Kontrolle Hummelhaus

Gerade die stärksten Hummelvölker (aber auch schwache) können von den Raupen der Hummelwachsmotte (Aphomia sociella) befallen werden. Deshalb ist darauf zu achten, dass der Nistkasten immer gut abgedichtet ist. Da die starken Hummelvölker meist das Flugloch gut bewachen, versucht die Hummelwachsmotte nämlich, ihre Eier von außen durch jede Spalte in  Wabennähe in den Kasten zu legen. Gelingt ihr das, ist das Volk meistens ohne aufwendige Gegenmaßnahmen verloren, auch wenn es noch so stark ist. Es ist daher empfehlenswert, ab Mitte Mai die Hummelvölker bis auf die Waben herunter sowie den gesamten übrigen Nistkasteninnenraum auf Befall zu kontrollieren, eine Hummelhaus Kontrolle.

Wachsmotten zerstören SteinhummelnestEine Hilfe gegen Wachsmotten können sogenannte „Mottenklappen“ bieten. Voraussetzung ist aber, dass die Nistkästen dann zusätzlich zur Flugloch-Belüftung eine Extra-Belüftungsmöglichkeit bieten. Sollte ein Volk von den Raupen der Hummelwachsmotte befallen sein, müssen die Brutwaben sowie der gesamte Kasteninnenraum gründlich von diesen gefährlichen Parasiten gereinigt werden. Anschließend versieht man die Nistkästen wieder mit vollständig neuer Kleintiereinstreu sowie mit neuem Nestmaterial, richtet den Nistkasten also wie zu einer Neubesiedlung her. In das frische Nestmaterial werden dann die von den Wachsmottenraupen peinlich genau gereinigten Waben eingebettet. Eine nochmalige intensive Kontrolle im Abstand von wenigen Tagen ist anzuraten, um evtl. übersehene bzw. nach geschlüpfte Raupen zu entfernen.

Zwar würde auch der Einsatz von Bacillus thuringiensis-Präparaten Hilfe bieten, doch ist das Risiko des Übergangs einer Mutante auf die Bienen- oder Hummelbrut nicht ganz auszuschließen, sodass mir eine allgemeine Empfehlung als zu riskant erscheint. Die manuelle Hummelhaus Kontrolle ist sicher und schadet den Schmetterlingen nicht.

Bei einer Hummelhaus Kontrolle sollte man helle Kleidung tragen und versuchen nicht den eigenen Schatten über das Hummelnest zu stellen. Das sehen Hummeln als Bedrohung an und kräftige Baum- oder Erdhummelvölker können dann schon mal aktiv ihr Nest verteidigen.

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  • Dieses Thema hat 31 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 7 Monaten von StefanStefan aktualisiert.
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  • Autor
    Beiträge
  • #73125
    Deleted User

      hallo
      ich hätt da mal ´ne frage. wenn ich jetzt den bauplan für ein hummelhaus mit klappe peinlichst genau befolge, können die motten dann nicht durch die lüftungslöcher im korpus ihre eier ablegen und die raupen sich dann von da ihren weg ins nest bahnen durch wiederum die löcher im karton? der geruch des hummelnests strömt doch überall aus und nicht nur durch den schlauch im vorbau?!
      mfg, Franz

      #73126
      Stefan
      Admin
      Beitragsersteller
        • DE 84513
        • 398 m

        Hallo Franz!
        Einen 100%igen Schutz vor Wachsmotten gibt es einfach nicht. Aber man sollte trotzdem alles versuchen es den Wachsmotten möglichst schwer zu machen.

        Ja, diese Klebefallen vom Vorbau wären auch an den seitlichen Lüftungslöchern praktisch. Haben auch einige Hummelfreunde so.
        Grüße Stefan

        #73127
        Stefan
        Admin
        Beitragsersteller
          • DE 84513
          • 398 m

          Ohne Grund erst so ab der zweiten Generation an einem warmen Tag.

          #73128
          Meik
          Forenmitglied

            Gibt es irgendwo ein Video zur Nistkasten Kontrolle? Ich will ja nichts kaputt machen, aber trotzdem natürlich einen Parasitenbefall rechtzeitig bemerken.

