Hummelsaison 2024
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3. Oktober 2024 at 09:53 #87397Hummelfreund FranzForenmitglied
- DE 46487
- 22 m
Hallo Hummelfreunde,
ich setze voll auf die Winterheckenkirche (lonicera purpusii) blüht schon im Februar, sehr pflegeleicht, braucht nur Wasser bei Trockenheit und Kompost im Herbst, keine Krankheiten oder Schädlinge. Die Krokuse haben dieses Jahr bei mir nicht überlebt, entweder verrottet oder von der Schnecken gefressen, werde keine neuen setzen, 2023 war mein ganzes Garten voll, aber alle Hummel, Mauerbienen und andere Insekten die in Februar-März nach Nektar/Pollen suchen, waren alle auf die Winterheckenkirchen. Ich kann es sehr empfehlen, blüht schon nach einem Jahr, die Kornelirsche blüht nach 4 Jahren immer noch nicht, hoffentlich nächstes Jahr ist schon soweit.
Beste Grüße aus dem Niederrhein
Franz
3. Oktober 2024 at 22:47 #87398IrmiForenmitglied- 473 m
Danke für deinen Tipp, Franz!
Lg, Irmi
4. Oktober 2024 at 08:26 #873994. Oktober 2024 at 19:07 #87409Markus HibbelerForenmitgliedBeitragsersteller- 26180
- 17 m
Damit es die Ackerhummeln warm haben, habe ich den Tipp von @Marylou umgesetzt und eine Wärmematte sowie den von ihr empfohlenen Temperaturregler gekauft. Den Temperaturregler habe ich in den Klimaaufsatz des Doris-Kastens auf das Flies gelegt, die Wärmenatte einfach über das Dach. Eingestellt habe ich im Klimaaufsatz eine Temperatur von 22 Grad. Gerne Meinungen dazu, ob alles so korrekt ist. Die Hummeln sind sehr aktiv und tragen fleißig Pollen ein. Es schwärmen auch Geschlechtstiere.
Lieben Gruß
Markus
5. Oktober 2024 at 00:01 #87412MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@Markus
Für den Kasten von Doris mache ich morgen Fotos und wie ich was gemacht habe. Ist etwas anders als bei den Holzkästen.
5. Oktober 2024 at 22:12 #87415MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@Markus
Die Wärmematte 25×35 cm ist bestens für die üblichen Holzkästen geeignet, ist aber zu groß für die Kästen von Doris. Dort reicht eine Thermolux-Wärmematte 17×17 cm (6 Watt).
Nachfolgend die Handhabung für den Doris-Kasten:1) Den Klimaaufsatz zusammen mit dem Dach abheben. Das Unterteil mit dem aktiven Hummelnest sofort mit einer Styrodur- oder Holzplatte o.ä. abdecken, idealerweise mit dem Dach eines zweiten leeren Doris-Kastens.
2) Die Wärmematte wird auf das blanke Gitter des Klimaaufsatzes (ohne Vlies o.ä.) gelegt, sodass von oben und unten Luft drankommt und sie innerhalb des Kastens Wärme abgeben kann.
3) Für die Durchführung der Metallspitze des Temperaturfühlers ins Nistmaterial wird am Rand des Klimaaufsatz-Gitters mit einer Anreißnadel ein kleines Loch reingedreht, Durchmesser wie die Metallspitze des Temperaturfühlers.
Das Loch darf keine scharfen Kanten haben und wird nach Entfernen des Temperaturfühlers, also vor der neuen Saison, einfach mit Aluklebeband (hier: 50 my) wieder verschlossen.4) Durch dieses Loch wird die Metallspitze des Fühlerkabels bis hinein ins Nistmaterial geschoben und das Kabel innerhalb des Klimaaufsatzes ggf. mit Aluklebeband fixiert.
5) Das Stromkabel der Wärmematte und das dünne Fühlerkabel werden zusammen seitlich (rechts oder links) durch ein geschnittenes kleines Loch a) im Steg des Daches und b) im oberen Steg des Klimaaufsatzes nach draußen geführt.
Mit einem scharfen Cutter ritzt man einzeln beide EPS-Stege (Dach + Klimateil oben) in der Dicke des Stromkabels ein und schneidet oder bricht das jeweilige Stückchen EPS vorsichtig heraus.
Gut aufbewahren, da die Stückchen vor der neuen Saison dort wieder eingefügt werden können (ggf. mit Isolier- oder Aluklebeband sichern). Das Loch ist recht klein, und der Nistkasten wird nicht “verschandelt”.6) Ein Stück Styrodur zurechtschneiden (22 x 22 cm, idealerweise 4 cm dick).
In die Innenseite des Klimaaufsatzes vorne und hinten jeweils zwei dünne Nägel (als Abstandshalter des Styrodurs zur Wärmematte) nur ein Stückchen in das EPS drücken. Die Abstandshöhe der Nägel zum innenliegenden Gitter ist 5 cm. Dann die 22 x 22 cm Styrodurplatte auf die Nägel legen. Ringsherum um die Styrodurplatte ist noch Platz, die Luft kann gut zirkulieren und die Wärmematte ist nicht bedeckt.7) Den so vorbereiteten Klimaaufsatz mit Deckel wieder auf das Unterteil des Hummelkastens setzen. Zur Kontrolle kurz das Dach abheben und gucken, ob innen noch alles am vorgesehenen Platz ist. Dach wieder aufsetzen.
Außerhalb des Kastens: Den Stromanschluss und den ITC-308 regensicher plazieren. Den ITC-308 einstellen (hier waren eingestellt: Solltemperatur 26 Grad, Abweichtemperatur 2 Grad).
