Gemeine Furchenbiene?
- Dieses Thema hat 34 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 2 Jahren, 7 Monaten von Katrin aktualisiert.
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AutorBeiträge
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12. August 2020 um 07:48 Uhr #49540MartinForenmitglied
Wow, das ist echt der Wahnsinn, was du da zeigst. Die Biologie dieser Art und dann die Stärke der Kolonie. Das ist wunderbar zu sehen. Wie hübsch die Art auch ist. Ich bin ganz verliebt. Danke fürs zeigen! Insbesondere für das Video. Bewegte Bilder sind eben doch etwas anderes.
Es hätte mich gewundert, wenn es nicht einen Wermutstropfen gäbe. Zum Glück können sich Solitärbienen relativ schnell wieder erholen. Weißt du, ob es noch weitere Kolonien bei euch gibt oder es Bemühungen gibt, die Art an geeigneten Plätzen anzusiedeln? Langfristig ist so ein einzelner Hotspot natürlich stark gefährdet…
Gruß,
Martin12. August 2020 um 10:18 Uhr #49545KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
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Hallo Martin, das „Treiben“ an der Steilwand war auch für mich beeindruckend, ich wollte gar nicht mehr weg …
Weitere Kolonien sind mir nicht bekannt, auch nicht auf der Insel, obwohl an einigen Stellen aus meiner Sicht eine Ansiedlung möglich wäre, aber ich bin ja keine Lehm-Pelzbiene Ich komme schon viel rum und halte Ausschau, aber selbst auf Hiddensee konnte ich sie nicht entdecken. Das Mikroklima an der besiedelten Steilwand auf Rügen ist aber auch einzigartig!!! Direkt vor der Wand sind es bestimmt 5°C mehr, ein Schritt Richtung Ostsee wurde es beachtlich kälter.
Der Tourismus verfolgt andere Ziele als der Naturschutz. Unser Land lebt vom Tourismus. Für Naturschutz fehlt da oft das Interesse/die Einsicht. Für einen gefällten Horstbaum vom Schreiadler wurden 35€ „Strafe“ verhängt, was soll ich dazu sagen …. Auch der Seehafen Rostock wird ausgebaut werden und damit verschwinden auch die naturnah verbliebenen Uferbereiche mit einer „außerordentlich artenreichen und schützenswerten Vegetation und Faunation sowie Reste von Überflutungs-Moor-Grünland“ usw. usw., … Leider bringt Naturschutz kein Geld ein, im Gegenteil, er ist mit Kosten verbunden. Dem Naturschutz fehlt die Lobby.Von Bemühungen, die Lehm-Pelzbiene neu anzusiedeln, ist mir nichts bekannt, aber vielleicht sollte ich in der Naturschutzbehörde mal nachfragen.
Viele Grüße! Katrin12. August 2020 um 16:56 Uhr #49547KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
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Anbei noch mal drei „Bau“-Videos …
Foto/Video:
12. August 2020 um 17:14 Uhr #49553KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
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Und jetzt die „Gegenspieler“ in Aktion …
Gruß Katrin
12. August 2020 um 17:23 Uhr #49557KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
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12. August 2020 um 21:40 Uhr #49568MartinForenmitgliedJa, da sonnt sich ein Weibchen von Halictus scabiosae.
Wir werden hier echt verwöhnt, die Videos vom Nestbau sind besonders faszinierend. Ich frage mich, wie lange sie für den Bau der Röhre brauchen. Da muss ich wohl mal recherchieren oder kannst du das irgendwie nach deinen Beobachtungen abschätzen?
So eine Kolonie lockt natürlich Gegenspieler an, der Kuckuck ist in diesem Fall ziemlich flexibel und nicht auf diese eine extrem seltene Art angewiesen.
Gruß,
Martin12. August 2020 um 22:00 Uhr #49569KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
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Hallo Martin, ich glaube, dass die Tiere nicht allzu lange brauchen für den Bau der Röhre. Das ging da alles ziemlich fix ab, gemessen habe ich die Zeit nicht. Das wäre eine Aufgabe für das nächste Jahr. Es kann sich nur um Minuten handeln … vielleicht ne halbe Stunde? Ich werde es beim nächsten Mal beobachten und dann berichten.
Mein Handyspeicher war auch fast voll nach der Tour. Ich „musste“ einfach immer wieder Filmen! Es war wirklich ein atemberaubendes Erlebnis! Gern teile ich meine Begeisterung mit euch und wünschte, es gäbe viele solcher Kolonien verteilt über ganz D und Ö, damit ihr auch alle „live“ dabei sein könntet!!!
