Bulli: Insektenflugbericht

Hallo zusammen,

ziemlich ruhig hier im Forum.
Lassen meine Beiträge das Engagement absterben?

Nu, ja.
Die Sache mit dem B. vestalis Drohn hat sich nicht mehr regeln lassen und nun hat es sich regelrecht verschlimmert.
Inzwischen brausen hier mehr als drei B. vestalis Drohnen an den … inzwischen 27 geöffneten … Roten Sonnenhüten (de.wikipedia.org/wiki/Sonnenh%C3%BCte_(Echinacea) ), vermutlich Echinacea purpurea.
Natürlich sind auch einige Erdhummelarbeiterinnen dran.
Also doch nicht nur Drohnen. :-)
Interessant ist, dass die Hummeln nur da sind, wenn die Sonne klar vom Himmel knallt. Sobalt sich auch nur eine transparente Wolke vor die Sonne schiebt, sind erst die terrestris Erdhummelarbeiterinnen und wenn die Wolke fast die Sonne verdeckt auch die vestalis Drohnen weg.

Schade, dass ich im Frühjahr noch nicht wusste, wie eine B. vestalis Königin aussieht und wen sie befällt.
Es ist voll ärgerlich. Die Erdhummelarbeiterinnen sind endlich in einer stattlichen Größe und Anzehl da und nu ist das Nest übernommen.

Heute war teilweise ordentlich Südwind.
Die vestalis Drohnen flogen die Bäume in der Nähe an der dem Wind abgewandten Seite hoch und herunter ab. Sammeln sich dort die Jungköniginnen?
Die Tierchen sind außerdem sehr Störungsunempfindlich. Man kann ja fast schon die Sonnenhüte schütteln, ohne dass die Drohnen abfliegen. So dicht wie bei denen kann man bei Arbeiterinnen nicht mit der Kamera herankommen.
Die Drohnen üben schon das Aufreiten mit dem gleichen Geschlecht und den Erdhummel-Arbeiterinnen. :-)

Was mich stutzig macht ist, dass die gelben Ecken auf T3 des Abdomens bei allen unterschiedlich ausgeprägt sind.
Ein Drohn hat da so wenige gelbe Härchen an T3, dass man ihn für B. bohemicus halten könnte. Im Gegensatz dazu gibt es einen Drohn, bei dem der ganze T3 gelb behaart ist bis auf eine kleine Lücke in der Mitte.
Auch haben einige gelbe Haare zwischen Mesosoma und Metasoma, aber andere nicht.

Die B. vestalis Königin, die ich im Frühjahr sah, hatte jedenfalls wenige gelbe Haare seitlich auf dem T3.

Hier blüht nun auch eine Prachtscharte. Viele Insekten, auch Schmetterlinge, versuchen sich mal daran, aber nur die B. vestalis-Drohnen graben sich richtig ein und können anscheinend Nektar schlürfen. Die Pflanze steht neben den Sonnenhüten und bezieht vermutlich aus der Nähe ihre Besuchszahlen.

Im Augenblick beginnen die Fuchsien zu blühen. Ackerhummeln nehmen sie sehr gerne an. Anscheinend fliegen die Ackerhummeln immer noch hauptsächlich an den Mauern entlang.

Der senffarbene Fingerhut mit den ganz kleinen Blüten, der auch auf dem Weg der Ackerhummeln wächst und immer noch gut besucht ist, steht komischerweise in den Fugen eines Gehwegs. An der Stelle gibt es wenig Humus in den Ritzen und unter den Platten viel Sand. Das muss eine Sorte für karge Sandböden sein. Wie die da wohl hin gekommen ist!?!
Im Gegensatz dazu stehen hier noch zwei lilafarbene Fingerhüte mit großen Blüten, die aber von Gartenhummeln überhaupt nicht mehr angeflogen werden.

Die sechs Eisenhüte sind weiterhin mickrige 70 cm hoch. An denen sah ich noch niemals eine Hummel seit dem sich die Blüten öffneten. Die Blüten sind auch viel zu lange offen. Da war bestimmt kein Insekt dran.

Einige Blüten hat die Zaunwinde. Die werden anscheinend gut von Ackerhummeln besucht, so dass sie sich nach nur einem Blühtag schon zusammenrollen.

Ich finde es spaßig die Hummeln zu beobachten.

Viele Grüße

Bulli

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