Antwort auf: Holzstapel-Hummeln
- DE 41363
- 61 m
Am 17.05 2020 habe ich abends um 22 Uhr beim Gubisch-Kasten mit den Ackerhummeln den Vorbau geschlossen und die Hummelklappe ganz geöffnet.
Am nächsten Morgen vor den Kasten gesetzt und gespannt darauf gewartet, was sich so tut. Einige Arbeiterinnen kamen durch den neuen Aus-/Eingang heraus, orientierten sich und flogen davon. Zwei Arbeiterinnen waren sehr verunsichert, was man am Orientierungsflug merkte und auch bei der Rückkehr direkt sah. Inzwischen fliegen aber alle ganz souverän rein und raus, allerdings ohne bisher das Anflugbrett zu nutzen. Die Wachsmotten-Klappe werde ich jetzt nach und nach absenken – in der Hoffnung, dass auch die beiden Unsicheren den Umgang damit lernen (müssen).
Hier bot sich dann auch direkt eine Zählung an: 7 Ausflüge und 6 Einflüge (9.00 – 10.00 Uhr).
Die nächste Zählung (10.15 – 11.15 Uhr) erfolgte dann beim Wiesenhummel- und Erdhummel-Volk im Holzstapel: 32 Ausflüge und 31 Einflüge der Wiesenhummeln. Ich konnte in dieser Zeitspanne aber lediglich 3 zusätzliche Erdhummel-Arbeiterinnen beim Einflug identifizieren.
Da derselbe Ein-/Ausflugpunkt im Storchschnabel (der im Holzstapel-Randbereich wächst) sowohl von den Wiesenhummeln als auch den Erdhummeln genutzt wird, ist es bei der Schnelligkeit der Hummeln schwierig, genauer zu differenzieren. Sämtliche Ausflüge aus dem Storchschnabel kündigen sich zwar brummend an, sind dann aber blitzschnell; lediglich bei den Einflügen hat man öfter die Chance, genaueres zu erkennen.
Wie schon von dem Wiesenhummel-Volk berichtet, flogen ab dem 10.05.2020 bereits die ersten Jungköniginnen. Insgesamt waren es mindestens 15 Jungköniginnen, eher mehr.
Noch eine kleine Geschichte hierzu: Am 15.05.2020 bemerkte ich am späten Nachmittag eine auffallend große Hummel, die laut brummend und suchend in einiger Entfernung zum Nest flog. Alarmiert wegen eventueller Kuckuckshummel ging ich schnell Richtung Holzstapel/Storchschnabeleingang, um sie dort eventuell abfangen zu können. Sie näherte sich allmählich dem Nestbereich, und ich erkannte sie (erleichtert) als Wiesenhummel-Jungkönigin. Dann endlich fand sie den Eingang, und ich hörte dann aus dem Storchschnabel ein zartes Willkommensbrummen, anschließend war dort Ruhe.
Inzwischen fliegen mehrere Jungköniginnen ein und aus im Nest, auch die Arbeiterinnen sind nach wie vor sehr fleißig.
Im Video habe ich eine der königlichen Prinzessinnen bei ihrem Blütenbesuch begleitet.
Es gibt aber auch weniger Erfreuliches: Neben einer der Vogeltränken, die weit vom Holzstapel entfernt stehen, habe ich gestern einen Wiesenhummel-Drohn gefunden, der wohl den Vögeln zum Opfer gefallen ist.
Gleich zwei Überraschungen gab es auf der linken Seite des Holzstapels, also gegenüber dem Eingang zum Wiesen- und Erdhummelnest. Wie zuvor berichtet, sah ich dort vor einigen Tagen etwas Kleines mit einem Orientierungsflug, konnte aber nichts bestimmen, da ich zu weit entfernt stand.
Im Zuge der Zählung am 18.05.2020 setzte ich mich also davor und wartete. Tatsächlich kam dann aus einer Bodenlücke zwischen zwei Holzstämmen eine Ackerhummel-Königin (erkannte ich aber erst beim Wiederkommen, da sie senkrecht nach unten in die Lücke schweben muss wegen der hohen Grasbüschel davor). Ich freute mich sehr und wartete auf die Rückkehr. Plötzlich kam ca. einen Meter daneben ebenfalls eine Ackerhummel aus einer Holzstapel-Lücke (getarnt mit Storchschnabel) herausgeflogen. Zählung beim linken Nest: 2 Ausflüge, 4 Einflüge, beim rechten Nest: 9 Ausflüge, 8 Einflüge. Freude pur, zwei zusätzliche Ackerhummel-Nester!