Michel: letzte Arbeiterin nun gestorben

Die letzte Arbeiterin bei meinen Kryptarum-Erdhummeln ist gestern gestorben, damit das Volk nun entgültig abgestorben. Finde die Lebensdauer für Erdhummeln recht beachtlich. Nun konnte ich noch die restlichen Kokons auszählen. 133 Königinnen sind erfolgreich geschlüpft, 116 Opfer der Fliege geworden. Beim Saubermachen habe ich 146 Fliegentönnchen im Einstreu gefunden (Bilder dazu demnächst). Die Kokons waren weit unten im Streu zu finden, und oft viele beieinander. Habe alle aufgehoben um zu schauen, was daraus schlüpft. Zudem habe ich einige tote Fliegen entdecken können, welche der grauen Fleischfliege ähnlich sehen.

Ich sehe 2 Gründe für den massiven Befall des Nestes. Einerseits gab es durch das kalte Frühjahr weniger Hummelnester, sodass statistisch mehr Fliegen auf die übrig gebliebenen Völker kommen, und 2. gab es eine durch das kalte Frühjahr verzögerte Entwicklung der Nester. Mir ist bei Vergleich der Daten aus den letzten Jahren, wo ich auch solche Fliegenmaden in Kokons beobachtet habe, aufgefallen, dass dieser Befall von Mitte Juli bis Mitte August auftritt, mit den massivsten Auswirkungen Anfang August. Dieses Jahr lag der Höhepunkt des Nestes Mitte Juli, die Entwicklung damit etwa 1-2 Wochen verzögert zu 2009 und 2008. In den Folgejahren wurden eher die letzten Kokons massiv getroffen, aber dieses Jahr der wesentlich größere Brutanteil kurz nach dem Höhepunkt, weshalb die Auswirkungen auch markanter waren.

Zumindest lokal war der Fliegenbefall dieses Jahr ein teils größeres Problem als die Wachsmotten, zumal eben gezielt Königinnenbrut geschädigt wird. Im Falle meiner Kryptarum-Erdhummeln sollte trotz erheblichem Verlust durch diese Fliege von einer erfolgreichen Entwicklung gesprochen werden, immerhin sind dennoch 133 Königinnen erfolgreich abgeflogen. Viele Nester erreichen diese Quote auch ohne Parasitenbefall nicht…

Vg,
Michel

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