Viele Grüße! Katrin
12. August 2020 um 22:18 Uhr #49570MartinForenmitgliedHallo Katrin,
das hätte ich nicht gedacht. Umso besser, dann haben sie mehr Zeit für Nachwuchs.
Von der Kolonie hätte man mich auch wegscheuchen müssen, bevor meine Speicherkarte voll gewesen wäre. Gehört jetzt definitiv zu den Bienen, die ich zu gerne mal sehen würde. Die hatte ich vorher zugegeben nicht so auf dem Schirm gehabt!
Gruß,
Martin12. August 2020 um 22:28 Uhr #49573KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
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Siehste, siehste, höchste Ansteckungsgefahr
P. Westrich hat sie bei Chur im Schweizer Graubünden beobachtet.
VG Katrin
12. August 2020 um 22:38 Uhr #49574KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
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13. August 2020 um 21:55 Uhr #49588MartinForenmitgliedDanke für die Zugabe! Bin immer noch begeistert, wie hübsch die Art ist.
Man sieht und hört hier sehr gut, wie die Art vom Mohn Pollen sammelt. Vielleicht magst du Westrich davon berichten, wenn nicht eh schon geschehen, da er Mohn in seinem Buch nicht als Pollenquelle führt. Wie es Hummeln auch tun, „deaktiviert“ die Pelzbiene ihre Flügel und vibriert mit der Flugmuskulatur ihren gesamten Körper, um den Pollen heraus zu schütteln.
Gruß,
Martin13. August 2020 um 22:22 Uhr #49591KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
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Hallo Martin, danke für deine Ausführungen! P. Westrich schickte ich reichlich Videos und Fotos. Er hat geantwortet: „Da sind wirklich sehr gute Fotos dabei und die neuen Videos belegen auch neue Pollenquellen, z.B. Papaver rhoeas und Anchusa officinalis, die beide noch nicht bekannt waren.“ „Nun haben Sie ja auch mehrere Männchen von A. plagiata dabei,
mit dem weißen Clypeus. Das ist gut zu wissen, vom Datum her, wann die
Männchen noch aktiv sind. Das an Papaver anfliegende Männchen wird
wohl enttäuscht werden, da der Mohn ja eine Pollenblume ist.
Auch die Bilder mit den schwarz-rotbraunen Weibchen vor dem Nest sind
sehr schön, ebenso die bei der Pollenernte an Anchusa und an Papaver.
Bei der Pollenernte in Mohnblüten verhalten sich die sammelnden Bienen
oft anders als in anderen Blüten. Die vielen trockenen Pollenkörner
müssen wohl anders abgeerntet werden. Gerade polylektische Bienenarten
wie A. plagiata können sich offensichtlich an den Typ der
Pollenpräsentation anpassen. Ich würde das Pollensammeln an Papaver
nicht als Vibrationsbestäubung bezeichnen, zumal beides ganz
unterschiedliche Dinge sind, einmal aus dem Blickfeld der Biene,
andererseits aus dem Blickfeld der Pflanze (Blüte). Ich würde es eher
als Vibrationssammeln bezeichnen. Vibrationsbestäubung ist vor allem
dort zu finden, wo Blüten zum Streubüchsentyp gehören und der Pollen
durch Vibration herunterrieselt, wie bei Tomaten zum Beispiel.“Dann sende ich mal ein paar „Beweisfotos“ …
Gruß Katrin
13. August 2020 um 22:42 Uhr #49617MartinForenmitgliedDachte ich mir, dass du ihm schon geschrieben hattest. Die Fotos sind wieder ein Genuss, 0008 und 0846 dabei besonders schön. Wirklich erstklassig.
Gruß,
Martin13. August 2020 um 22:45 Uhr #49620KatrinForenmitgliedBeitragsersteller- DE 18311
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DANKE!
Guck dir auch mal meine Silbermöwe an (unter Vögel) …
Gruß, Katrin
9. Dezember 2020 um 17:16 Uhr #51731FrankSorry, aber den Hinweis auf Halictus scabiosae kann ich nicht teilen. Die Art ist nach meiner Kenntnis noch nicht nach MV vorgedrungen. Fotos von Männchen wären eindeutiger: gebogenes Fühlerende wie 6-cinctus, aber Fühler oberseits komplett dunkel.
Ich würde es zu H. sexcinctus korrigieren.
Beste Grüße
Frank
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