Antwort auf: Aktive Ansiedlung von Hummelköniginnen

#68635
BerndBernd
Forenmitglied

    Hallo Christian,

    ich bewundere immer deine Berichte von deinen Gärten / Hummelkästen. Es ist beneidenswert so eine Wildbienenoase zur Verfügung zu haben.

    Beitrag pass jetzt auch nicht zum Topic, Stefan kann ihn ja gerne verschieben.

    Hab jetzt meine Quelle für meine durchaus pauschalisierte Aussage ausgegraben. Du hast Recht der Zusammenhang ist weitaus komplexer und auch schwierig wissenschaftlich methodisch zu erfassen.
    Ich kann nur auf das nachfolgen genannte Buch verweisen (@ Stefan: Bitte in der Bücherecke aufnehmen):

    Zurbuchen, A.; Müller A. 2020: Wildbienenschutz – von der Wissenschaft zur Praxis. Zürich, Bristol-Stiftung; Bern, Stuttgart, Wien, Haupt. 162S
    ISBN 978-3-258-07722-2

    Ist keine ganz leichte Lektüre aber sehr, sehr interessant.
    Im Kapitel 9 geht es um die Nahrungskonkurrenz zwischen Honigbiene und Wildbienen. Kurz in meinen Worten zusammengefasst und auch nicht mit den Anspruch der Vollständigkeit: Die Honigbiene nutzt mehr Trachtpflanzen als die Wildbienen, es kommt zu einer Überlappung der genutzten Trachtpflanzen. Honigbienen nutzen die Pflanzen effektiver (Nektarvorkommen über Tag und Nektarmenge der Pflanzen). Die Wildbienen weichen auf Pflanzenstandorte aus die nicht so stark von Honigbienen frequentiert werden und auch weniger Nahrung bieten. Dies ist aber durchaus nicht schlimm solange genug Ausweichmöglichkeit besteht. Fehlt die Ausweichmöglichkeit reagieren die Wildbienen mit kleineren Völkern / weniger Nachwuchs.

    Wie gesagt kurze unpräzise Zusammenfassung, das Buch braucht für das Thema 12 Seiten! Ich kann nur empfehlen das Buch zu lesen, es hilft auch bei manch anderer Diskussion hier im Forum die mit viel Leidenschaft geführt wird. Ich bin auf das Buch gestoßen, weil ich nach wissenschaftlichen Fakten gesucht habe die aber für den Laien verständlich erklärt werden. Genau das tut das Buch!

    Grüße aus Mittelhessen

    Bernd