Stylops heute in flagranti …
- Dieses Thema hat 20 Antworten sowie 7 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 8 Monaten von Christian aktualisiert.
-
AutorBeiträge
-
25. Februar 2021 um 17:35 Uhr #53266KatrinForenmitglied
- DE 18311
- 13 m
Hallöchen, jetzt ist der Frühling nicht mehr aufzuhalten. Heute konnte ich wieder „meinen“ Parasiten beobachten. Jedes Jahr auf`s neue spannend!
Liebe Grüße, Katrin
25. Februar 2021 um 19:03 Uhr #53271KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
- 13 m
Heute konnte ich sogar die „Geburt“ eines Männchens filmen …
Gruß, Katrin
Foto/Video:
25. Februar 2021 um 20:08 Uhr #53275StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Ich bin schwer beeindruckt! Danke für das Video!
25. Februar 2021 um 21:50 Uhr #53278KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
- 13 m
Gern geschehen! Geteilte Freude ist doppelte Freude
25. Februar 2021 um 21:58 Uhr #53279MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Katrin Eine grossartige Aufnahme von einer Naturfotografin! Danke.
25. Februar 2021 um 22:03 Uhr #53281KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
- 13 m
25. Februar 2021 um 23:30 Uhr #53285janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Ja, wirklich interessant, danke fürs Teilen.
Ist es so, dass solange die Larven des Weibchens noch nicht anfangen zu fressen die Sandbiene noch agil ist und herumfliegt, oder sitzt sie halb lebend auf dem Boden und macht nichts mehr? Nach dem Schlüpfen der Männchen stirbt die Sandbiene dann wohl. Auf dem dritten Bild, kann man denke ich das Weibchen des Parasiten erkennen.
Diese Art kannte ich noch nicht, wieder was gelernt
Edit:
Habe auch direkt 2 Artikel gelesen und einen interessanten Text auf Wildbienen.de
dort steht u.A. (habe es mal zusammengefasst) es gibt auch noch mehr interessante Infos
Stylopisierte Bienen-Weibchen graben zwar ein Nest, legen aber keine Eier und sammeln keinen Pollen;
Fächerflügler-Weibchen gebären Primärlarven (Triungulinoide), die auf Blüten gelangen und von dort zusammen mit dem Pollen in die Bienen-Nester, wo sie in die Larven (oder Imagines) ihrer Wirtsarten eindringen, sich häuten und zur endoparasitischen Sekundärlarve entwickeln. Diese ernährt sich von den Körperflüssigkeiten (Hämolymphe) des Wirts und häutet sich weiter.
Die weiblichen Larven bohren sich dann durch die Intersegmentalhäute zwischen dem 4. und 5. (seltener 3. und 4.) Tergiten fast zur Hälfte aus dem Hinterleib heraus, verpuppen sich, häuten sich weiter und erreichen schließlich die GeschlechtsreifeDie männlichen Larven verpuppen sich, um schließlich aus der im Wirtskörper steckenden Puppenhülle (Puparium) zu schlüpfen und den Wirt unter einem auffällig aufgewölbten Tergiten als geflügelte Vollkerfe zu verlassen. Sie suchen keine Nahrung, sondern duftgesteuert sofort paarungsbereite Weibchen, um sich zu paaren und alsbald zu sterben.
Da nur der vordere Teil der Weibchen zugänglich ist, durchsticht das Männchen dort die Bauchseite des Weibchens mit seinem dolchartigen Begattungsorgan; die Spermien gelangen dennoch zu den frei im Hinterleib des Weibchens lagernden Eiern.
Die befruchteten Eier entwickeln sich zu winzigen Larven (Triungulinoiden, dem Triungulinus-ähnlichen ersten Larvenstadium), die schließlich zu Hunderten auf der Bauchseite des Weibchens „geboren“ werden. Die sehr beweglichen Primärlarven gelangen von den Tergiten des Wirts auf die Blüten, die er besucht, und von dort auf weitere Blütenbesucher. Diese transportieren die Parasitenlarven unfreiwillig in ihre Nester, wo sich diese in die Larven der nächsten Wirte (überwiegend Weibchen) bohren und zu Sekundärlarven entwickeln. Der Kreis ist geschlossen.
