Frage zum Erdhummelnest
- Dieses Thema hat 31 Antworten sowie 7 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 9 Monaten von Stefan aktualisiert.
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4. Juli 2023 um 12:17 Uhr #80240Anja QuinternForenmitglied
Hallo zusammen,
meine Tochter hat gestern ein Foto vom Hummelhaus gemacht, da kaum noch Arbeiterinnen fliegen. Königinnen hatte sie seit ein paar Tagen auch nicht mehr gesehen. Ich finde es schon komisch, dass in einer Woche so ein Nest den Bach runter gehen kann. Vor unserer Abreise war augenscheinlich noch alles bella.
Tja, da hat wohl die Wachsmotte ihr Unwesen getrieben. Die Königinnen sind zum Glück alle weg, aber man deutlich die Gespinste der Motte sehen, oben am Rand. Soo schade. Da hat das Kläppchen wohl einen ungebetenen Gast durchgelassen. Naja, that’s nature life.
Hier das Foto dazu….in den nächsten Tagen
4. Juli 2023 um 13:09 Uhr #80242StefanAdmin- DE 84513
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Leider kann man auf dem Foto wenig erkennen. Hast Du schon mal in das Nest gesehen? Also Nistmaterial vorsichtig beiseite räumen und dann die Waben ansehen?
Grüße Stefan
4. Juli 2023 um 13:13 Uhr #80243Anja QuinternForenmitgliedHallo Stefan,
nein, das werde ich erst am Samstag machen, da wir noch im Urlaub sind. Sobald ich da hineingeschaut habe, werde ich erneut Fotos machen und hier einstellen.
Ich befürchte, dass ich da nicht nur Waben finden werde. Ich hatte mir das Foto mal herangezoomt, da sieht man schon dieses typische Gespinst mit den dunklen Stippen (wohl Miniraupen).
Samstag werde ich das Haus genauer untersuchen.
LG Anja
4. Juli 2023 um 13:58 Uhr #80249Anja QuinternForenmitgliedSo ein Mist, unsere Tochter hat uns gerade 2 Fotos vom Haus geschickt. Dort sieht man deutlich diese Gespinste und 2 große Larven, nebst einer toten Hummel.
Da hoffen wir mal, dass viele Jungköniginnen das Nest noch rechtzeitig verlassen konnten und nächstes Jahr das Haus neu besiedeln. Das zweite Haus werden wir in die Nähe stellen, vielleicht wird es ja von allein durch Rückkehrerinnen besiedelt.
Vielleicht war der Standort auch nicht so optimal, obwohl er schön schattig und geschützt war. Der Standort ist neben einer Thujahecke, unter einem Holunderbusch. Thuja = Heimat von Motten?? Oder ist das eine falsche Annahme von mir? Ich denke, die Motten werden ja auch nur durch den Hummelgeruch angelockt.
Samstag gibt es mehr Fotos.
LG Anja
4. Juli 2023 um 14:21 Uhr #80253StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
BT wirkt nur bei kleinen Mottenlarven, man kann es versuchen. Wahrscheinlich ist es aber schon zu spät. Die sind da jedenfalls schon länger drin. Man könnte zusätzlich umbetten, aber das ist relativ aufwändig und Du bist ja nicht vor Ort.
Meine Meinung und Ferndiagnose: Mach Dir keine Panik, das ist halt jetzt so. Man kann in Zukunft vorsorglich mit BT behandeln, ob das richtig ist? Es ist jedenfalls umstritten.
Sehen wir es positiv: Geschlechtstiere sind raus, das Nest hat seine Aufgabe erfüllt.
Das Haus im Winter noch einmal abchecken ob alles dicht ist und die Klappe richtig schließt. 100 Prozent Wachsmottenschutz gibt es nicht.
Der Standort ist egal. Motten finden alles. Ein gesundes Hornissennest in Sichtweite wäre optimal.
Grüße Stefan
4. Juli 2023 um 14:27 Uhr #80254Anja QuinternForenmitgliedVielen lieben Dank für Deine Einschätzung, Stefan.
Dann bin ich ja ein wenig beruhigt.
Was man sich doch sorgt, wenn man sich um ein Volk kümmert und es denen nett macht.
Wie gesagt, bin auf nächstes Jahr gespannt, ob da Rückkehrerinnen kommen.
4. Juli 2023 um 14:52 Uhr #80256StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Schau Dir das an wenn Du nächste Woche nach Hause kommst. Und mach Dich inzwischen unverbindlich etwas mit Umsiedlungen schlau. Rotlicht usw. Gibt es hier genügend zu lesen. Kann man immer gebrauchen.
Ich verfalle nicht in Panik weil Du schon Geschlechtstiere hast abfliegen sehen, das kann bedeuten dass das Nest so oder so am Ende ist.
