Melanie: Umsetzer

Hallo, Angelika,
freut mich, wenn Du einen guten Umsiedler gefunden hast – mail mir doch bitte mal seine Telefonnummer (einfach webmaster at hymenoptera.de) oder gib ihm meine (ich stehe auch in der Datenbank…unter Berlin). Ich würde ihn gerne kontaktieren; vielleicht kann ich ihn für die Datenbank gewinnen. Denn in diese kommt jeder – nicht nur „professionelle“ (von denen es übrigens kaum welche gibt) und wenn jemand das besonders engagiert macht, dann umso lieber.

Aber zur Ehrenrettung der vielen Umsiedler: Ich siedele fast in allen Fällen nur tagsüber um – das geht und ist ein Kompromiß zwischen Tierliebe und Privatleben. Es ist gar kein Problem; man muß nur entsprechend Zeit mitbringen und die anfliegenden Tiere abwarten. Da Hummeln im Sommer durch die langen Tage erst sehr spät den Flugverkehr einstellen, wäre ich sonst erst um Mitternacht fertig.

Und die Nachfrage ob es wirklich Hummeln seien, zeugt von erheblicher Professionalität des angewählten Umsetzers – daß er mit Dir eine Fachfrau am Ende hat, kann er doch nicht ahnen. Du glaubst nicht, was mir in meiner langjährigen Beratungszeit alles als Hummeln verkauft wurden ! Und wenn man dann mit Hummelumsiedlungsausrüstung über eine Stunde nach Köpenick rausfährt um dann ein verlassenes (!) Wespennest (!!) vorzufinden, der wird das nächste Mal sicherheitshalber bei Adam und Eva anfangen.

Und das Thema „Geld nehmen fürs Umsiedeln“ ist auch kein Widerspruch zur Tierliebe – im Gegenteil: Ohne Aufwandsentschädigung macht man es den vielen Leuten, die das Nest oft nur erstmal loswerden wollen (was bei Dir natürlich nicht der Fall ist), einfach *zu* einfach – leider werden viele Mitbürger erst dann tierlieb wenn es an ihren Geldbeutel geht. Nach der so finanziell erzwungenen Duldung sind viele dann überrascht, wie unproblematisch das ganze war und daß sich viele Sorgen als unbegründet herausstellten.
Natürlich ist das aber grundsätzlich eine Einzelfallentscheidung und in vielen Fällen hänge ich noch viel Zeit und Aufwand hintendran um das Nest zu Insektenfans zu bringen oder in Schaukästen zu installieren…und die Zeit bezahlt niemand, sondern ist reines Investment in die gute Sache.

Dies nur um für etwas Verständnis zu werben – so toll ich die (leider eben nur wenigen) Leute finde, die wirklich rein ehrenamtlich und ohne jede Bezahlung einen Tag lang ein Nest umsetzen… viele andere, die eben die Zeit für Beratung und Umsetzung mühsam von einem Berufsalltag abzwacken, können das einfach nicht leisten. Aber ohne sie wären viele Nester schon Opfer von Paral und Co. geworden !

Herzlichst
Melanie

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