einstein: Milben auf Königinnen

Herr Wiedekind!
Ich schreibe nicht unter verschiedenen Namen, das sei mal festgehalten.
Von Essigsäure tauchen war nie die Rede, würde höflichst ersuchen, genau zu lesen – nehme ja an, daß Sie des Lesens mächtig sind.
Wir hatten vergangenes Jahr bei Erdhummeln die Austrittslöcher der Milben der nicht geschlüpften Kokons gezählt und kamen auf die unglaubliche Zahl von über hundert Parasiten, die an der Königin übrigens auch an den Arbeiterinnen in geringerem Verhältnis dazu – proportional zur Körpergröße – gesaugt hatten.
Sie mögen mir viel weismachen – es zu versuchen – aber dass ein Befall an saugenden Tieren für die Hummeln förderlich sein soll – bei aller Sympatie, die ich Hummelhaltern entgegenbringe, dies nehme ich Ihnen dann ab, wenn in Afrika Muttertag, vorher nicht.
Wenn Sie, wie ich annehme, auch der Mathematik mächtig sind, dann können Sie errechnen, dass der Befall von 10 Milben in etwa dem Gewicht entspricht, welches der Mensch mit ca. 30 kg als Schmarotzer mit sich herumtragen müsste. Wollen Sie dies wirklich den Hummeln zumuten???
Könnte da vielleicht ein kleiner Hang zum Voyeurismus vorhanden sein??? Ich weis es nicht, aber nachdem Sie mir eine Krankheit unterstellen – sollte da mal nicht in den eigenen Reihen kontrolliert werden. Es gibt viele versteckte Formen wo die Neurologie zum Zuge kommen müsste.
Möchte dieses Thema auch nicht weiter verfolgen und persönliche Dinge schreiben – aber Sie haben begonnen ich darf schon antworten.
Mir geht es um die Hummeln – auch darum den Geschäftemachern – die Hummelvölker zu kommerziellen Zwecken verkaufen – entgegenzutreten.
Die Hummeln sollen so leben dürfen, wie sie es gewohnt sind.
Wenn hier der Mensch mit seinen Eingriffen die Insekten in eine Zwangslage bringt (Spritzungen mit Pestiziden, Herbiziden, Akariziden, Insektiziden usw.) dann wäre es unsere Pflicht zu versuchen, diese „Verbrechen an der Natur“ wie ich es formuliere, zu reduzieren oder zu stoppen, denn wir können so nicht mehr lange weitermachen – der Exotus ist vorprogrammiert.
Wenn Sie von dem Bienensterben im Rheinland gehört haben, dann können Sie auch schließen, daß auch die Hummeln dort sterben, da sie ja die selbe Nahrungsquelle benötigen – dies sollte man anprangern.
Wenn Sie schon so „gut informiert zu sein scheinen“, dann prangern Sie die „Gauchobeizung“ an Getreide und Mais usw. an dem Saatgut an, das wäre was für Sie, da können Sie sich profilieren. Der Wirkstoff ist übrigens Imidacloprid! Der angeblich rasch zerfällt – das dem nicht so ist – zeigt das Bienen- und Hummelsterben.
Darf Sie auch noch informieren, daß ich ein biologisch wirkendes Mittel gegen die Varroa- und die Hummelmilbe zur Registrierung eingereicht habe. Dies ist – sagen wir mal so – auch Hummelschutz – da könnten Sie auch versuchen, was beizutragen!
Es grüßt Sie, der nicht auf kommerziellen Erfolg ausgerichtete
Einstein.

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