Langhornbienen (Eucera)
- This topic has 30 replies, 11 voices, and was last updated 1 Jahr, 6 Monaten ago by PetraS.
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30. April 2021 at 20:54 #58316SentaForenmitglied
- DE 87654
- 742 m
Ja Wahnsinn, tolle Idee mit den Rohren
30. April 2021 at 21:38 #58319UeliForenmitgliedBeitragsersteller- CH-5000
- 370 m
Soeben erfahren:
Mai-Langhornbiene ist die Wildbiene des Jahres 2021, lies hier.
30. April 2021 at 22:47 #58326UeliForenmitgliedBeitragsersteller- CH-5000
- 370 m
In die Begeisterung über das Mega-Insektenhaus-Video mag ich nicht einstimmen. So schön wie das summt und brummt – es ist doch ziemlich unnatürlich. Ich habe bei meinem ca. A4-Blatt grossen Insektenkasten meine liebe Mühe, die Parasiten in Grenzen zu halten, ich musste nach vier Betriebsjahren 2/3 der Röhrchen entsorgen, weil sie durch allerlei Arten Fremdbesetzer verstopft, verkotet und unbrauchbar waren. Die Parasiten haben ein leichtes Spiel. Wer einem Trauerschweber zuschaut, wie er fliegend seine Eier in die offenen Brutröhrchen hineinspickt, dem tun die fleissigen Mauerbienen leid, wenn er hier ihre Arbeit “am Laufmeter” zunichte macht.
Ich finde, hier ist “grösser” nicht gleich “besser”. Was die Wildbienen brauchen, ist Strukturreichtum, diverse Arten von Nistmöglichkeiten, abwechslungsreiche Gartenanlagen, nicht einseitige, dafür massige Eintönigkeit. Von dieser Anlage profitieren einige wenige Arten, 50-70% der Wildbienen sind Erdbewohner. Zudem sind diese hier nistenden Arten nicht bedroht.
Nisthilfen finde ich wertvoll für den Menschen, ich habe unzählige Stunden davor verbracht und so einiges dabei erfahren. Diese Kasten sind berechtigt und motivierend, wenn man sich nicht der Illusion hingibt, damit den Wildbienen zu helfen.
Wer zu meiner Haltung weitere Argumente haben möchte, den verweise ich gern auf die Seite “wildbee.ch”, die sich diesem Thema ausgiebig gewidmet hat, nachzulesen unter: Künstliche Nisthilfen
1. Mai 2021 at 00:04 #58331janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Ich unterstütze deine Meinung @Ueli,
sehe ich auch so. Auch wenn ich selber Nisthilfen im Garten habe, allerdings für unterschiedliche Arten und ich minimiere durch säubern auch den Parasitendruck.
Allerdings haben auch Parasiten ein Recht auf Schutz und gehören genauso dazu. Man sollte nur vermeiden eine regelrechte Parasiten Brutstätte zu schaffen.
Aber generell ist es besser es nicht so groß zu machen, denn das ist unnatürlich. Besser viele verschiedene Strukturen im Garten schaffen die eine Vielzahl von Arten nutzen können.
Zu den Langhornbienen: Werde dieses Jahr Zaunwicke im Garten haben, vielleicht kann ich sie damit anlocken. Aber wahrscheinlich erst nächstes Jahr wenn sich die Zaunwicke etabliert hat.
1. Mai 2021 at 13:22 #58350UeliForenmitgliedBeitragsersteller- CH-5000
- 370 m
@janfo: für die Langhornbienen ist der Wundklee sehr wertvoll, weil der viel früher blüht als die Wicken-Arten. Bei mir sind Zaunwicken erst jetzt am Blüten entwickeln und die Vogelwicke ist noch knapp 10cm hoch und nur grün, während der Wundklee schon 2 Wochen blüht. Ich wünsche dir für die Zaunwicken gutes Gedeihen.
1. Mai 2021 at 15:21 #58363janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Wunkleesamen sind auch schon bestellt
Danke für die Tipps
1. Mai 2021 at 16:48 #58372MartinForenmitgliedBei den Langhornbienen geht es in erster Linie darum, den Weibchen ihre Trachtpflanzen anzubieten. Also bei der Mai-Langhornbiene die Zaun-Wicke. Mangels dessen weichen sie bei mir auch mal auf Rotklee oder Esparsette aus.
Die Männchen brauchen nur Nektar und sind da v.a. vor der Blüte der Zaun-Wicke nicht sonderlich wählerisch. Sie besuchen z.B. Beinwell, Gundermann, Gefleckte Taubnessel, Wiesensalbei, Acker-Witwenblume oder Löwenzahn.
