Temperatursturz zu den Eisheiligen
- Dieses Thema hat 15 Antworten sowie 6 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 4 Jahren, 6 Monaten von Marylou aktualisiert.
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AutorBeiträge
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9. Mai 2020 um 21:29 Uhr #45789MarylouForenmitglied
- DE 41363
- 61 m
Zu den Eisheiligen ist bundesweit ein Temperatursturz angekündigt, teilweise sogar mit Nachtfrösten und Schnee. Sollte man daher in einigen Gegenden die Kästen schützen?
Gibt das Probleme mit dem Temperatursturz, wenn eine Königin gerade in der Brutphase sind? Könnte sich das irgendwie auf die Larven auswirken? Vorrat haben die Königinnen und teilweise schon sammelnden Arbeiterinnen hoffentlich schon genug angelegt.
Hat jemand schon mal bewusst eine solche Situation mit Hummeln erlebt?
Ich wohne zwar eher in einer wärmeren Region, könnte mir aber vorstellen, dass der Kälteeinbruch woanders nicht so glimpflich ausfällt.
9. Mai 2020 um 21:41 Uhr #45790osmiaForenmitglied- 30539
- 80m
Auch wenn es mein erstes Jahr mit Hummeln ist. Ich denke da musst du dir keine Sorgen machen. Dieses Jahr (Ende März) hatten wir schon Nachtfröste. Da war meine Königin noch alleine. Sie hat ihren Nistkästen auch bei Schnee und Temperaturen ab 1Grad verlassen.
9. Mai 2020 um 22:24 Uhr #45791MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
@osmia Wenn die Königin noch alleine ist, sehe ich auch kein Problem. Dass Königinnen schon bei sehr niedrigen Temperaturen fliegen, ist ebenfalls klar. Wenn sie dann gerade ihr Nest mit nur einigen Eiern angelegt hat, kann sie es zunächst gut versorgen und die Bruttemperatur halten. Dann dauert es mindestens 20 Tage, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen, die dann die nächsten Larven mitversorgen. Ich denke, zwischen dem Schlupf der ersten Arbeiterinnen und der in diesen 20 Tagen weiterhin eierlegenden Königin (sie muss ja alles versorgen) gibt es eine kritische Phase bei einem solchen Temperatursturz zu dieser Jahreszeit.
10. Mai 2020 um 08:03 Uhr #45802DorisForenmitglied- DE 39624
- 38 m ü. NHN
Hallo Marylou, in den 2 Abraham-Kästen würde es m.E. genügen, wenn Du das Frostschutzvlies auf dem Gitter liegen lässt. Deine 2 Gubisch-Kästen kannst Du mit einer Decke oder etwas Folie einhüllen. Aber ich lasse meine Kästen wie sie sind, obwohl noch keine Arbeiterinnen fliegen.
LG
10. Mai 2020 um 10:31 Uhr #45804MartinForenmitgliedÜberlebenswichtig ist der damit verbundene Regen. Kälte können Hummeln, Dürre nicht.
10. Mai 2020 um 19:56 Uhr #45837MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
Lieben Dank für Eure Antworten, irgendwie habe ich aber das Gefühl, mich missverständlich ausgedrückt zu haben. Meine Frage bezieht sich ganz allgemein auf Hummelköniginnen, die sich bei einem plötzlichen Kälteeinbruch mit Frost und Schnee gerade in der Brutphase befinden. Übersteht die Brut dann schadlos eine mehrtägige Frost- und Schneeperiode?
10. Mai 2020 um 20:03 Uhr #45839osmiaForenmitglied- 30539
- 80m
Die Brut sollte es über stehen. Wenn die Königin die optimale Bruttemperatur nicht erreichen kann, würde die Entwicklung der Larven etwas länger dauern. Die ganzen Angaben mit den 20 Tagen vom ei bis zur Hummel bezieht sich auf optimale Bedingungen.
10. Mai 2020 um 20:10 Uhr #45840MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
So wie ich orientiert bin, kann die Königin ? die Temperatur bei Kälte selber regeln? Bitte mich für diese Antwort nicht „festnageln“, ich habe das irgendwo im Hinterkopf.
10. Mai 2020 um 20:16 Uhr #45841osmiaForenmitglied- 30539
- 80m
Sie können wohl mit ihrer Flügelmuskulatur (eine Art Leerlauf) Wärme erzeuge. Solange genug Nektar vorhanden ist.
10. Mai 2020 um 20:36 Uhr #45843MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
@osmia @Martha Jetzt ist es klar! Die Larven brauchen dann nur etwas länger in ihrer Entwicklung, nehmen aber keinen Schaden. Voraussetzung ist, dass genug Vorratsnahrung im Nest ist. Die Königin erzeugt notfalls Wärme mit ihrem Flügelleerlauf. Danke!!!
11. Mai 2020 um 13:43 Uhr #45892DetterForenmitgliedIch schließe mich der Meinung von @osmia und @Martha an. In Berlin gab es in der Zeit vom Einzug meiner Steinhummel-Königin , am 4.April, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpften, am 8.Mai, einige kalte Tage. Da hat die Entwicklung der Larven eben fast 5 Wochen gedauert. Da der Nektar als „Brennstoff“ für die Muskulatur dient, kann ein Lego-Stein mit Zuckerlösung hilfreich sein? So muss die Königin, bzw. die Arbeiterinnen nicht unbedingt ausfliegen, falls der Vorrat knapp ist. Obwohl meine Steinhummel „Klara“ die Zuckerlösung verschmäht. Sie ist aber auch 3 Tage im Kasten geblieben, kurz bevor die erste Generation Arbeiterinnen ausgeflogen sind. Heute, bei 7° C ist noch keine Hummel ausgeflogen. Home-Office ist eben angesagt.
11. Mai 2020 um 14:16 Uhr #45893MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
Danke, @Detter! In der Nacht war es hier sehr kalt. Die Neuaustriebe der drei Orangen- bzw. Zitronenbäumchen guckten mich heute Morgen total schlapp an; also sofort ins Haus geholt, bis die nächtliche Kältewelle vorbei ist. Hier liegt die Temperatur momentan bei bewölkten 13 Grad mit sehr stürmischem Wind. Trotz Vorhersage bisher kein Regen, daher ist Wässern angesagt.
Die Hummeln halten sich heute auch sehr zurück mit ihren Ausflügen.
11. Mai 2020 um 14:36 Uhr #45894MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
12. Mai 2020 um 12:05 Uhr #45908MarylouForenmitgliedBeitragsersteller- DE 41363
- 61 m
Hier habe ich noch etwas Interessantes gefunden zur Nesttemperatur: Temperaturkurve nachts mit direkt neben der Wabe gemessener Temperatur und Temperaturschwankungen tagsüber zwischen den Sammelflügen der Königin http://www.wildbienen.de/hub-verh.htm
12. Mai 2020 um 14:42 Uhr #45912MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Marylou Danke für die immer wieder sehr interessanten Links.
Den Temperaturschwankungen entgegensteuern haben die Hummeln im Laufe der Evolution gelernt, nicht aber etwas gegen den natürlichen grössten Feind, der Wachsmotte (mit Betonung natürlich). Vielleicht werden sie es mit der Zeit noch lernen? :| -
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