Antwort auf: Presseschau
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Natürlich ist es völlig falsch, alle Imker in einen Topf zu werfen und zu verteufeln. Ich denke, der Artikel will nur verdeutlichen, wie sehr die Anzahl der Hobby-Imker alleine nur innerhalb von zwei Jahren und nur in einer einzigen Stadt, nämlich Essen, hier in NRW zugenommen hat. Ob diese Stadt-Imker ihren Völkern dann ausreichend eigene Trachtpflanzen zur Verfügung stellen, ist zu bezweifeln.
Mein „Unglaublich!“ bezieht sich auf die Aussagen der beiden Herren in dem Artikel,
nämlich Wilhelm Deitermann vom LANUV (Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen), wonach „nach seiner Meinung genügend Trachtpflanzen vorhanden sind.“
Hier wird dem Leser vermittelt, dass angeblich alles in schönster Ordnung ist.
NRW ist das bevölkerungsreichste Bundesland mit 17,9 Mio Einwohnern (viel Bau-/Straßen-flächenverbrauch) und Landwirtschaftsflächen von 48,3%. Wie die Monokulturen der Landwirtschaftsflächen – genutzt bis auf die letzten zehn Zentimeter im Zuge der sog. Flurbereinigung – und deren Handhabung aussehen, sollte inzwischen allgemein bekannt sein, weil überwiegend für jedermann sichtbar. Dass Lebensräume, Blühflächen und Brachflächen verschwunden sind und fehlen und somit die wichtige Wildkräuter-Vielfalt für die Wildbienen, ebenfalls.
und dem Vorsitzenden des Kreis Imkerverbandes, Werner Küching, der fordert deshalb auch dazu auf, mehr Bäume zu pflanzen: „Wilde Bienen brauchen Bäume, auch hundert Insektenhotels ersetzen keinen gefällten Baum!“
Unerwähnt bleibt hier, dass 75% der Wildbienen sowieso Bodennister sind. Gefällte, liegengelassene Bäume werden erst mit Käferfraßgängen (Ausnahme: Holzbiene) oder Verrottungshöhlen als Nistmöglichkeit für verschiedene Wildbienenarten interessant. Und wenn dann Trachtpflanzen fehlen, nützen die vielfältigsten Nistmöglichkeiten gar nichts!
Auch hier wird dem (unkundigen) Leser ein unvollständiges (Wildbienen-)Bild vermittelt.