Antwort auf: Hummelsachkunde

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HarryHarry

    Hummeln…Honigbienen…Naturschutzgesetz…..Artenschutz….Landwirtschaft.
    Die Diskussionen über das BNatSchG und seinen Ausnahmegenehmigungen enden oft in einem Wirrwar an Vorschriften und grundsätzlichen Aussagen. Diese Diskussion ging schon vor Jahren durch die Hummelforen.
    Um einen Vergleich zwischen Honigbienen und Hummeln herzustellen muss man wissen, das Honigbienen Nutztiere sind und sie je nach belieben des Imkers abgetötet werden dürfen. Auch ein Schädlingsbekämpfer darf störende Honigbienenvölker abtöten. Bei Hummeln oder Hornissen sieht es anders aus. Dieses sind wild lebende Tiere die dem BNatSchG unterliegen. Da gibt es wieder Tiere der besonders geschützten Art und alle übrigen. Liest man in diesen Vorschriften, ist es sehr schwer etwas über Hummeln zu finden.
    Wie weit bricht man dieses Naturschutzgesetz herunter? Bis auf Fliegen und Mücken oder ist da irgendwo eine Grenze?
    Ober gibt es eine moralische Grenze?
    Ich denke dabei unwillkürlich an die 50 Millionen lebendig geschredderten Eintagsküken pro Jahr oder an die Ferkelkastration ohne Betäubung.
    Diesem Gedankensprung kann ich mich nicht entziehen, wenn ich an das Einsetzen von Hummeln in einen Nistkasten denke und der Frage: Ist es erlaubt?
    Das Einsetzen von Hummelköniginnen in einen Nistkasten ist meiner Meinung nach ein Hinweis für die Hummel, dass es hier einen trocknen guten Nistplatz für sie gibt.
    Wenn es ihr nicht gefällt, wird sie den Nistkasten verlassen und sich etwas anderes suchen. Dieses Einsetzen sollte nicht übertrieben werden, und ein Hummelfreund sollte wissen, dass eine zwanghafte Ansiedlung bei Hummeln nicht funktioniert.
    Das Naturschutzgesetz ist wichtig. Ackerrandstreifen sowie ausreichende Naturflächen neben unserer monokulturellen Landwirtschaft sind von großer Wichtigkeit, damit nicht noch mehr Wildbienenarten aussterben. Neonicotinoide und andere Insektizide machen den Hummeln zu schaffen und bedrohen ihre Vielfalt. Hummeln brauchen blühende Flächen, damit sie Pollen und Nektar für ihre Brut sammeln können.