Antwort auf: Hummelsaison 2022

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FrederikFrederik
Forenmitglied
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    • 136 m

    Hallo zusammen,

    ich kann nur bestätigen, was unteranderem von HP und janfo schon angesprochen wurde. Für mich als 15-jährigen ist der Schwund gar nicht so richtig sichtbar. Klar, selbst in meinem bisher eher kurzem Leben sehe auch ich teilweise einen starken Artenrückgang, aber den richtigen Schwund habe ich nicht mitbekommen. Für mich ist es leider normal, dass es in unserer heutigen Feldflur kaum noch Insekten und nur wenige Vögel gibt :( (zum Glück kenne ich aber auch Stellen, wo das noch anders ist, und wo die Natur noch relativ gut intakt ist :) ). Wenn ich dann aber Erzählungen von meinen Großeltern höre, welche die Umwandlung der Landwirtschaft, die „Bereinigung“ der Feldflur und dem damit einher gehendem Artenschwund miterleben durften, wird mehr erst so richtig bewusst, wie leer unsere Landschaft mittlerweile ist. Das macht mich ziemlich traurig und deswegen setze ich mich auch so dafür ein, dass das nicht so weitergeht.

    Wir spenden regelmäßig an Naturschutzorganisationen und selbstverständlich ist auch unser Garten sehr wild (was hauptsächlich an meinem Wille und meiner Arbeit im Garten liegt).

    In den letzten Jahren habe ich/haben wir etwa eine Hecke aus heimischen Hölzern gepflanzt, einen kleinen Teich angelegt und viele Frühblüher gesetzt. In den letzten Jahren haben sich die Blühflächen in unserem Garten sukzessive erhöht (im letzten Jahr waren es etwa 20-25 m², die mit heimischen Blühmischungen eingesäht wurden, dazu kommen noch einzelnd stehende Stauden). Wir haben zu unseren beiden alten Apfelbäumen, der Mirabelle und der großen Kirsche in den letzten Jahren auch noch zwei Birnbäume gepflanzt.  Es gibt mittlerweile acht Totholz-, bzw. Reisighaufen in unserem Garten und neben den Meisenkästen gibt es bei uns noch Staren-, Mauersegler-, Halbhöhlenkästen und Fledermauskästen. Und natürlich die Hummelhäuser und die verschiedenen Wildbienennisthilfen. Außerdem füttern wir natürlich auch die Vögel. :D

    So versuchen wir im Kleinen bei uns zuhause etwas gegen den Artenrückgang zu machen. Und es scheint erfolgreich zu sein: In den letzten Jahren habe ich bei uns im Garten etwa 20 solitäre Wildbienenarten, acht Hummelarten, diverse Wespenarten (solitäre und staatenbildende), etwa 10 Tagfalterarten, Fledermäuse, Igel, vier Mausearten, und über 60 (!) verschiedene Vogelarten gezählt :). Tendenz aber abnehmend.

    Ich bin aber etwas froher gestimmt, als es vielleicht in dieser Nachricht rüberkommt. Denn es gibt mittlerweile bei uns auf den Feldern immer mehr, teileweise sehr sehr große, Blühflächen. Und es scheinen immer mehr zu werden.

    In diesem Sinne entschuldige ich mich für diesen ,,Roman“, aber das musste ich einfach mal loswerden.

    Liebe Grüße aus dem kalten Rheinland, Frederik

    P.S.: @HP 22927 Wir hatten auch lange Probleme mit Katzen aus der Nachbarschaft. Irgendwann habe ich dann aktiv angefangen sie zu vertreiben. Doch die toten Vögel wurden nicht weniger. :maul: Also habe ich angefangen, jeder Katze in unserem Garten zur Begrüßung einen Schuss aus der Wasserpistole entgegen zu geschickt. Das mag zwar hart klingen, aber seitdem ist unser Garten zumindest tagsüber katzenfrei. ;)