Die Berglandhummel (Bombus monticola)
Das Verbreitungsgebiet der Berglandhummel (Bombus monticola) erstreckt sich von Nordeuropa bis in die Arktis. Ihr Lebensraum sind lichte Gehölze des Hochgebirges zwischen 900 und 2700 Metern Höhe.
Sie ist eine sehr kälteresistente Art, die man in Deutschland nur in den bayrischen Alpen antrifft. Dort kommt sie auch nur in der Unterart Bombus monticola hypsophilus vor.
Die Königinnen der Berglandhummel erscheinen ab Ende März bis Anfang Mai. Nachdem sie sich mit Pollen und Nektar gestärkt haben, suchen sie sich einen Nistplatz. Gerne beziehen sie unterirdische Mäusenester, aber auch Baumhöhlen und Vogelnester. Bombus monticola ist also den Nestbeziehern zuzurechnen.
Nestentwicklung der Berglandhummel
Hat die Königin einen geeigneten Nistplatz gefunden, formt sie eine Nestkugel und dichtet diese mit Wachs ab. Anschließend baut sie aus Wachs einen Nektartopf und eine Eiwiege. In die Eiwiege legt sie die ersten Eier, den Nektartopf füllt sie mit Nektar, um eine Futterreserve in kalten Nächten oder Schlechtwetterperioden zu haben.
Die aus den Eiern schlüpfenden Larven füttert sie mit gesammeltem Pollen. Haben sich die Larven verpuppt, bebrütet die Königin die Kokons. Mitte April bis Mitte Mai schlüpfen die ersten Arbeiterinnen. Ab diesem Zeitpunkt verlässt die Königin das Nest nicht mehr und beginnt, in immer kürzer werdenden Abständen, Eier zu legen. Die Arbeiterinnen übernehmen nun die Futterbeschaffung für das Volk und sammeln Pollen und Nektar.
Der Höhepunkt wird Anfang August erreicht. Ab dann schlüpfen nur noch Drohnen und Jungköniginnen. Anfang September schlüpfen die letzten Geschlechtstiere und das Nest stirbt ab.
Ein Berglandhummelvolk erreicht eine Größe zwischen 50 und 120 Individuen. Die Nester bleiben also eher klein. Es gibt nur eine Generation im Jahr (univoltin).
Aussehen und Merkmale der Berglandhummel
Berglandhummelköniginnen haben eine Körperlänge von 18-23 mm, Arbeiterinnen eine Körperlänge von 9-16 mm und Drohnen eine Körperlänge von 14-15 mm. Die Grundfärbung von Bombus monticola ist schwarz. Die Art hat eine gelbliche bis hellgraue Querbinde auf dem kopfnahen Thorax und eine zweite, gleich gefärbte, aber V-förmige Querbinde, am Thorax-Ende. Das Abdomen ist vom 1. Tergit weißlich-gelb, dann ab dem 2. Tergit schwarz und vom 3. bis zum 6. Tergit orangerot.
Die Flügelspannweite beträgt 33-35 mm (Königinnen), bzw. 25-28 mm (Arbeiterinnen und Drohnen). Die Länge des Rüssels beträgt bei der Königin 12-13 mm, bei den Arbeiterinnen 9-12 mm und bei den Drohnen 8-10 mm. Die Berglandhummel hat also einen mittellangen Rüssel. Der Kopf ist kurz.
Die Königin erzeugt einen hohen Summton, der dem der Ackerhummel ähnelt.
In den Alpen kann es zu Verwechslungen mit Wiesenhummeln und Höhenhummeln kommen. Eine weitere ähnliche Art ist die Obsthummel, welche aber eher im Flachland vorkommt, während die Berglandhummel das Hochgebirge besiedelt.
Königinnen | Arbeiterinnen | Drohnen | |
Flugzeiten: | Ende März bis Anfang Mai | Mitte April bis Anfang September | Anfang August bis Anfang September |
Größe: | 18-23 mm | 9-16 mm | 14-15 mm |
Flügelspannweite: | 33-35 mm | 25-28 mm | 25-28 mm |
Rüssellänge: | 12-13 mm | 9-12 mm | 8-10 mm |
Kopf: | kurz | kurz | kurz |
Trachtpflanzen
Wie alle Hummeln ernährt sich die Berglandhummel von Nektar und ihre Larven von Pollen. Berglandhummeln sind polylektisch, d.h. sie besuchen viele verschiedene Pflanzenfamilien. Allerdings hat Bombus monticola eine Vorliebe für Alpensteinquendel, Wundklee, Hornklee, Alpenrose, Steinbrech, Taubenkropf und Alpen-Kratzdistel.
Besonderheiten der Berglandhummel
Die Berglandhummel gehört zu den Pollenstorern. Sie speichert den gesammelten Pollen in leeren Brutwaben oder extra gebauten Pollentönnchen.
Möglicherweise wird Bombus monticola durch die Gelbe Kuckuckshummel (Bombus Psithyrus flavidus) bzw. ihre alpine Unterart Gelbe Alpenkuckuckshummel (Psithyrus flavidus alpium) parasitiert.
Gefährdung
Die Berglandhummel gilt in Deutschland aufgrund von intensiver Land- und Forstwirtschaft sowie durch den Einsatz von Pestiziden als potentiell gefährdet.
Quellen
wildbienen.de
bombus.de
Bild: Wikipedia
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