26. Februar 2021 um 07:59 Uhr #53289Hummelfreund FranzForenmitglied- DE 46487
- 22 m
Brutal, aber Natürlich und Evolution
26. Februar 2021 um 16:20 Uhr #53315KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
- 13 m
@janfo, danke für die Hinzufügung der Erläuterungen zu dem Parasiten. Eine kurze Beschreibung hatte ich als Foto „angehängt“ (erstes Bild) und auf „deiner“ Wildbienenseite gibt es noch weitere Infos: https://www.wildbienen.info/forschung/beobachtung20200222.php (dort ist auch ein Video von mir vom letzten Jahr). Und hier noch die Antwort von PD Dr. Hans Pohl (Universität Jena): „Das Loch im Hinterleib der Biene ist das Schlupfloch des Stylops-Männchens. Interessanterweise macht das den Bienen nicht viel aus, da das Loch durch die Larvenhülle des Männchens nach außen abgedichtet ist und das Eindringen von Pilzsporen etc. verhindert. Zum Schlüpfen aus der Larvenhülle benutzen die Männchen ihre Mundwerkzeuge. Diese sind zu einer Art Messer umgebildet. Nahrung nehmen die Männchen nicht mehr auf.“
Anbei Fotos von den Stylops-Weibchen.
Liebe Grüße, Katrin
26. Februar 2021 um 16:28 Uhr #53320KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
- 13 m
@Stefan, schön, dass man (n/Frau) es schafft, den Administrator zu beeindrucken, wo ich doch immer echt beeindruckt bin, wie super du dieses Portal betreust und am Leben erhältst!!! Da steckt viel Arbeit drin, also nochmals Dankeschön dafür an diese Stelle. Natürlich habe ich auch gleich eine kleine Anfrage: Ich habe angekreuzt, „mich bei Antwort per E-Mail benachrichtigen“. Warum erhalte ich keine Emails? Funktioniert das nur, wenn der Textverfasser auf „Antworten) klickt?
Liebe Grüße vom Katrinchen
26. Februar 2021 um 16:31 Uhr #53321KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
- 13 m
28. Februar 2021 um 20:35 Uhr #53441MartinForenmitglied„Faszinierend“ trifft es am ehesten. Selbst habe ich bisher nur sehr selten stylopierte Weibchen gesehen.
Vielleicht kann man den Thread zu den „Insekten“ verschieben, da wird er vielleicht besser gefunden?
Martin
28. Februar 2021 um 20:57 Uhr #53442KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
- 13 m
Danke Martin, hast Recht, passt besser zu Insekten als in die Plauderecke. Schön, dass du den Stylops trotzdem entdeckt hast! Vielleicht kann Stefan den Thread verschieben?!
Gruß, Katrin
1. März 2021 um 08:21 Uhr #53445StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Erledigt!
26. Februar 2022 um 21:31 Uhr #67304KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
- 13 m
Hallöchen, heute entdeckte ich eine riesengroße Andrena vaga Kolonie. Es waren etliche Stylops-Männchen unterwegs. Sie müssen gerade alle geschlüpft sein. Ich schätze es waren hundert(e) Tiere. Anbei ein paar Eindrücke von diesem Naturschauspiel. Auf dem Foto 5604 ist das Loch zu sehen, das ein geschlüpftes Stylops-Männchen in der Biene hinterlassen hat. Auf den Fotos 5631 und 5721 sind die orangen Köpfe der Weibchen zu sehen.
MV, Deyelsdorf, 5m NHN, 26.02.2022
Viele Grüße, Katrin
-
AutorBeiträge
- Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.