Antwort auf: Hummelsaison 2022

#67111
janfojanfo
Moderator
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    Wenn man nicht auf die Qualität achtet, sondern vor allem nach dem Preis geht kann Rindenmulch größere Mengen vom giftigem Schwermetall Cadmium enthalten, welches die Nadelhölzer (aus denen zumeist der Rindenmulch gewonnen wird) in ihrer Rinde einlagern. Was auch oft diskutiert wird ist die Beeinflussung des pH-Wertes durch Rindenmulch (es wird saurer), hier fehlt noch der wissenschaftliche Beweis.

    Außerdem werden Regenwürmer im Boden schlechtere Lebensbedingungen vorfinden. Regenwürmer ziehen sich Nachts Laub in ihre Gänge, welches dann unterirdisch verrottet und ihnen als Nahrung dient. Dieser Prozess wird durch Rindenmulch behindert.

    Außerdem nisten 70% der Wildbienenarten im Boden, liegt Rindenmulch darauf ist auch das nicht möglich.

    Wildpflanzen können sich nicht versamen, in meiner Gartenphilosophie ist die selbstständige Versamung und vermehrung der Pflanzen eine wichtige Komponente. Wenn man die falschen Arten mulcht kann sich das auch negativ auf ihr Wachstum auswirken (Stickstoff wird durch mikrobielle Prozesse des Abbaus vom Mulch dem Boden entzogen, Feuchtigkeit bleibt dauerhaft erhalten (–> Pilze).

    Das sind die Gründe warum ich Rindenmulch ablehne. Wenn man eine andere Gartenphilosophie verfolgt, habe ich nichts dagegen aber ich verfolge eine sehr naturnahe Philosophie die ich gerne erläutere und näher bringe. Was jeder dann für sich macht bleibt die eigene Entscheidung.

    Im Wald gehört Baumrinde, Laub etc. natürlich dazu. Im Garten habe ich auch Totholz und Laub liegen aber eben keinen Rindenmulch.