Andreas Schmitt: Neuendorfs Raupenspritzmittel
Hallo Freunde,
Wie Markus richtig bemerkt, sind Wachsmotten so ziemlich das lästigste. Auch
ich habe dieses Wochenende auf dem Land 3 Erdhummelvölker mit dem Spritzmittel
behandelt.
In München habe ich es allerdings anders gemacht.
Vor allem durch Armins Versuche angeregt, aber auch durch einen Hinweis in der
jüngsten Ausgabe des Buches von E.v.Hagen, habe ich eine Hummelklappe gebaut:
Sie funktioniert analog wie eine Katzenklappe. Es handelt sich dabei um ein
7cm langes, 4cm hohes und 4cm breites Kästchen aus Sperrholz. Hinten seitlich
an einer der Längsseiten ist eine Öffnung zum anlegen an den Eingang des
Hummelkastens. In die davon entfernte Schmalseite habe ich ein Rechteck
gesägt, ca. 2,5cm hoch und 2cm breit. In dieses Rechteck wird ein Stück
durchsichtiges Plastik eingepaßt. Ihr kennt ja sicher die Schachteln in denen
in Baumärkten z.B. Schrauben verpackt sind. Da läßt sich so ein kleines
Rechteck leicht ausschneiden. Als Achse habe ich einen Aluminiumstift
verwendet, ca. 5cm lang. (Ich habe einen Stift verwendet, wie er z.B. in
Blindnieten steckt, ist leicht und rostet nicht!). An der Oberseite der „Türe“
wird also ein Loch für die Achse gebohrt (soll ruhig etwas Spiel haben) und
dann das ausgeschnittene Plastikplättchen mit Heißkleber an der Achse
befestigt. Die Klappe muß leicht beweglich sein, da sie ja auch von kleinen
Hummeln geöffnet werden soll. Durch leichtes Anblasen kann dies festgestellt
werden.
Als erstes habe ich dies hier in unserem münchener Garten ausprobiert. Die
Klappe nachts angebracht (Schweglerkasten) und am nächsten Morgen beobachtet
was da passiert.
Es ist nicht leicht für die Tiere! Aber irgendwann merken sie, dass die Klappe
beweglich ist und lernen sie in beide Richtungen aufzudrücken.
Gestern nacht habe ich dies auch bei einem Kasten im Park der Münchener
Stadtgartendirektion gemacht. Heute morgen um 7 Uhr (vor der Arbeit) die erste
Kontrolle zeigte, dass etwas Verwirrung da war, die ersten Tiere aber bereits
das Prinzip verstanden hatten. Heute mittag (in der Arbeitspause) war es schon
ganz gut. Und heute abend (nach der Arbeit) hatten die meisten Tiere kaum noch
Schwierigkeiten, wenn sie auch noch nicht über die lässige Souveränität
verfügen, wie die Hummeln bei mir im Garten.
Der Erfolg: Bisher in unserem Garten kein Wachsmottenproblem. (Im Park der
Stadtgartendirektion muss ich noch einmal kontrollieren)
Vor kurzem konnte ich beobachten, wie eine Fliege versuchte hinter einer
Hummel in den Kasten einzudringen. Sie bekam aber die zurückschwingende Klappe
auf die Birne und gab das Vorhaben sehr schnell auf.
Andreas
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