An Bastler und Tüftler von Hummelhäusern
- Dieses Thema hat 23 Antworten sowie 9 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 2 Jahren, 9 Monaten von Manfred HH aktualisiert.
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6. Februar 2022 um 12:30 Uhr #66851HarryForenmitglied
Wir haben hier doch so viele Bastler und Tüftler die die folgende Idee in diesem Frühjahr doch mal ausprobieren könnten.
Die Frage ist: Nach welchen Kriterien sucht sich eine Hummelkönigin einen Nistplatz für ihr Volk aus? Welche Kriterien müssen vorhanden sein, um sie zu überzeugen? Kann sich eine Königin an den Geruch erinnern in dem sie geschlüpft ist? Oder gibt es Wiederkehrerinnen, die sich den Nistplatz gemerkt haben und dorthin zurückkehren? Punkte die schon viel diskutiert wurden. Bei den Wiederkehrerinnen hat man keine wissenschaftliche Grundlage, denn man müsste alle Jungköniginnen aus dem Vorjahr markieren, wie es bei den Imkern üblich ist, um dann festzustellen ob die markierte Hummel im nächsten Jahr zurückkommt. Beim Geruch versuchen es einige Hummelfreunde mit Kot von Mäusen um sie zum bleiben zu animieren.
Mein Favorit ist eigentlich die Idee der Wärme. Hummelnester brauchen ein Umfeld, welches nicht so schnell auskühlt. Als Erlebnis hatte ich voriges Jahr eine Familie, die ein Hummelnest in einem Ablufttrockner hatte, welches ich umgesetzt habe. Dieser Ablufttrockner hat die Möglichkeit die Abluft nach rechts, hinten oder links abzublasen. Da der Trockner in einem Anbau stand, wurde die Luft einfach ohne Schlauch in den Raum geblasen. Die linke Ausblasöffnung des Trockners war offen, so dass die rechte Seite eine Sackgasse mit Wollflusen bildete. Hier hatte die Hummelkönigin das Nest gebaut. Ich kann mir vorstellen, dass sie sich durch die Wärme angezogen fühlte, denn dass sparte Energie um das Nest auf Temperatur zu bringen. Erstaunlich war auch, dass dieses Nest schwer zu erreichen war. Die Hummeln flogen unter dem Türschlitz in den Anbauraum und liefen dann ca. drei Meter über den Fussboden zu dem Nest. Ich kann mir vorstellen, dass fliegen einfacher gewesen wäre, aber nein sie liefen. Vermutlich auch, weil der Raum ansonsten dunkel war und sie den Weg über Pheromone fanden. Wie sie das Problem ins Nest zu kommen lösten, wenn der Trockner lief, ist mir schleierhaft, aber wohl möglich gewesen.
Meine Idee für die Bastler und Tüftler wäre eine Terrariumheizung am Nestboden zu installieren, um der Hummelkönigin in der Entscheidungsphase zu zeigen, dass es hier gemütlich warm ist und sie Energie sparen kann. Hat sie sich erstmal entschieden kann man die Heizung ja abschalten. Es ist natürlich sehr aufwendig, aber wenn man hier so liest was alles mit Kamera, Ventilator usw. gemacht wird, ist es vielleicht eine Idee, die man ausprobieren sollte.
6. Februar 2022 um 13:12 Uhr #66852StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo @Harry!
Meine Hummelhäuser mit Kamera nutzen sehr effektiv und per Temperatursensor gesteuert die Abwärme des eingebauten Computers.
Auch meine „Indoor“ Hummelhäuser in der Gartenhütte sind keinem Wetter ausgesetzt.
Es wurden hier auch schon Hummelhäuser mit Zentralheizung vorgestellt.
6. Februar 2022 um 13:37 Uhr #66853tomasoForenmitglied- DE 40459
- 38 m
Hallo Harry,
fühle mich da sehr von angesprochen und werde es in zwei meiner Häuser ausprobieren.
Glücklicher Weise habe ich in unmittelbarer Nähe Strom im Garten. Kann mir vorstellen das es die Damen gerne warm mögen, vor allem bei schwankenden Wetterlagen im Frühjahr.
Gruss Thomas
6. Februar 2022 um 14:59 Uhr #66868HarryMit dem Einsetzen von Hummeln klappt es ja so lala. Mich würde interessieren, ob Hummelköniginnen beim künstlichem Einsetzen, öfter zur Nestgründung neigen, wenn es vorgewärmt ist. Dazu müsste man natürlich Vergleichskästen haben, die nicht vorgewärmt werden.
