Christian F.: Erdhummeln

Hallo,
>Übrigens gibt es keine Hinweise darauf, dass Zuchthummeln der Gattung bombus terrestris einen negativen Einfluss auf diese Spezies in der Natur haben.

Welche Quelle hast Du dafür Manfred? Wie kommst Du darauf, dass es keine Hinweise gibt?

Ein Problem ist z.B. der Transport der Hummeln: Aus den Niederlanden wurden Hummeln nach Japan exportiert (bzw. von Japan reimportiert. Die in Japan heimische Hummel B. ignitus wird in den NL züchterisch vermehrt).
Es gibt, wie schoneinmal angesprochen auch schädliche Milben, die in den Atmungsorganen leben (Locustacarus buchneri). Durch den Transport wurde ein wesentlich aggressiverer Milbenstamm nach Japan gebracht und hat sich dort auch in der Natur eingebürgert.
(Quelle: Bumblebee commercialization will cause worldwide migration of parasitic mites; Koichi Goka 2001 in Molecular Ecology 10,20095-2099)

Desweiteren will man in Deutschland (hier habe ich die Quelle leider nicht parat) Auswahlverfahren erforschen um möglichst für die Massenermehrung geeignete Königinnen zu selektieren. Wichtig sind zum Beispiel Verträglichkeiten von Antibiotika, die eingesetzt werden um Krankheiten bei dieser Massentierhaltung zu kontrollieren. Diese rein züchterisch relevanten Ergebnisse werden sich auf die Natur übertragen; ein positiver Effekt wird sicher nicht eintreten.

Davon abgesehen ist es vom Tierschutz her schon unverantwortlich Leute zu unterstützen, die “unsere” Hummeln so versklaven und ausbeuten. Genau so wurde die Honigbiene in der Natur ausgerottet.

Es ist wirklich jedem möglich -selbst- Hummeln anzusiedeln. Die, die an seine Umgebung angepasst sind. Es ist nicht notwendig fremde Hummeln sei es aus D, oder den NL zu importieren und das natürliche Genmaterial zu verfälschen.

Grüße,
Christian

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