Antwort auf: Hummelklappe – JA oder NEIN?
- DE 39624
- 38 m ü. NHN
Zum Thema Hummelklappe/Vorbau:
Bei meinen 11 Völkern habe ich Kästen mit Vorbau, mit Hummelklappe und mein Eigenbau unterirdisch ist offen. Hier hatte die Königin beizeiten den Trichter dicht mit Moos verstopft. Dass die Klappen recht wirksam das Hummelnest vor Wachsmotten schützen, kann ich persönlich nicht einschätzen, da ich mich für eine andere Vorgehensweise entschieden habe. Hatte alle Nester erst vor wenigen Tagen kontrolliert. Bisher glücklicherweise (noch) keine Motten entdeckt.
In diesem Jahr sind die Vorbauten prima sauber. Letztes Jahr musste ich alle 2 Tage einen Vorbau reinigen. Der Dreck lief schon an der Klappe raus.
Bei einem Volk dkl. Erdhummeln sind in diesem Jahr auch richtige Hummi-Schweini´s am Werk. Der Kasten ist mit einer einfachen Klappe ausgestattet. Da muss ich fast täglich das “Fenster” putzen. Die Wächterin macht immer ein riesiges Theater. Für den kurzen Moment kommt ein Schwämmchen in den Eingang, was der Dame gar nicht passt. Strafe muss aber sein.
Vor den Hummelklappen finde ich ab und mal ein verlorenes Pollenpäckchen, aber das ist m.E. normal.
Zum Thema Zufüttern:
Habe in diesem Jahr bisher nicht gefüttert. Letztes und vorletztes Jahr hatte ich an einem separaten Schattenplatz im Garten die Glastränken angeboten – waren immer dicht umlagert. Bei der Hitze in der vergangenen Woche hatte ich wieder Zuckerlösung angeboten – vergebens. Ich gehe davon aus, dass die Arbeiterinnen genügend Futter finden, zumal sich die Völker prächtig entwickeln. Füttere auch nicht in den Vorbauten zu, schon wegen einer möglichen Ameiseninvasion. Glücklicherweise sind die Kästen, auch die im Hummelstand, bisher davon verschont geblieben.
Zum Thema Belüftung:
Meine Kästen habe ich an den beiden Außenseiten mit jeweils 4 Löchern (a 45mm Durchmesser) versehen. Die Pappkartons sind oben offen. Die Enden sind lediglich nach außen umgebogen, so fixieren sie gleichzeitig den Karton im Kasten. Ein passender Holzbilderrahmen, verschlossen mit Edelstahldraht, dichtet das Nest ab. Bei Nestgründung liegt ein wärmendes Vlies drauf, jetzt als Verdunkelung ein dünnes schwarzes Baumwolltuch. Wenn es wieder so warm werden sollte, kommt jeweils ein 400 ml Kühlakku drauf, der in einem Waschhandschuh steckt (Küchenkrepp reißt zu schnell und bringt mir zu viel Abfall). Den Hummeln scheint´s recht so zu sein. Leider habe ich vergessen, in der vergangenen Woche mal die Nest-Innentemperatur zu messen. Anscheinend streicht genügend Luft über die Kartons; keine Arbeiterinnen wurden zum Fächeln verdonnert. Die Eigenkreationen haben für mich die Vorteile, dass ich nicht die vielen Löcher in den Karton bohren muss, wesentlich schneller eine Nestkontrolle machen und die genormten Kartons und Bilderrahmen und Handschuhe immer wieder verwenden kann. Bei bisher 20 aufgestellten Kästen ist das eine enorme Arbeitserleichterung.
Fazit:
Ich persönlich arbeite weiterhin mit Hummelklappen und Vorbauten, allerdings Eigenbau. Zwar mühen sich gerade die ganz kleinen Arbeiterinnen anfangs ganz schön ab, um ins Nest zu kommen. Aber auch in der freien Natur kann´s mal passieren, dass der Eingang schwer passierbar ist.
Das war mal wieder ausführliche Berichterstattung aus der Altmark.
Hummelige Grüße von Doris