6. Februar 2022 um 15:17 Uhr #66869StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Schöne Überlegungen!
In der Theorie hört sich das ganz gut an. Es gibt aber keine zwei gleichen Hummeln die synchron reagieren.
Hat man zwei identische Hummelhäuser nebeneinander und jeweils eine Nestgründung am selben Tag mit der gleichen Hummelart, dann entwickeln sich beide Nester trotzdem völlig unterschiedlich.
Ich wes schon, es geht Dir mehr um die Ansiedlung. Aber Ansiedlung habe ich seit Jahren 100%, das ist nicht das Problem.
Leider gehen nicht aus allen Häusern viele Geschlechtstiere hervor. Und Abbrüche kommen oben drauf.
Und hier sind klimatisierte (erst heizen, später kühlen) Hummelhäuser meiner Meinung nach im Vorteil. Auch etwas füttern schadet zusätzlich nie.
6. Februar 2022 um 16:01 Uhr #66870osmiaForenmitglied- 30539
- 80m
Moin zusammen,
meiner Anfängermeinung nach bringt die zusätzliche Wärme bei der aktiven Ansiedlung keinen Vorteil. Im letzten Jahr sind die ersten 3 eingesetzten Hummeln alle geblieben. Danach gabs eine kleine Flaute, aber am Ende waren alle Kästen zwischenzeitlich belegt. Auch mit Selbstansiedlungen.
Ich glaube das die Stimmung und das Potenzial der zukünftigen Behausung wichtiger sind als die aktuelle Temperatur.
Und wollen wir den Hummeln wirklich diese einzigartigen Fähigkeiten (bei Schnee zu fliegen und die Bude auf zu heizen) abzüchten? Ich weiß es ist vielleicht etwas weit hergeholt.
Ich freue mich wenn die kleinen Brummer die Obstgehölze besuchen. Zur Hummel bin ich damals gekommen da ich mehr Bestäuber im Garten haben wollte.
6. Februar 2022 um 17:13 Uhr #66872HarryDanke osmia und Stefan, der Versuch ist auch wohl zu Umfangreich für einzelne Hummelliebhaber dieses herauszufinden. Es geht mir um das „Wissen“ ob es so ist oder nicht. Ist schon mehr etwas für eine Universität wo die Studenten an einem Forschungsprogram teilnehmen und auch die Zeit bzw. das Geld haben, um so etwas auf die Beine zu stellen. War auch etwas naiv gedacht, dass man es so einfach rausfinden könne.
6. Februar 2022 um 17:26 Uhr #66873MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@osmia Da bin ich ganz Deiner Meinung. Hummeln „verweichlichen“, – mit Bettflaschen . Ich glaube auch, dass solches eher der Natürlichkeit entgegen wirkt. Hummeln kamen seit jeher mit verschiedenen Wetterereignissen zurecht. Und schnell wird ein Hummelhaus von der Sonne aufgeheizt. Das entspricht auch der Natur und passt in eine natürliche Hummelhaltung in freier Natur.
6. Februar 2022 um 18:52 Uhr #66874HarryUiijuju….jetzt läuft die Diskussion aber in eine ganz falsche Richtung. Die Frage war, würden die Hummelköniginnen ein warmes Nest vorziehen um Energie zu sparen. Es geht nicht um Natürlichkeit und ob die Hummeln mit verschiedenen Wetterereignissen zurecht kommen. Das wissen wir bereits. Es geht um die Frage der Energie, die Hummeln aufwenden müssen, oder ob es andere Kriterien sind, die Hummelköniginnen dazu bewegen ein Nest anzunehmen. Übrigens sollten Hummelnistkästen am besten nicht in der Sonne stehen. Und das „Bettfläschchen“ sollte den Versuch darstellen, ob sie es in der Nestgründungsphase im kalten Frühjahr bevorzugen um diesen Nistplatz zu wählen. Bitte Eingangstext nochmal lesen. Danke
6. Februar 2022 um 19:00 Uhr #66875StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Ich finde das jedenfalls spannend. Es wäre tatsächlich interessant ob „vorgewärmte Hummelhäuser“, speziell neue Hummelhäuser ohne Hummelgeruch, besser angenommen werden. Dieses kleine Experiment schadet sicher niemanden.
