Antwort auf: Deichhummel

#65643
AvatarMartin
Forenmitglied

    Ja, mehr Rotklee in der Landschaft wäre schön. von Hagen hat ja eindrucksvoll berichtet*, wie gut langrüsselige Arten auf ein deutlich verbessertes Nahrungsangebot reagieren. Ich wünschte nur, er hätte das damals wissenschaftlich begleiten lassen, mit Bestandsaufnahmen vor/nach, um da wirklich belastbare Zahlen zu haben. Dann hätte er vielleicht auch international einen größeren Stellenwert als Vorreiter im Hummelschutz.

    Trotzdem ist es nicht so, dass Rotklee heutzutage völlige Mangelware in Bayern wäre. Dass distinguendus ausgerechnet dort vorkommt, muss dann schon noch andere Gründe haben. Das erste, was ich mir angesehen hatte war die Seehöhe in der Gegend: über 550 Meter. Das passt zum Rückzug aus der Fläche wegen verminderter Konkurrenzfähigkeit unter geänderten Bedingungen, speziell in Süddeutschland. Einige der historischen Fundorte (Erlangen!) liegen deutlich tiefer. Ein zweiter potentieller Faktor wäre natürlich die Nähe zu unseren Nachbarn. Möglicherweise hat die Deichhummel in Tschechien einfach noch etwas bessere Bedingungen?

    * http://lebendiges-bienenmuseum.de/lebbimuk.htm 2005