Bernde: Mottenklappe

Hallo Norbert,
das mit der Mottenklappe ist so eine Sache, die man nicht verallgemeinern kann. Ich hatte im vergangenen Jahr zwei Kästen hinter meinem Haus, die mit einer Baumhummel (Selbstansiedler) und einer Erdhummel (von mir eingesetzt) belegt waren. Die an beiden Kästen vorhandenen Mottenklappen schloss ich innerhalb einer Woche, nach dem die erste Generation am Ausfliegen war. Das Baumhummelvolk brachte für mich erstaunlich viele Jungköniginnen hervor, die alle noch eine gewisse Zeit durch die geschlossenen Klappe ein und ausflogen. Die Jungköniginnen der Erdhummel schätze ich auf zirka zwanzig bis dreißig, die ebenfalls noch eine gewisse Zeit ohne Probleme durch die geschlossene Klappe ein und ausflogen.

In beiden Völkern waren zum Ende der Periode aber unzählige Wachsmottenlarven im Nest vorhanden, über die sich nur meine Spiegelkarpfen im Teich freuten. Aber unter dem Strich haben beide Völker reichlich Geschlechtstiere hervor gebracht. Ab Mitte März 2011 stehen beide Kästen gereinigt und neu befüllt wieder an etwa der gleichen Stelle mit geschlossener Mottenklappe. Zusätzlich habe ich für das Bienenmuseum in meiner Heimatstadt zwei neue Kästen gebaut und sie zwischen die beiden bewährten Kästen, noch ohne Mottenklappe aufgestellt.( inzwischen nachgerüstet) Mein Plan ist, wenn einer oder beide Kästen ein Volk hervorbringen, sie in das Freigelände des Bienenmuseums, welches zirka 5 Kilometer quer durch die Stadt entfernt liegt, umzusetzen und mit Hummelart und spezifischen Lebenszyklus für die Besucher zu beschriften. Nun musste ich erkennen, dass beide Kästen aus dem Vorjahr, trotz geschlossener Klappe, mit Rückkehrern besetzt wurden, bevor ich mich so richtig mit meinen Brummern befasste. Die beiden neuen Kästen für unser Bienenmuseum, in dem übrigens der Vorsitzende des Thüringer Imkerverbands Herr Reichert das Sagen hat, sind noch nicht belegt. Ein Ansiedlungsversuch mit einer Steinhummel ist gescheitert und eine einfliegende Baumhummel konnte den Luxus meines Kastens offenbar auch nicht erkennen. Hier spielt sicherlich auch der Geruch eines schon benutzten Kastens eine Rolle.

Nach meiner Erfahrung kann ich aber in Beantwortung Deiner Frage sagen, wenn eine Königin schon über eine Woche den Kasten anfliegt, hat sie schon eine starke Nestbindung. Ab diesen Zeitpunkt kann die Klappe täglich mehr geschlossen werden, um nach zirka fünf Tagen völlig geschlossen zu sein. Wichtig ist hier, dass die Klappe die richtige Höhe zum Anflugbrett hat und das die Königin mit ihrem Kopf auch weit genug unter die geschlossene Klappe kommt, um sie anheben zu können. Je eher die Klappe geschlossen ist, desto geringer sind die Chancen für Wachsmotten oder für eine Kuckuckshummel, dass Nest zu übernehmen. Beobachtung ist aber hier sehr wichtig.
Viele Grüße Bernde aus WE

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