Bulli: Insektenflugbericht – 30.07. bis 09.08.
30.07.
Futterspender
Der Futterspender hängt in der Blütenvariante ähnlich den Fingerhüten in der Nähe derselben. Wird aber immer noch nicht angenommen, obwohl ich Zuckerwasser in die Blütenimitate träufelte. Nur die Schwebfliegen fahren darauf ab.
Füttern in Blüten
Dazu nutze ich die Roten Sonnenhüte, Sonnenblumen und Fingerhüte. Zwischen die doch recht harten orangefarbenen Spikes (habe gerade keinen anderen Ausdruck dafür) hält sich ein Tropfen Zuckerwasser sehr ordentlich. Erst wenn sich mehrere Tropfen vereinen, besteht die Gefahr, dass sie seitlich herunter laufen und abtropfen.
Hummeln
Honigbienen fliegen wenige.
31.07.
Futterspender
Umgehängt in die Nähe der Roten Sonnenhüte. Aber die Hummeln wollten immer noch nicht.
Hummeln
Honigbienen sind schon echt lästig für die Hummeln. Ich habe es wohl ein wenig zuviel Zuckerwasser in die Sonnenblumen gespritzt. Plötzlich waren über 10 Honigbienen in den Blüten und die Hummeln hatten keine Chance mehr.
Ein Kuckuckshummel-Drohn war hier, der so aussah wie ein Bombus vestalis Drohn nur ohne die gelben Ecken auf dem Abdomen und mit sehr hellbrauner bis weißer Binde auf der Brust. Das dürfte ein Bombus bohemicus gewesen sein. Für mich allerdings zu sehr Black&White. ;-)
01.08.
Futterspender
Habe eine Wespe am Futterspender gesehen. Vielleicht hat die Wespe von den Schwebfliegen gelernt, wo es Futter gibt.
Aber Hummeln mögen das nicht.
Hummeln
Sah heute eine dicke Steinhummel an einer Sonnenblume. Könnte eine Jungkönigin gewesen sein.
02.08.
Futterspender
Er bekommt eine neue Blütenform ähnlich der roten Sonnenhüte.
Heute ist es kalt ~20°C und aufgelockerte Bewölkung. Die Wespe nutzt die Futterstelle, aber auch zwei bis drei Honigbienen.
Spät abends statte ich ihn mit einer neuen Blütenkorbattrappe aus.
03.08.
Futterspender
Früh morgens war es schon sehr sonnig und recht warm. Die Honigbienen haben die Futterstelle erfolgreich gefunden. Es rannten mindestens 50 Stück auf der Blütenattrappe mit nur 8 Futterlöchern herum. Einige schwirrten wie wild umher.
Dem Gewusel bin ich lieber nicht zu nahe gekommmen.
Hoffentlich ist das Futterröhrchen bald leer gesaugt. Genau weiß ich nicht, wieviel noch drin ist.
Füttern in Blüte
Eine neue Gutta-Flache (Leerflasche) für die Mischung 1:3:3:16 gekauft. Die Spitze muss mit einer Nadel aufgestochen werden. Diese Spezielle Gutta-Flasche ist sehr gut. Der Strahl, den man erzeugen kann, ist sehr dünn und die Spitze sehr schön lang. Der Strahl „knallt“ das Zuckerwasser regelrecht in die Blüten. Sonst hat man ja immer Probleme, dass das Zuckerwasser wieder aus Blüten der Korbblütler heraus tropft.
Außerdem passt die Menge Zuckerwasser, die sich in der Spitze sammelt und dort bleibt, in die Blüten des Fingerhutes. Man muss nur die Flasche nach unten halten, damit das Wasser dort hinein schießt, um die Spitze zu füllen. Dann kann man diese Portion in einem feinen Strahl in die Fingerhutblüten spritzen.
Eine oder zwei Honigbienen haben es inzwischen raus, dass in den Fingerhüten Zuckerwasser zu holen ist. Aber Ackerhummeln sind auch gerne in den Blüten.
