Was ist da in meinem Hummelhaus?
- Dieses Thema hat 10 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 3 Jahren, 6 Monaten von Markus aktualisiert.
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AutorBeiträge
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20. Mai 2021 um 22:03 Uhr #60598MarkusForenmitglied
Hallo liebe Hummelfreunde,
mein Name ist Markus und ich komme aus dem LK Tuttlingen (zw. Bodensee und Schwarzwald)
Nach doch einigen erfolglosen Jahren ist es mir dieses Jahr zum ersten mal aktiv gelungen, eine Erdhummel in einen oberirdischen Kasten anzusiedeln.
Die Freude ,aber auch die Neugierde ist groß, daher habe ich kurz den Deckel gehoben ;-)
Hier sind mir allerdings, wohl weitere Ansiedler aufgefallen
Ich hab Fotos davon im Mauerseglerforum
gepostet, da wir auch dort in Sachen Hummeln aktiv sind, hoffe dies ist kein Problem für Euch, bzw. den Forenbetreiber, dass ich nun hier poste und verlinke. Ansonsten bitte den Beitrag wieder löschen.
Immer wieder Gerne verweisen/verlinken wir auch natürlich auf das Pollenhöschen.
Nun zu meiner Frage, sind dies Schädlinge auf der Kapokwolle ? sollte ich aktiv werden? was meint Ihr ?
Würde mich sehr über Tipps freuen.
Vielen Dank an Euch, tolles Forum
LG
Markus
20. Mai 2021 um 22:14 Uhr #60599StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo Markus!
Ich denke Du hattest da (mindestens) eine Maus drin. Das sieht wie Mäusekot aus. Ideale Bedingungen für ein Hummelnest.
Und ja: Der Trichter geht senkrecht zum Hummelnest. Wenn du mit einem feinen Holzstäbchen (z. B. Schaschlikstab) mit leicht kreisenden Bewegungen diesen Gang im Kapok etwas aufweitest, kommst Du nach wenigen Zentimetern zum Honigtopf. Das aber bitte nur an einem warmen Tag und sehr vorsichtig machen.
Fotos kannst Du auch hier direkt anhängen, bist ja angemeldet.
Grüße an das Mauersegler-Forum, speziell auch an den „Bodensee“
20. Mai 2021 um 22:30 Uhr #60607MarkusForenmitgliedBeitragserstellerHallo Stefan,
vielen Dank für Deine Antwort und fürs verschieben , damit hätte ich tatsächlich zuletzt gerechnet, eine Maus dennoch bin ich einigermaßen beruhigt.
Da ich jetzt ja stolzer Hummelvolkbesitzer bin, werden hier von mir natürlich auch weitere Beiträge mit Fotos ;-) folgen.
Vielen Dank nochmals Stefan.
LG
Markus
21. Mai 2021 um 00:41 Uhr #60618BulliForenmitgliedIn den schlitzartigen Vertiefungen würde ich auf Kot von Ohrenkneifern (Forficula auricularia) tippen.
Ich habe mir irgendwann notiert, dass die Imagos (Käfer) in Hummelnestern als Nektarräuber auftreten.
In Wildbienenhotels mit Niströhren klauen sie den Pollen.
Übernachtungshilfen für Ohrwürmer sollten möglichst weit entfernt von Wildbienenhotels und Hummelnistkästen aufgestellt sein.
VG Bulli
PS:
Chatura Vaidya, Kaleigh Fisher, John Vandermeer (2018):
„Colony Development and Reproductive Success of Bumblebees in an Urban Gradient“Die Forscher fanden Ohrkneifer fressend an alten Wachstönnchen (ob zwischen Wachs- und Pollentönnchen unterschieden wurde?) und als Räuber an Larven und Puppen.
21. Mai 2021 um 07:12 Uhr #60620StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo Markus!
Verlassene Mäusehöhlen sind ja typische natürliche Hummelnester. Ideale Bedingungen also bei Dir!
Mit Ohrenkneifern habe ich überhaupt keine Erfahrungen, diese hatte ich noch nie in einem meiner Hummelnester. Jedoch habe ich schon öfter davon gelesen. Bitte beherzige das was @Bulli schreibt und habe ein Auge auf „Ohrenzwicker“, wie sie bei uns in der Gegend genannt werden.
Grüße Stefan
21. Mai 2021 um 12:56 Uhr #60639MarkusForenmitgliedBeitragserstellerHallo Stefan und Bulli,
ok, werde die vermeintliche Ohrenzwickerbrut (auch bei uns so genannt) mal „verschärft“ beobachten.
Zudem habe ich heute die Wachsmottenklappe herunter geklappt. Denke mal dass bei diesen lausigen Temperaturen noch keine unterwegs sind.
