Antwort auf: Video: Wie Blüten mit Hummeln kommunizieren
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Meiner Meinung nach liegt das Problem vor allem in der Abkopplung des Menschen von der Natur. Man sieht sich nicht als Teil der Natur, sondern wie einen Gegenspieler. Die Natur als getrennt von uns, etwas was wir ausbeuten können.
Wenn man erkennt, dass der Mensch Teil der Natur ist, von ihr abhängig und von ihrem Wohlergehen profitiert, genauso wie von ihrer Zerstörung letztlich die negativen Konsequenzen spüren wird, dann ist ein erster Schritt getan.
Auch die Natur kann vom Menschen profitieren, wir sind letztlich nichts anderes als Samenverbreiter und umgestalter von Lebensräumen, wie viele andere Tierarten auch. Es gilt zwar heute nicht mehr so wie es in der Urzeit noch gegolten hat, da unsere Lebensweise heute eine andere, eine „zivilisierte“ ist. Aber ohne die Umgestaltung durch den Menschen könnten viele Arten nicht überleben. Viele Pflanzenarten haben sich auch auf den Menschen angepasst. Die Kulturlandschaft mit den Magerwiesen und ihrer Blütenfülle würde es ohne menschliche Bearbeitung kaum geben. Leider hat sich unsere Bearbeitungsmethode geändert und durch maschinisierung und künstlichen Dünger gibt es weniger Artenreiche Magerwiesen denn je.
Wir sind Teil der Natur wir haben uns aus ihr heraus entwickelt, sind perfekt angepasst auf unsere natürliche Umgebung, umgekehrt haben sich auch Früchte und Bäume, generell Pflanzen und Tiere auf uns angepasst. Meiner Meinung nach können wir sogar ein sehr bereichernder Teil der Natur sein. Wir haben die größten kognitiven Fähigkeiten aller Tierarten. Leider nutzen wir sie momentan dazu, die Natur auf bestmögliche Weise auszubeuten ohne weit in die Zukunft zu denken. Diese Zukunft wird uns aber einholen.
Ich bin fest davon überzeugt, dass der Mensch lernen wird. Es wird zwar ein harter, verlustreicher Lernprozess, vielleicht werden wir auch in der Entwicklung zurückgeworfen. Aber wenn die Menschheit eine Zukunft haben will, muss sie ökologischer werden.
Der Natur ist es letztlich egal ob es den Menschen gibt oder nicht. In der Natur gelten für uns unvorstellbare Zeitskalen. Die Erde wird es irgendwann auch nicht mehr geben. Der Same des Lebens besteht aber im Universum fort.
Ich denke auch, dass die Natur erstaunlich regenerationsfähig ist. Es gab schon mehrere Massenaussterben und – auch wenn es mehrere Millionen Jahre dauern kann- das Leben entwickelt sich immer wieder zu mehr Komplexität und Fülle. Ein beruhigender und zugleich erschreckender Gedanke.
Was mich traurig stimmt ist, dass wir momentan so viele Tierarten und Pflanzenarten unwiederbringlich verlieren. Arten die sich über Millionen von Jahren herausgebildet haben, die ein wahrer Schatz sind. Die Erde könnte – auch unter zutun des Menschen – ein Paradies sein. Sie ist zwar auch heute noch ein Paradies, aber jeden Tag verschwindet ein Stückchen mehr des Paradieses.
Hoffen wir, dass die Entwicklung umgekehrt wird, im Interesse der nachfolgenden Generationen. Auch wir sind ein winziger Teil dieses Wandlungsprozesses.
Ich würde der Natur kein Bewusstsein in dem Sinne zusprechen, dass sie uns loswerden will. Wenn man von einer ich nenne sie mal „Naturgottheit“ ausgehen will, will sie eher dass wir lernen. Sie ist ein gütiges, gebendes Wesen. Viele Kulturen sprechen von der Mutter Erde. Krankheiten sind letztlich auch eine wichtige regulatorische Komponente im Spiel des Lebens.