04.08.
Futterspender
Kein Zuckerwasser nachgelegt.
Einige Wespen und Feldwespen suchen nach Nahrung. Anscheinend waren sie schon die letzten Tage dort. Denen tröpfel ich ein wenig Zuckerwasser neben die Futterlöcher. Vielleicht suchten sie auch einfach nur Tautropfen. Jedenfalls nahmen sie es gerne an. Eineinhalb Tropfen passen in eine Feldwespe.
Hummeln
Die Spitze der neuen Gutta-Flasche hatte zwei Löcher. Erst war der Strahl unkontrollierbar und dann teilte er sich und einer der beiden bespritzte die Steinhummel. Sie war sofort weg. Steinhummeln scheinen sowieso empfindlicher auf Störungen in der Nähe der Blüten zu reagieren als andere Hummeln. Steinis sind sohl lieber alleine in einer Blüte. Die Spitze musste gekürtzt werden, dann war aber der Strahl du dick. Mit einem Feuerzeug konnte ich die Spitze heiß machen und zu drücken. Dann mit einer Nähnadel ein neues kleines Loch hinein gestochen. Jetzt funktioniert sie.
Herbstannemone
Nachts hatte es geregnet. Morgens hatten die Erdhummeln besonders große Pollenpolster an den Beinen. Das waren fast schon kleine Flügelchen.
05.08.
Füttern in Blüte.
Es ist weiterhin recht kühl, nicht heiß. Weiterhin gibt es Zucker in einigen Blüten. Schon wieder fällt mir auf, dass die Hummeln doch sehr zu kämpfen haben. Einige Honigbienen scheinen gelernt zu haben, dass dort, wo eine Hummel sitzt, auch Zuckerwasser zu holen ist.
Eine Erdhummel hatte es gleich mit drei Honigbienen und einer Ackerhummel in einer Sonnenblumenblüte zu tun. Nach einigem Tumult sah die Sache so aus. Die Erdhummel saugte im unteren Bereich der präparierten Stelle, Auf ihrem Kopf und Brust saß die Ackerhummel und saugte somit ein wenig weiter oben. Zwei Honigbienen hatte die Erdhummel im Schwitzkasten … ;-) … also die mittleren Beinchen auf je eine seitlich neben ihr saugende Honigbiene gelegt. Die dritte Honigbiene saß links oben, Kopf an Kopf mit der Ackerhummel. Das scheint der „stabile Zustand“ gewesen zu sein, in dem alle Insekten ihren Bauch voll schlagen konnten.
Während des einspritzens in die Blüten tropft immer einer oder zwei Tropfen herunter auf den Boden oder auf die Blätter. Eine Honigbiene scheint sich darauf spezialisiert zu haben die Blätter unter den Blüten mit den Hummeln drin nach heruntergetropftem Zuckerwasser abzusuchen.
Prachtscharte
Es fällt auf, dass kaum noch Insekten sich in die Prachtscharte krallen. Vielleicht ist es einfach zu kühl dazu.
06.08.
Feldwespe
Das Nest in der Keramik-Stehle scheint nicht mehr zu existieren. Ich sehe dort keinen Flugverkehr. Kann aber auch teuschen. Die aktuellen Feldwespen kommen aus Richtung südost.
Hummeln
Keine Erdhummeljungköniginnen mehr zu sehen.
Große Exemplare der Erdhummeln sind da … könnten vielleicht Jungköniginnen einer kleineren Art sein?
Ich würde mich da gerne besser auskennen.
Es ist hier auch eine Erdhummel unterwegs, die so lang ist wie eine Honigbiene, nur ein wenig breiter. Vielleicht ein Drohn … aber keine Ahnung.
Bei den Erdhummeln kann ich nicht sagen, wo ihr Nest ist. Die fliegen alle in unterschiedliche Richtungen ab. Während früher im Jahr ein Nest in Richtung südost lag, scheint jetzt ein Nest im Westen zu sein.