Wie „Störanfällig“ sind die Hummeln eigentlich ?
Kann die Nistplatzklappe bedenkenlos geöffnet werden?
Nur um zu schauen natürlich, ich möchte da nicht weiter daran manipulieren.
Oder besteht die Gefahr dass die Brut aufgegeben wird.
Wie ihr seht bin ich absoluter Anfänger und hoffe dass ich mit meiner Fragerei nicht all zu nervig bin ;-)
Ich weiss ihr habt ein ausführliches und sehr informatives Archiv. Demnächst muss ich mich unbedingt mal dort umschauen.
LG
Markus
21. Mai 2021 um 13:06 Uhr #60641StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo Markus!
Die Wachsmottenklappe musst Du langsam schließen, schrittweise! Sonst kommen Deine ausgeflogenen Hummeln nicht mehr ins Haus!
Hummelhaltungs-Crash-Kurs:
Naturgemäße Ansiedlung und Haltung von Hummeln in Nistkästen zu Schutz- und Vermehrungszwecken
21. Mai 2021 um 13:21 Uhr #60642MarkusForenmitgliedBeitragserstellerJa @Bodensee Mauersegler hat mich schon darauf aufmerksam gemacht, vielen Dank für den wichtigen Hinweis Stefan.
Ich habe ein Stöckchen, bzw. jetzt Draht darunter gestellt, die Klappe ist etwa noch zu einem Viertel geöffnet.
Hm, werde sie aber zur (Einflug)Sicherheit wieder etwas weiter öffnen.
LG
Markus
So sieht es aktuell aus
21. Mai 2021 um 23:08 Uhr #60697BulliForenmitglied> Wie “Störanfällig” sind die Hummeln eigentlich ?
> Kann die Nistplatzklappe bedenkenlos geöffnet werden?
> Nur um zu schauen natürlich, ich möchte da nicht weiter daran manipulieren.
> Oder besteht die Gefahr dass die Brut aufgegeben wird.Hallo,
die Öffnung des Nistraums kann zum Verlust von Stockhummeln führen.
Man sagt, dass Hummeln ihre Flugmuskulatur erst „auf Betriebstemperatur“ bringen müssen, wenn sie fliegen wollen. Das stimmt, aber bei einer Störung im Nistraum können sie 50 cm bis 1 Meter „aus dem Stand“ fliegen.
Die Kleinen gewöhnen sich allerdings auch an Störungen.
Wenn du den Nistraum öffnest, kommen irgendwann Hummeln „gucken“ was los ist. Licht und Erschütterung löst Alarm aus. Dann den Deckel wieder auflegen. Die Hummeln machen dann Kontrollgänge, ob irgendwas eingebrochen ist o. ä. Nach einigen Minuten kann man den Deckel wieder abheben. Kommen die Hummeln aus dem Nest, wieder Deckel drauf, wieder warten … usw. Irgendwann kommt keine Hummel mehr gucken. Aber wenn du dann das Nest aufrießt, werden einige Hummeln abhauen. Es sind Stockhummeln und kennen darum nur diesen Ausgang. Das Einflugloch kennen sie nicht. Sie kommen aber bis zu zwei Tage immer wieder an den Nistkasten und suchen das Nest. Da muss man dann mit einem Kescher die Kleinen einfangen und schnell in den Nistraum buxieren.Hm.
Besser ist es, den Nistraumdeckel schnell gegen eine hummeldichte Scheibe zu ersetzen. Entweder aus Glas zugeschnitten (dein Glaser kann helfen) oder aus Acrylglas zugesägt (dein Baumarkt hilft). Wenn du genug geguckt hast, wechselst du wieder zum normalen Nistraumdeckel. Wenn du das Nest aufreißen möchtest, suche dir einen guten Zeitpunkt aus. Abends in der Dämmerung ist eine gute Zeit. Oder in der jungen Nacht mit Rotlicht-LED-Lampe.Einige Forscher haben Hummelnistkästen abends in einem kleinen Raum unter Rotlicht geöffnet, damit die Hummeln wenig sehen und die ausgebüxten Hummeln schnell eingefangen werden konnten.
VG Bulli
21. Mai 2021 um 23:51 Uhr #60702MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Bulli Toller Bericht! Ich bedanke mich auch. So manch‘ unausgesprochene Frage wurde damit beantwortet.
23. Mai 2021 um 09:13 Uhr #60842MarkusForenmitgliedBeitragserstellerStimme Martha voll zu …… und bei mir waren es einige unausgesprochene Fragen ;-)
Danke Bulli.
Allen schöne Pfingsten.
LG
Markus
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