Grüße Stefan
8. Juli 2023 um 14:33 Uhr #80494Anja QuinternForenmitgliedHallo zusammen,
wir sind gestern wieder zu Hause eingetroffen und abends haben wir dann einen Blick ins Hummelhaus geworfen. Was soll ich sagen, wir waren mehr als geschockt über diesen Anblick. Damit hatten wir ehrlich gesagt nicht gerecht, nachdem 3 Tage zum letzten Foto erst vergangen waren. Es flog allerdings noch eine große Hummel mit Pollen rein und 2 oder 3 kleine Arbeiterinnen flogen aus dem Nest. Das Nest selbst ist voller Gespinst. Ich werde heute Abend nochmal reinschauen und vorsichtig das Kapok öffnen und zur Seite schieben. Mal sehen, was mich dann erwartet.
Wir haben die Larven abgesammelt. Kurzerhand haben wir sie dem Kumpel unseres Sohnes mitgegeben, die haben Hühner. Diese haben sich sehr gefreut!
Anbei die Fotos und auch die Videoclips über das Ende dieser robbenden Fraktion.
8. Juli 2023 um 15:30 Uhr #80499StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Uiuiui, das sieht übel aus. Wenigstens hat es den Hühnern geschmeckt.
Grüße Stefan
8. Juli 2023 um 15:35 Uhr #80500Anja QuinternForenmitgliedWas mich sehr stutzig machte, war, dass die Larven alle oberhalb des Plexiglases und unter der Decke des Hauses klebten. Wie kann man sowas ändern, dass solch eine Masse nicht noch einmal einfällt?? Die Wachsmotte wird ja sicherlich nicht nur durch das Kläppchen Zugang gehabt haben.
Ich weiß, die Motte kann man nicht vermeiden, sie gehört zum Hummelleben dazu und ist eben Natur. Aber wofür gibt es denn eine Wachsmottenklappe, wenn diese nicht sooo funktioniert?
8. Juli 2023 um 16:24 Uhr #80502StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Die Wachsmotten begeben sich, wenn sie ausgewachsen sind, meist nach oben um sich zu verpuppen. Vorher fressen sie sich von unten durch das Nest.
Wachsmottenklappen verhindern ein Eindringen der Wachsmotte nie zu 100 Prozent. Das wird auch nirgends behauptet. Eine Wachsmotte kann bis zu 600 Eier legen.
Deshalb haben wir hier bei den Bauanleitungen Klebefallen hinter der Belüftung im Vorbau. Weitere durchdachte Klebefallen nach jeder weiteren Belüftung schaden sicher nicht. Und es gibt die Diskussion um BT das die Wachsmottenlarven tötet. Gegen junge Wachsmotten hilft BT, das schadet aber auch allen anderen Faltern in der Umgebung weil die Hummeln diesen Bacillus aus dem Nest auf die umliegenden Blüten transportieren. Dort hält es zwar nicht lange an, ist aber trotzdem berechtigter Kritik ausgesetzt.
Meist dringt die Motte ein weil die Klappen zu spät geschlossen werden oder nicht gut schließen. Manchmal schlüpfen Motten jedoch mit heimkehrenden Hummeln durch die Klappe.
Lavendel soll helfen wird berichtet, ich hatte aber schon Wachsmotten in Nestern bei denen ich ausschließlich Lavendel als Nistmaterial eingesetzt habe.
Andere schwören auf längere Laufgänge.
Ein Patentrezept wurde noch nicht er- bzw. gefunden.
Grüße Stefan
8. Juli 2023 um 16:43 Uhr #80508Anja QuinternForenmitgliedStefan, ganz lieben Dank für Deine ausführliche Antwort.
Mal sehen, wir werden unsere beiden Häuser wohl überarbeiten.
Also gibt es immer ein Wachsmottenbefall, wohl oder übel? Verhindert werden kann er dann nicht.
Seis drum, wir werden nächstes Jahr auf Rückkehrerköniginnen hoffen, die die Häuser besiedeln.
Ansonsten gibt es ja noch die Hühner, falls die Motten wieder einziehen.
8. Juli 2023 um 17:38 Uhr #80510StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Naja, durch guten Wachsmottenschutz beim Nistkasten und vorzeitiges Erkennen bzw. bei Befall evtl. frühzeitig umsiedeln in einen neuen Nistkarton kann man das schon verhindern. Bei Befall sollte man zusätzlich BT einsetzen. Dann bringt man auch ein befallenes Nest gut durch.
Grüße Stefan
8. Juli 2023 um 17:40 Uhr #80513StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Anja Quintern schrieb am 8. Juli 2023 um 16:43 UhrVerhindert werden kann er dann nicht.
Nie ganz. Aber man minimiert das Risiko deutlich.
25. Juli 2023 um 23:57 Uhr #80984BertiGuten Abend,
meint ihr, ich kann das Hummelnest wieder abdecken und vielleicht die Stelle wieder bepflanzen?
Gute Nacht
Berti
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