Balthasar: Hummelhonig kann giftig sein
Servus Alex
Meine Sichtweise der potenziellen Giftigkeit von Hummelhonig: Ich habe schon Hummelhonig aus ausgedienten Hummelnestern gekostet – er ist köstlich!
Wir sollen trotzdem nie auf die Idee konnen, den Hummeln den Honig zu klauen: 1. diesens Unternehmen ist nicht ganz ungefährlich. 2. Die Hummeln brauchen den Honig dringend für ihre geschlüpfte Nachzucht und für die Aktivität von Königin und Stockarbeiterinnen. Die Entfernung von Honig würde die Entwicklung eines Volkes schwer beeinträchtigen. Hummeln sammeln Honig nicht auf großen Vorrat wie Bienen, da sie dies als anuale Lebewesen keine nennenswerte Vorratsstrategie benötigen.
Mit der potentiellen Giftigkeit des Honigs ist es so eine Sache. Es stimmt, daß Hummeln wie auch Bienen Nektar und Pollen von Giftpflanzen beziehen können (Digitalis). Die Natur hat es in ihrer Evolution so eingerichtet, daß gerade Pollen und Nektar ungiftig sind, ebenso oft die Früchte. Z.B.Holler: die ganze Pflanze ist giftig, nicht jedoch die Blüten und Früchte.
Eibe:Holz, Rinde, Nadeln und Samen(allerdings unverdaulich) sind, giftig, nicht jedoch die Blüte, Pollen und das Fruchtfleisch. Es schmeckt sehr gut. Genauso verhält es sich bei Oleander und Liguster. Über den Toxingehalt von Digitalisnektar oder Belladonnanektar (Tollkirsche)bin ich fachlich etwas überfragt. Allerdings sind beide Pflanzen nirgens bestandsbildend, sind daher immer nur eine zwischendurchkost der Hummeln. Honig ist immer eine Mischung verschiedener Nektararten. Zudem braucht man bei Fingerhut und bei Belladonna schon einiges an Material um vergiftet zu werden. Mit Honig ist das wohl kaum denkbar.
Auch Fisolen, Bohnen und Kartoffeln haben eine moderate Giftigkeit für den Menschen. Sie alle werden auch durch Hummeln bevorzugt befruchtet, der Honig davon ist ungiftig. Übrigens: Das Blanchieren, Dünsten oder Kochen dieser Früchte macht sie gänzlich ungiftig.
Mit herzlichen Grüssen – Balthasar
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