Am liebsten haben sie bei mir aber die Ochsenzunge. Dort finde ich auch oft ihren Wespenbienen-Kuckuck.
Irgendwas davon wirst du schon haben. Letztlich kommt es darauf an, ob es bei dir in der Gegend überhaupt Langhornbienen gibt. Also am besten zur Blütezeit Bestände von Wicken absuchen.
1. Mai 2021 at 16:58 #58379janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Bis auf die Ochsenzunge habe ich alle genannten Arten im Garten, es wachsen auch ein paar Wicken die ich nicht gepflanzt habe, also denke ich mal schon dass sie hier in der Gegend vorkommen
Die Ochsenzunge habe ich mir jetzt auch auf die Liste geschrieben
1. Mai 2021 at 17:18 #58382FrederikForenmitglied- DE 53347
- 136 m
“Meine” Langhornbienen sind jetzt auch bestimmt. Es handelt sich um Männchen der Mai-Langhornbiene. Diese konnte ich auch an den von @Martin genannten Pflanzen sichten.
5. Mai 2022 at 21:57 #69831UeliForenmitgliedBeitragsersteller- CH-5000
- 370 m
29. April 2023 at 21:27 #77879UeliForenmitgliedBeitragsersteller- CH-5000
- 370 m
Die Schlafgemeinschaft der Langhornbienen-Männchen ist wieder da, diesmal sind an die 10 Tiere dicht gedrängt an mehreren Halmen versammelt. Tagsüber sehe ich sie oft am Wundklee, wo sie Eindringlinge vertreiben und ihr Revier verteidigen. Ich bin jedesmal gerührt beim Anblick dieser halb-sozialen Angewohnheit dieser Wildbienen-Art.
30. April 2023 at 15:35 #77907PetraSForenmitglied- DE 31708
- 85 m
Ach, wie schön.
Hallo Ueli,
eine wunderbare Beobachtung. Ja, das ist wirklich rührend anzuschauen. Hoffentlich bleiben uns die Wildbienen noch lange erhalten.
Liebe Grüße
Petra5. Mai 2023 at 09:31 #78079KatrinForenmitglied- DE 18311
- 13 m
@Ueli, das ich ja wirklich faszinierend Danke für’s Teilen!
Liebe Grüße, Katrin
16. Mai 2023 at 01:37 #78523QuinussForenmitglied- DE30559
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Hallo @ Ueli,
ich bin ganz deiner Meinung mit dem großen Insektenhaus, das ist zwar lieb gemeint, letztendlich bleiben die Solitärbienen auf der Strecke. Ich spreche da aus Erfahrung. Letztes Jahr, es waren zu viele Röhrchen, so das ich es nicht geschafft habe diese zu reinigen. In der Natur macht die Röhren auch keiner sauber, nur mit dem Unterschied das sie vereinzelt sind und die Chance auf ein Parasitenbefall eher gering ist. Da bei mir aber alles dicht an dicht war , war es nur eine Frage der Zeit. Es war der der Trauerschweber da und nicht nur einer, ich konnte sie beim schlüpfen beobachten. zwar schön anzusehen aber nicht gut für die Bienen. Des weiteren dann starker Milbenbefall in den Röhrchen und selbst an den Bienen. Das war dann zu viel des Guten. Nun habe ich alles massiv reduziert. Viele Röhrchen sind mit der roten Mauerbiene belegt gewesen, diese hatte ich schon im Herbst ausgeklopft, und die Kokons sauber gemacht und anschließend zum überwintern nach draußen gebracht.
Ich habe jetzt noch zwei Blöcke, und dieses Jahr konnte ich keinen Befall an Milben erkennen.
Jetzt habe ich so viele leere Röhrchen, alle natürlich sauber im Karton liegen.
Ich bleibe bei meinen zwei Blöcken,
manchmal ist weniger mehr.
16. Mai 2023 at 23:04 #78552KatrinForenmitglied- DE 18311
- 13 m
Hallöchen, jetzt habe ich auch zum ersten Mal eine Langhornbiene entdeckt (auf Rügen). Es ist vermutlich die Juni-Langhornbiene (Eucera longicornis), ein Männchen. Leider sind mir keine so perfekten Fotos gelungen, aber ich habe mich riesig gefreut . Die Biene wurde seit mehreren Jahren dort nicht mehr gesichtet. Vielleicht erholt sich der Bestand ja doch wieder?! Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Liebe Grüße, Katrin
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