Michel: meine Bilanz 2010
Aufgrund von Wachsmotten und dem seltsamen Fliegenbefall habe ich die verbliebenen Waben und Hummeln (Altkönigin noch am Leben, auch einige Jungköniginnen noch da, 30-40 Arbeiterinnen) heute nochmal in eine Nestumgebung umgebettet. Die Kokons von letzter Woche sind nahezu vollständig der Fliege zum Opfer gefallen! Das alte Nest habe ich genau durchgesehen und die Kokons gezählt.
Insgesamt sind 467 kleine Kokons erfolgreich geschlüpft (Arbeiterinnen, Drohnen) und 125 Königinnen erfolgreich aus ihren Kokons hervorgegangen.
Der Fliegenmadenbefall hat aber gegen Ende fast die gesamt Brut geschädigt (nur Puppen). Daher gab es auch erhebliche Ausfälle. 64 kleine Kokons (wohl hauptsächlich Drohnen) und 107 Königinnenkokons sind nicht geschlüpft und die Puppen durch die Fliegenlarven gefressen worden. Demnach hätten 232 Königinnen schlüpfen können, was für die gute Fitness der Altkönigin spricht. Leider sind aber eben viele ausgefallen. Aber 125 Jungköniginnen, darunter keine Krüppel oder schwache Tiere (alle kräftig und gesund) sind dennoch eine ansehnliche Bilanz und die Nachkommenschaft sollte gesichert sein.
Dennoch muss ich sagen, dass diese Fliegenart wesentlich schädigender war als die Wachsmotten im Nest. Trotz Klappe gab es einige Larven der großen und viele der kleinen Wachsmotte, die aber kaum Schaden anrichteten. Sie lebten von den verlassenen Waben weit unten im Nest und schädigten nicht die bewohnten Bereiche. Im Gegensatz dazu war die Fliege total zerstörerisch, da sie gezielt die Puppen parasitiert. Letztlich muss ich sagen, gehört dieser bisher kaum beachtete Parasit zu einem der gefährlichsten Hummelparasiten überhaupt, eben auch, da man das Volk nicht schützen kann (im Gegensatz zu Wachsmotten).
Insgesamt war die Saison sehr hummelfeindlich, das sehr kalte Frühjahr lies die Population hier regelrecht zusammenbrechen. So habe ich hier nach dem Ausfall meiner Steinhummelköniginnen (wegen des Wetters) keine einzige Steinhummelarbeiterin dieses Jahr gesehen! Auch von den anderen Arten gab es nur wenige Nester. Vielleicht ist auch deswegen der Fliegenbeflug so massiv, da es kaum starke, große und für Parasiten ansprechende Nester gibt und gab. Nur Ackerhummeln haben hier eine recht gute Saison. Auch die Hitzewelle Anfang Juli hat sicherlich bei oberirischen Nestern (Vogelkästen und so) für Ausfälle gesorgt.
Zumindest meine Kryptarum-Erdhummeln haben trotz Parasitenbefall eine sehr gute Entwicklung gezeigt, was nicht zuletzt an der starken, ausdauernden Altkönigin liegt…
Viele Grüße
Michel
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