Bei den Ackerhummeln muss das Nest nicht allzu weit im Norden liegen. Ein Exemplar wurde von mir häufiger an der Sonnenblume gefüttert. Es dauterte immer fünf Minuten, bis die Hummel zur Sonnenblume zurück kam.
07.08.
Purpurglöckchen
Die blühen immer noch und sind im Augenblick nur von Honigbienen besucht.
Fuchsie (rosa Knospenblätter, lila Blütenblätter)
Sehr gut besucht von Ackerhummeln.
Zaunwinde
Morgens nur von Ackerhummeln besucht.
Fingerhüte
Immer wieder mit Zuckerwasser gefüllt. Von Ackerhummeln und Honigbienen besucht. Naja, Ameisen sind auch drin.
Roter Sonnenhut
Erdhummeln sind noch dran. In der Mehrzahl aber Honigbienen. Keine Drohnen und auch keine Jungköniginnen mehr dort.
Sonnenblume
Erdhummeln und Ackerhummeln fliegen sie an.
Abends wollte eine Erdhummel in einer Blüte übernachten. Aber die Honigbienen ließen das nicht zu. Jede anfliegende Honigbiene rammte erstmal diese relaxende Hummel. Mich wundert das, saß die Hummel doch außerhalb des aktuell Nektar produzierenden Blütenrings in bereits verblühten Blütchen.
Gelbe Blume
Ein niedrig wachsender Korbblütler … keine Besuche mehr, da offensichtlich nur von Steinhummeln besucht.
Astilben (rosa Blütchen, lila lange Staubgefäße)
Von Erdhummeln, Ackerhummeln und Honigbienen besucht. Pollen wird gesammelt.
Herbstannemone (helles rosa mit weißen Kontraststreifen)
Erdhummeln, Honigbienen und Ackerhummeln sammeln Pollen daran.
08.08.
Der Name Gartenraute ist offensichtlich ein Aliasname. Eigentlich heißt sie wohl Weinraute (Ruta graveolens). Sie war keine Pflanze für Hummeln, sondern von Bienen, Wespen, Feldwespen und Fliegen unterschiedlich stark besucht, aber ist schon seit ca. zwei Wochen verblüht.
Heute war es sonnig bis wolkig bei 21 Grad. Ideales Wetter um Hummeln in Blüten zu füttern, ohne dass Horden von Honigbienen stören.
Hummeln
Immer wieder Hummeln. Seit Tagen finde ich keine Kuckuckshummel-Drohnen mehr an den Roten Sonnenhüten.
Bei den Ackerhummeln bin ich mir nicht mehr sicher, ob ich wirklich einen Drohn gesehen habe.
Ackerhummeln düsen hier so viele herum. Etwa zwei bis drei findet man immer. Besonders die Fuchsie, die Blüten der Zaunwinde, die Fingerhüte und die Sonnenblumen haben es ihnen angetan.
Seit einigen Tagen keine Steinhummel mehr im Garten.
Füttern in Blüten
Es passt heute viel Zuckerwasser in die Erdhummeln. Normalerweise gibt es nur einen Spritzer (vier kleine Tropfen). Aber heute „vertragen“ die hiesigen Erdhummeln drei Spritzer. Die Ackerhummeln nehmen weiterhin nur einen Spritzer.
Morgen werde ich morgens die Blüten der Zaunwinde voll tanken. So viel, wie es geht. An die Blüten gehen die Honigbienen nicht dran und außerdem sind sie morgens im Schatten. Also keine Gefahr, dass Honigbienen die Pläne durchkreuzt. Besonders große Exemplare der Ackerhummel setzen sich in die Blüten der Zaunwinde. Manchmal allerdings auch so unelegant, wie es die Hummelköniginnen der Erd- und Steinhummeln im Frühjahr an den Rhododendronblüten taten. Sich direkt auf die Öffnung setzen, alle sechs Beinchen ausstrecken und dann den Kopf in die Blüte stecken. Das sieht dann so aus, als ob eine dicke Spinne den Blütentrichter überspannt. ;-)
09.08.
