Heidehummel (Bombus jonellus)
Die Heidehummel kommt in fast ganz Europa, vor allem aber in Nordeuropa und sogar Island vor. Im Mittelmeerbereich fehlt sie fast ganz. Die Nominatform (Bombus jonellus jonellus) bewohnt weite Teile Mitteleuropas und die Britischen Inseln, die Unterart Bombus jonellus martes die Alpen.
Ihr Lebensraum sind offene Landschaften, vor allem Moore, Sand- und Bergheiden, aber auch Gehölzbestände im Gebirge.
Aussehen und Merkmale von Bombus jonellus
Die Heidehummel ähnelt sehr der Garten-, der Feld-, der Semenov- und der Tonerdhummel (Bombus hortorum, ruderatus, semenoviellus & argillaceus).
Die Färbung der Heidehummel entspricht sehr der der Gartenhummel, weshalb eine Unterscheidung nicht so leicht ist. Die Grundfärbung ist schwarz. Wie die Gartenhummel besitzt die Heidehummel je eine gelbe Binde auf dem vorderen Thorax, auf dem hinteren Thorax und auf dem 1. Tergit des Hinterleibs. Die Tergite 4–6 sind weiß.
Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zur Gartenhummel ist allerdings das kurze Gesicht.
Die Königinnen haben eine Körperlänge von 15-18 mm, die Arbeiterinnen eine Körperlänge von 9-14 mm und die Drohnen eine von 11-14 mm. Die Flügelspannweite beträgt 27–32 mm (Königinnen), 18–26 mm (Arbeiterinnen) und 23–27 mm (Drohnen). Die Länge des Rüssels beträgt bei der Königin 9,5–11 mm, bei den Arbeiterinnen 7,5 mm, und bei den Drohnen 6–7 mm. Die Heidehummel hat also einen eher kurzen Rüssel.
Königinnen | Arbeiterinnen | Drohnen | |
Flugzeiten | Ende März bis Mitte April | Anfang April bis September | Ende Juli bis Mitte September |
Größe | 15-18 mm | 9-14 mm | 11-14 mm |
Flügelspannweite | 27-32 mm | 18-26 mm | 23-27 mm |
Rüssellänge | 9,5-11 mm | 7,5 mm | 6-7 mm |
Kopf | kurz | kurz | kurz |
Nestentwicklung der Heidehummel
Ab Ende März und bis Mitte April erwachen die Königinnen von Bombus jonellus aus der Diapause. Den Nistplatz legt die Königin vor allem oberirdisch, etwa in alten Vogel- oder Eichhörnchennestern, aber auch unterirdisch, z.B. unter Moospolstern und in Mäusenestern. Heidehummeln sind sowohl Nestbezieher als auch –bauer. Sie zählen zu den Pollenstorern.
Wenn die Königin einen geeigneten Nistplatz gefunden hat, gründet sie dort ihr Nest. Sie baut zuerst einen Nektartopf aus Wachs und beginnt dann damit, Waben zu bauen und Eier zu legen. Ab Anfang April schlüpfen die ersten Arbeiterinnen.
Der Höhepunkt der Heidehummelvölker ist Ende Juli erreicht. Dann schlüpfen statt Arbeiterinnen nur noch Jungköniginnen und Drohnen. Ende September sterben die Nester ab.
Heidehummelvölker bleiben eher klein. Einem Volk gehören bis zu 150 Tiere an. In warmen, trockenen Jahren kann es zu einer zweiten Generation kommen (bivoltin).
Trachtpflanzen
Die Heidehummel ernährt sich von Nektar und ihre Larven mit Pollen. Sie sammelt an vielen verschiedenen Pflanzenfamilien (polylektisch), wobei die Heidehummel mit Vorliebe verschiedene Nessel- und Kleesorten, Herzgespann, Heidelbeeren, Brombeeren, Weiden besucht.
Besonderheiten der Heidehummel
Heidehummeln sind Pollenstorer. Bombus jonellus wird vermutlich von der Gelbe Alpenkuckuckshummel (Bombus flavidus), vielleicht auch von der Wald-Kuckuckshummel (Bombus sylvestris) parasitiert.
Gefährdung
Die Heidehummel wird in der Roten Liste in der Kategorie 3 (gefährdet) aufgeführt.
Quellen:
www.wildbienen.de
www.bombus.de
www.nabu-niedersachsen.de
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