Antwort auf: An Bastler und Tüftler von Hummelhäusern
Ich habe mich vor Jahren schon mal unbeliebt gemacht, weil ich das Finden versteckter Eingänge und die Überwindung einer geschlossenen Klappe als keinen eindeutigen Beweis für Rückkehrerinnen durchgehen lassen würde. Ich wiederhole mich einfach aus einer dieser Diskussionen und betone gleich vorweg, dass ich eigentlich nicht daran zweifele, dass es Rückkehrerinnen geben kann.
1. Wie willst du sicher sein, dass du die Hummeln wirklich bei ihrem ersten Besuch beobachtet hast?
(Lückenlose Kameraüberwachung würde hier weiterhelfen.)2. Es gibt auch eine andere mögliche Erklärung dafür, dass Hummeln “geheime” Eingänge finden oder eine Klappe überwinden können. Vermutlich arbeiten die Hummeln mit dem Geruchssinn bei der Nistplatzsuche. Wenn der Vorbau bzw. die Klappe noch aus dem Vorjahr intensiv nach Hummeln duftet, ist das für eine Königin möglicherweise ein Signal, dass sich hier ein erfolgreiches Hummelnest befand und es daher auch ein guter Platz für ihr eigenes Nest sein könnte. So schnell lässt sie sich dann vielleicht nicht mehr von der Stelle abbringen und könnte so durch Zufall die Klappe überwinden.
(Hier müsste man die Königin bei ihrem ersten Besuch beobachten. “Schnuppert” sie z.B. intensiv herum? Schafft sie die Klappe auf Anhieb oder dauert es? Auch hier würde wieder die Kamera helfen.)Das ist der Grund, warum das zwar Indizien sind, aber als Beweis taugen solche Beobachtungen leider nicht…
https://pollenhoeschen.de/Hummelforum/Thema/presseschau/#post-5932
Es gibt für mich nur zwei Möglichkeiten Rückkehr sicher zu belegen:
1. Markierung von Jungköniginnen. Allerdings kann man auch zweifeln, ob das überhaupt klappen kann. Überleben (genug) Königinnen mit den Markierungen? (Haben die Markierungen selbst vielleicht einen negativen Effekt auf die Überlebensfähigkeit?) Überdauern die Markierungen die Diapause überhaupt oder fallen sie vielleicht ab?
2. Vergleich von Genmaterial aus verschiedenen Jahren. Hier könnte man die Verwandtschaftsverhältnisse zwischen den Jahren untersuchen und hätte ein eindeutiges Ergebnis. Nachteil: Man braucht eine Universität als Partner für die Analyse oder viel Geld für ein Labor. Und es gilt zu klären, wie frisch das Material sein muss. Reichen tote Tiere, die man irgendwann im Nest findet oder müsste man frische Tiere opfern. Bei letzterem werden dann wahrscheinlich nicht genug mitmachen (vollstes Verständnis!).