Heute war es ähnlich wie gestern. Meist wolkig mit ein paar Regentropfen bei 20 bis 23 Grad. In der Nacht hatte es geregnet.
Füttern in Blüten
Weiterhin in den Sonnenblumen, weniger am Roten Sonnenhut, Rotem Fingerhut und Zaunwinde.
Heute fand ich einen schwarzen Fleck in der Spitze der ältesten Gutta-Flasche im Gebrauch. Anscheinend ein Schimmelpilz. Muss mir erst noch klar werden, wie ich den da heraus bekomme. Heißes Wasser reicht nicht aus, um das Teil da heraus zu bekommen.
Honigbienen
Verhältnismäßig wenige Honigbienen hier, aber dennoch machten sie es den Hummeln schwer von den für sie gedachten Zuckerwasser zu naschen.
Erdhummeln
Whow, heute war eine Erdhummelkönigin neben der kleinsten hier herum fliegenden Erdhummeln an einer Blüte … natürlich war auch wieder eine Honigbiene dran. Leider kein Foto davon machen können. Die Erdhummeljungkönigin war zweieinhalb mal breiter als die kleine Hummmel und Länger war sie fast zwei Mal. Von der Höhe werde ich gar nicht erst reden. Die Jungkönigin hatte eine regelrecht hoch stehende kugelförmige Brust.
Die Binde auf der Brust der Jungkönigin war braun, während die gelbe Binde auf dem Abdomen doch recht hellgelb schimmerte. Die kleine Erdhummel schimmerte bei beiden Binden hellgelb in der Sonne. Vielleicht waren die beiden aus unterschiedlichen Nestern, so dass die Jungkönigin die kleine Hummel irgendwann vertrieb.
Ackerhummeln
Keine Ahnung, ob das alles Ackerhummeln sind. Laut Feldbestimmungsschlüssel dürften 80 % keine Ackerhummeln sein, weil bei einigen auf Tigit 4 und 5 keine braune Behaarung ist, sondern nur die Streifen. von Tigit 2 und 3. Aber ich habe kaum Erfahrung die Tigits zu zählen.
Unbekannte Hummel
Keine Ahnung, was das für eine war. Sie war so über und über mit hellem Blütenstaub oder Sand bedeckt, dass ich nicht erkennen konnte was es für eine ist. Ich gab ihr auf den Roten Sonnenhügen Zuckerwasser. Normalerweise finden selbst entkräftete Hummeln danach die Zeit sich zu putzen. Aber nicht diese. Eine Stunde später sah ich wieder so eine Hummel. Keine Ahnung, ob die sich zu lange im Hibiskus einige Meter weiter herum getrieben haben. Die Hummeln hier sind häufiger mal vollgestaubt.
Zaunwinde
Die Fütterung in den Blüten der Zaunwinde ist recht gut angenommen worden. Anscheinend wurden allerdings nur 50 % der präparierten Blüten wirklich auch angeflogen. Eben die, die am meisten hervor standen.
Heute abend habe ich darum in die besonders weit vorstehenden Blüten bereits Zuckereasser gefüllt. Sie waren schon ein wenig offen.
Herbstannemone
Die Erdhummeln sammeln daran nicht nur „Pollenhöschen“, sondern regelrechte Pollenscheiben … Pollenrauten … oder Kleine Pollenflügelchen. So dicke Pollenhöschen habe ich schon mal an einem Morgen nach einer Nacht mit Regenfällen gesehen. Die Pollenpakete haben außerdem eine schöne Färbung, wie ich finde. Es dauerte knapp 10 Minuten, bis so ein Pollenhöschen ausreichend voll war. Danach sah ich eine Hummel an die Roten Sonnenhüte fliegen, um Nektar zu tanken.
Gelber Lerchensporn
Eine Blume, die schon seit mindestens drei Monaten blüht, aber kein Insekt anlockt. Auch keine Blüteneinbrüche zu sehen.
Viele Grüße
Bulli
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