Antwort auf: Hummel aus dem Spreewald – aber welche???
Hallo!
Sehr schön. Das kann wirklich nur eine Jungkönigin sein. Beeindruckende Größe. Und noch makellos.
Der Art ist in erster Linie durch ein reichliches Trachtangebot geholfen. Immerhin muss das Volk von April bis August immer etwas finden. Vorratshaltung gibt es bei Hummeln nicht oder nur für ein paar wenige Tage. Als Imkerin hast du sicher ein Auge dafür bzw. Erfahrungswerte, wann es bei dir in der Gegend Trachtlücken gibt.
Ich nehme an in deiner Gegend dürfte es reichlich Leguminosen, also bspw. Rotklee, geben? Vielleicht kannst du im nächsten Jahr mal darauf achten, dass immer irgendwo etwas davon blüht. Wenn nicht könntest du mal mit dir bekannten Landwirten reden. Vielleicht anregen, wenn möglich ihre Wiesen bzw. Kleeäcker gestaffelt zu mähen oder immer wenigstens einen kleinen Streifen stehen zu lassen, damit die Hummeln noch etwas finden. Vermutlich ist das eh schon der Fall, sonst könnte sich diese wahrscheinlich anspruchvolle Art nicht halten, aber es gibt ja immer Verbesserungsmöglichkeiten. Und von Deichhummeln kann man doch nicht genug bekommen!
Im eigenen Garten kannst du der Art auch helfen. Für den Frühling wären Taubnesseln sehr gut, egal ob Weiß, Gefleckt oder Purpur. Am besten alle. Beinwell dürfte die Art auch mögen. Wiesensalbei und Natternkopf. Flockenblumen. Und vielleicht ist ja sogar Platz für etwas Rotklee.
Frohe Weihnachten!
Martin
PS: Die Deichhummel ist übrigens Gegenstand von Dave Goulsons Buch „Bee Quest“ zu deutsch „Die seltensten Bienen der Welt“. Um diese Art zu sehen, musste der Hummelprofessor bis auf die Hebriden reisen. Und nicht nur er tut das. Es gibt tatsächlich Hummelfreunde aus ganz Europa, die diesen weiten Weg auf sich nehmen, weil man die „Great Yellow“, wie sie dort heißt, da noch relativ zuverlässig sehen kann. Falls ich bisher nicht deutlich genug gemacht habe, was für eine besondere Rarität du da bei dir zu Gast hast!