6. Februar 2022 um 19:26 Uhr #66876osmiaForenmitglied- 30539
- 80m
Wie hoch würdet ihr den die Erfolgsquote ansetzen, die man ohne Heizung erzielt?
Der Vorteil beim aktiven Einsetzen man weiß wieviele Hummeln sich um geschaut haben und abgehauen sind.
Ich werde es mir wieder notieren, wieviele Ansiedlungen/Fehlversuche es gab.
Natürlich bin ich in der Kontrollgruppe ohne Heizung.
6. Februar 2022 um 19:50 Uhr #66877janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Habe hier im Forum schon von Heizmatten gelesen, allerdings eher um die Hummelkönigin in der Nestgründungsphase zu unterstützen. Hier geht es ja eher darum zu untersuchen, ob Hummelköniginnen eher von der Wärme angezogen werden und so den Neststandort wählen.
In der Natur könnte das zum Beispiel die Wärme einer Maus sein. Es könnte also schon sein, dass die Hummelköniginnen eher an wärmeren Stellen ihr Nest gründen.
Ein paar Beiträge von Frantisek aus diesem Thread zu dem Thema (Ich glaube er wurde mittlerweile gespeert)
[…]nun habe ich mich mit “Terrarium-Wärme-Matten” versorgt und gefährdete Kästchen damit ausgestattet. Diese Matten liefern für einen Nistkastenvolumen eine Temperatur von 20 – 30 °C. Das reicht einer Nestgründenden Hummel vollkommen, bis zum Wetterumschwung über die Runden zu kommen.
Normalerweise lasse ich die Matten eingeschaltet, bis sich die ersten Hummeln blicken lassen.
meine zuletzt zugelegte Heizmatte wird mit 220 V versorgt und hat eine Leistung von 7 W. Sie ist mit einem Regler ausgestattet, der die Wärmeabgabe bestimmt.
Ich glaube es gibt auch noch andere Forenmitgliedern die mit Heizmatten „experimentiert“ haben.
Wirklich wissenschaftlich untersuchen lässt sich das wohl nur sehr schwer weil es auf so viele verschiedene Faktoren ankommt. Denke da auch wie Stefan.
6. Februar 2022 um 20:02 Uhr #66878tomasoForenmitglied- DE 40459
- 38 m
diese Frage finde ich sehr interessant. Habe hier zwei Kästen die stehen mit zwei Meter Abstand in gleicher Himmelsausrichtung. Einen werde ich mit einer Wärmematte ausstatten, da beide Kästen noch nie belegt waren… mal sehen
10. Februar 2022 um 20:41 Uhr #66912Hummelfreund FranzForenmitglied- DE 46487
- 22 m
Hallo zusammen,
ich habe zwei voll klimatisierte Nistkasten (habe detailliert darüber geschrieben) der Zwischen Raum wird auf
25 C* gehalten mit Wärmetauscher und Wasser Kreislauf, geheizt/gekühlt mit Peltier Element.
Tatsache ist das die Hummelvölker in diese Nistkästen werden viel größer mit wesentlich mehr Jungköniginen, die andere vier sind nicht beheizt, zugefüttert wird in alle 6 und ich habe noch ein Futterplatz auch für alle, auch für die, die nicht bei mir wohnen, Hummel oder Hornisse. Wenn die Hummel weniger Energie für heizen/kühlen/ Nektar holen brauchen, dann haben die mehr Zeit und Energie um Ihre Nachwuchs zu versorgen, das bedeutet mehr Jungköniginen und Drohnen und das ist unsere Ziel. Die Frage das eine beheizte Nistkasten besser angekommen wird kann ich nicht beantworten, die werden für seltenere Arten vorbehalten, und wenn die nicht kommen dann bleiben eben leer, oder setze ich später Ackerhummel rein weil die bis September/Oktober aktiv sind.LG Franz
11. Februar 2022 um 07:32 Uhr #66913Manfred HHForenmitglied- DE 22145
- 17 m
Hallo Harry,
dass mit den Markierungen von Königinnen (mit Opalith-Plättchen für Bienenköniginnen) habe ich ein paar Jahre lang versucht, leider ohne Erfolg. Entweder ist keine der markierten Königinnen zurückgekommen, oder die Markierungen sind beim Eingraben oder dem Erwachen aus der Diapause abgefallen bzw. von der Königin abgestreift worden. Während des Aufenthalts im mütterlichen Nestes waren die Plättchen dran geblieben.
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