            #73129
            Stefan
            Admin
            Beitragsersteller
              • DE 84513
              • 398 m

              Von mir gibt es kein Video dazu. Tut mir Leid!

              #73130
              Thorben

                Guten Tag, macht ihr euren Vorbau vom Hummelhaus sauber ? Bei mir sieht es so aus als ob die Hummeln es als Müllanlage verwenden …eine tote Larve und es sieht so aus als ob es Blütenstaub oder Reste von Hummelnest sind. Könnte auch Bilder machen.Wollte ungern Stress machen . 😅 Grüße

                #73131
                Stefan
                Admin
                Beitragsersteller
                  • DE 84513
                  • 398 m

                  Hallo Thorben!

                  Es kommt immer wieder vor, dass der Vorbau als „Kotecke“ missbraucht wird. Ja, unbedingt sauber machen, der „Geruch“ zieht alles mögliche an. Man kann auch Bierdeckel einlegen damit man das Ganze besser sauber halten kann.

                  #73132
                  Bernhard891

                    Hallo,
                    bei uns waren vermutlich Baumhummeln eingezogen, die plötzlich nicht mehr da waren. Es wurde der Eingang nicht mehr von Hummeln bewacht, dann war die vermutlich aus Wachs gebaute Verengung weg und war mit kleinen schwarzen Punkten in der Einflugröhre zu sehen (Insektenkot?). Heute habe ich den Nistkasten geöffnet und die Erklärung dafür gefunden. Im oberen Bereich war ein massives Gespinst des Hummelwachsmotte, aus der reihenweise leicht gelbliche Maden raus fielen, als ich das Gespinst entfernt habe.
                    Hilft es, die verbliebenen Eier durch eine Frostphase im Tiefkühlschrank sicher abzutöten, oder muss man doch zu Mitteln wie Bacillus thuringiensis subsp. aizawai geifen?

                    #73133
                    Stefan
                    Admin
                    Beitragsersteller
                      • DE 84513
                      • 398 m

                      Hallo Bernhard!

                      Bei Frost setzt das Wachstum der Wachsmotten einfach nur aus, danach geht es weiter. „Sicher“ ist nur zerschneiden oder verbrennen.

                      Die Wachsmotte

                      Grüße Stefan

                      #73134
                      Bernhard891

                        Hallo Stephan,in anderen Foren habe ich gelesen, das selbst frisch getötete Hummelwachsmotten noch Eier absetzen sollen. Aber es gibt sicherlich zu Gift die Alternative, die Eier mit Hitze abzutöten. Dies (Heißluft) wird zum Beispiel bei Holzbockbefall in Häusern angewendet. Danach müsste sich jede Form von Eiweiß, egal ob Eier, Maden oder Falter, in Wohlgefallen auflösen. Wobei dann im kommenden Jahr mit der ersten Hummelwachsmotte sicherlich alles von vorne beginnt. Aber jetzt bin ich vorgewarnt und kann ab und zu mal den dann frisch bezogenen Nistkasten auf Hummelwachsmottengelege kontrollieren

                        #73135
                        Tine

                          Hey, kann ich das raubenfrei Mittel auch einfach ins Nest sprühen ?
                          Bei uns haben sich im Vogelhaus Hummeln eingenistet und ich sehe abends Wachmotten am Eingang.
                          Ohne das Volk völlig zu stressen hätte ich keine Klappe anbauen können und habe mich dagegen entschieden.
                          Nun vermute ich aber das sich doch die Motten breit machen und ich würde das nest gerne retten.
                          Kann man das so machen oder sterben dann auch die Hummeln?

                          #73163
                          Martha
                          Forenmitglied
                            • CH
                            • 545 m

                            @Tine   Wo befindet sich denn das Vogelhaus?  Und wie genau heisst das Mittel, das Du versprühen willst?

                            #78181
                            Waldgnom

                              Hallo!