Es hört sich nach viel an, ist aber wirklich halb so wild und funktioniert bestens!
5. Oktober 2024 at 23:32 #87424Markus HibbelerForenmitgliedBeitragsersteller- 26180
- 17 m
@Marylou Wow, vielen Dank für die ausführliche Anleitung. Ich habe mir jetzt eine kleinere Wärmematte bestellt und werde wohl so umrüsten, wie du es empfohlen hast. Aktuell sieht meine “Konstruktion” so aus (siehe Foto). Der Temperaturfühler befindet sich auf dem Gitter unter dem Flies. Es herrscht von früh bis spät reger Flugverkehr.
Lieben Gruß
Markus
7. Oktober 2024 at 10:21 #87426HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Moin Markus,
es ist für die Hummeln sicherlich angenehm ein warmes Nest zu haben. Aber sie verlieren dadurch m.E. das Gefühl für die Realität und das Verhalten im Herbst wird verändert. Im Frühjahr bin ich bei dir. Da kann man sicherlich einen Abbruch wegen Kälteeinbruch abwenden. Ich habe auch 2 Heizmatten liegen. Da bei mir schon 2x Ackerhummeln abgebrochen haben, werde ich nächste Saison sie vielleicht einsetzen….
Nur ein Denkanstoß.
Viele Grüße
HP
9. Oktober 2024 at 08:37 #87429Markus HibbelerForenmitgliedBeitragsersteller- 26180
- 17 m
@HP Danke dir für dein Feedback!
An deiner Kritik ist definitiv was dran. Ich sehe es so: ohne Wärme würde das Nest jetzt zu Ende gehen. So fliegen die Kleinen noch ein paar Wochen, ich kann vielleicht noch einen Medienbericht darüber machen, der wiederum viele Leute erreicht und für Hummeln begeistert. Und außerdem denke ich auch egoistisch: ich halte sonst die Hummelfreie Zeit nur schwer aus. Es ist sogar noch Brut vorhanden, und es fliegen täglich Drohnen ab.
Lieben Gruß
Markus
9. Oktober 2024 at 16:44 #87430HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Hallo Markus, ich wollte dich nicht kritisieren. Nur daß du darüber nachdenkst, wie lange eine Heizungsunterstützung sinnvoll ist. Ich finde es klasse, wie engagiert du bist. Die hummellose Zeit ist schon blöd. Da bin ich bei dir. Genieß die letzten Ackerhummeltage. Eine langsame Absenkung der Temperatur im Kasten wäre sicherlich gut für die Hummeln.
L G
HP
9. Oktober 2024 at 23:15 #87431MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@Markus, @HP
Eine Temperaturabsenkung wäre nicht förderlich für das noch aktive Volk.
Ohne ausreichende Wärme im Nest werden die Hummeln bei den derzeitigen Witterungsbedingungen schnell kälteklamm. Sie verlieren enorm Energie, die sie dann nicht mehr auffüllen können und versterben daher vor ihrer Zeit. Auch würde die noch vorhandene Brut absterben.
Wie Markus schrieb, ist das Nest immer noch sehr aktiv und wird vorerst weiterhin aktiv bleiben, sofern die erforderliche Nesttemperatur stimmt.
Diese Chance sollte den Tieren gegeben werden.
Hummel-Arbeiterinnen leben ohne Feindeinwirkung, bei guter Nahrungsversorgung (dazu gehört auch Zuckerwasser) und bei nestgerechten Temperaturen ungefähr drei Monate.
10. Oktober 2024 at 19:35 #87434HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Marylou,
eine sukzessive Temperaturabsenkung würde den natürlichen Verhältnissen näher kommen als eine konstant hohe. Den Tieren wird im Nest etwas vorgegaukelt, was draußen nicht existiert.
Wenn das Wetter entsprechend mild ist und sie noch ausreichend Trachtpflanzen finden, sind Ackerhummeln bis Anfang November aktiv. Die Jungköniginnen können dann entscheiden, wann sie in die Winterruhe gehen. Wenn sie künstlich gewärmt werden und die äußeren Verhältnisse nicht ausreichen, bekommen sie richtige Probleme sich genug “Polster” anzufressen. Auch wenn zugefüttert wird.
11. Oktober 2024 at 00:10 #87441MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
???
16. Oktober 2024 at 20:46 #87469HP 22927Forenmitglied- DE 22927
- 50 m
Ich hatte schon von Dave Goulson’s Buch “Bienenweide und Hummelparadies” berichtet. Hier schreibt er unter der Beschreibung der Ackerhummel: ” Daher ist diese Art häufig die letzte Hummel, die im Herbst noch fliegt (mit Ausnahme der winteraktiven Königinnen der Dunklen Erdhummel, die im November erwachen).
Hat davon schon jemand gehört oder gelesen? Wie ernährt sich so ein Tier? Ist das ein britisches Phänomen?
Bin gespannt, wer etwas darüber weiß…
VG
HP
17. Oktober 2024 at 09:34 #87470Markus HibbelerForenmitgliedBeitragsersteller- 26180
- 17 m
@HP So genannte “Winterhummeln” sind selten, kommen aber vor. In Norddeutschland dürfte es mit der Ernährung und Nestgründung um diese Zeit schwierig werden. Allerdings kommt die Dunkle Erdhummel ja auch im Mittelmeerraum vor. Dort und in milden Lagen Mitteleuropas könnten solche Nester durchaus erfolgreich sein. Die immer höheren Durchschnittstemperaturen könnten dabei den Hummeln zugute kommen.
Lieben Gruß
Markus
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