron:

Bienen scheinen gut daran zu tun Rhododendrons nicht allzu häufig anzufliegen. Bei gutem Wetter sind sie weit überwiegend an anderen Blüten.
Zwei Bienen sah ich, die mit ihren Füßen immer wieder fest zu kleben schienen. Ich hatte mir darüber keine Gedanken gemacht, bis ich eine Honigbiene an einem alten Deckblatt einer Knospe hängen sah. Alle sechs Beinchen klebten mit mindestens zwei Segmenten bei den mittleren und hintern Beinchen fest. Das ganze auch noch an einer schattigen Stelle.
Also, ich habe sie kurzerhand vorsichtig mit zurecht gerissenen R.-Blättern abgenommen.
Aber leider klebten die Beinchen immer noch. Die Biene wollte/konnte auch nicht mehr fliegen. Also holte ich Wasser, legte die Biene auf eine von der Sonne erwärmten Aluminiumplatte in Rückenlage und nässte die Beinchen ordentlich ein. Die Beinchen waren schwer voneinander zu trennen. Mit einem spitzen Blatt kämmte ich sie vorsichtig auseinander.
Leider ohne langfristigen Erfolg, da die klebrige Flüssigkeit, die aus dem Knospendeckblatt ausgetreten war, wohl nicht sehr wasserlöslich ist. Pflanzliches Fett wollte ich nicht nehmen und Silikonöl (wird nicht verdaut) auch nich. Mineralöle sowieso nicht.
Jedenfalls war die Biene verdammt nass und die Beinchen klebten immer wieder zusammen. Ich gab ihr erstmal ein paar Blätter zum drauf klettern. Dabei bemerkte ich, dass die Biene die Beine wohl zum säubern aneinander rieb und dann nicht mehr selber auseinander bekam.

Eine Biene, die nicht wegfliegt und bei der alle Beine aneinander kleben … dazu noch nass … blieb nur eine Lösung … erstmal Futter geben. Die bereits vorbereitete Spritze war schnell mit Wasser aufgezogen und geschüttelt.

Viel schneller als die Hummeln nehmen anscheinend die Bienen die Zuckerlösung an. Jedenfalls hat sie gut getankt und sofort wurde sie sehr viel agiler. In dem Zustand hätte ich ihr nicht die Beine auseinander pulen können, wie vorher. Aber, sie hatte plötzlich so viel Kraft, dass die die Beinchen von selber immer wieder auseinander bekam.

Naja, und dann kam der große Glücksfall. Sie fiel auf den Boden. Dort waren Gehwegplatten. Den Sturz hat sie auch ohne Flügelschlagen gut überstanden. Außerdem schien die Sonne auf die Stelle … also keine Probleme.
Die Ameisen hatten Sand von unter den Platten nach oben transportiert und die Körner und sonstiger Schmutz klebten nach kurzer Zeit an allen Beinchen. Die kleine Biene hatte immer gut zu tun sich die Beinchen zu säubern. Dann lief sie mal wieder ein Stück und säuberte wieder usw usf. Ich weiß nicht woran es lag, aber irgendwann war sie wohl wieder warm genug oder das Zuckerwasser war im Blut … jedenfalls startete sie dann durch.
Ich hoffe, dass ich das beste getan habe.

Nach intensiver Suche am R. habe ich keine weitere festgeklebte Biene gefunden.

Viele Grüße

Bulli

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