                              Vielleicht kann mir heir jemand helfen. Mein Sohn hat in der Schule ein Hummelhaus gebaut: einen einfachen Holzkasten mit kleinem Loch. 2017 hatten wir den Kasten aufgestellt und es waren andauernd Hummeln drin, mit weissem Hintern. Aber der Kasten war falsch aufgestellt und ist immer umgefallen. Im nächsten Jahr haben wir das dann richtig aufgestellt und Nistmaterial reingetan und es hat sich dann auch erfolgreich ein Hummelvolk mit orangem Popo (wahrscheinlich Berghummel) angesiedelt. Ich habe nur einmal hineingeschaut und der Kasten war komplett voll mit Nest. Aber ab August war am Kasten nichts mehr los und als ich reingeschaut habe, war der Kasten komplett leer. Waren das Wachsmotten? Oder fressen die Hummeln ihr Nest im Herbst selber auf? Und ich habe dann 2019 und seitdem jedes Jahr den Kasten genauso aufgestellt. Aber da geht keine Hummel mehr rein. Woran kann das liegen? Kann man einen hummelkasten nur einmal benutzen? Liebe Grüsse, Heike

                               

                              #78191
                              janfo
                              Moderator
                                • DE 34233
                                • 246 m

                                Hallo Heike,

                                Sicher, dass es keine Steinhummeln waren? Oder wohnt ihr in den Alpen? Berghummeln sind extrem selten bzw. in Deutschland wohl ausgestorben.

                                Es waren höchstwahrscheinlich Wachsmotten, die das Nest aufgefressen haben, die Hummeln räumen nicht auf.
                                Das Volk stirbt (je nach Art früher oder später) meist im Spätsommer, lediglich die Jungköniginnen überwintern.

                                Den Hummelkasten kannst du natürlich mehrmals verwenden, der Geruch den dieser mit den Jahren annimmt macht eine Besiedelung sogar wahrscheinlicher.
                                Es gibt aber viele Dinge auf die man achten sollte bei der Aufstellung des Kastens. Nähreres hier:

                                Selbstansiedlung (passive Ansiedlung) der Hummelkönigin

                                Naturgemäße Ansiedlung und Haltung von Hummeln in Nistkästen zu Schutz- und Vermehrungszwecken

                                lg Jan

                                #78259
                                Waldgnom

                                  Hallo Jan!

                                  Vielen Dank für die Antwort, Jan! Sehr hilfreich. Können auch Steinhummeln sein. Wir wohnen in Norwegen, nicht in Deutschland. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wie die Hummeln exakt ausgesehen haben. Wenn ich mir die Farbschemata hier auf der Seite so ankucke, weiss ich nicht mehr, ob der Popo oder der Rücken orange war. Ich weiss nur, dass die Hummel nur schwarz und orange war und deutlich kleiner als die grossen Erdhummeln.

                                  Ok, benutzter Geruch macht also Besiedelung wahrscheinlicher. Na, ich weiss es nicht, es ist natürlich nur ein einfacher Holzkasten, aber er steht schön schattig, mitten im Moos, im März mit fröhlich blühenden Krokussen davor. Und er steht echt fest mit Stein oben drauf, damit die Kartzen nicht damit spielen. Was ich so komisch finde, ist, dass im ersten Jahr, als der Kasten dauernd von Katzen (Nachbarskatzen!) umgeschmissen wurde, dauernd Hummeln drin waren. Die haben natürlich nicht mit dem Nestbau angefangen, aber sie haben den Kasten immerhin „entdeckt“.

                                  Na, ich habe mich inzwischen erkundigt, hier und auch anderswo, und wir werden für die nächste Sesong einen besseren Kasten bauen, mit Röhre und Karton in Kiste und so. :-) Gibt ja genug Info im Netz. Eine Frage habe ich noch: Bei uns gibt es sehr viele Asseln im Garten. Und die finden einen dunklen Kasten auch recht schnell und „beziehen“ ihn. Können die Hummeln mit so was wie Asseln fertig werden? Schmeissen sie die selbst wieder raus?

                                  Ganz liebe Grüsse und noch einmal danke für die Antwort!

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