Große Erdhummel (Bombus magnus)
Die Große Erdhummel trifft man vorwiegend in offen Landschaften, vor allem in großen Heidegebieten, welche aber auch von lichten Wäldern durchsetzt sein können, an. Natürlicherweise findet man sie bis 1500 Meter über dem Meeresspiegel.
In Deutschland sind lediglich Populationen um Berlin, Nürnberg und in der Lüneburger Heide bekannt. Sie ist in Deutschland selten bis sehr selten vertreten. In Österreich fehlt sie ganz.
Aussehen und Merkmale von Bombus magnus
Die Grundfärbung der Großen Erdhummel ist schwarz. Auf dem vorderen Thorax befindet sich eine goldgelbe Binde, welche bis etwa 2 mm unterhalb des Flügelansatz reicht. Eine zweite, ca. 2 mm breite gelbe Querbinde befindet sich am 2. Tergit. Die Tergite 4, 5, 6 sind grauweißlich gefärbt.
Bombus magnus ähnelt sehr stark den anderen Erdhummelarten (B. terrestris, B. lucorum, B. cryptarum). Das einzige wirkliche Unterscheidungsmerkmal ist nicht, wie der Name vermuten ließe, die Größe, sondern die Länge der Querbinde auf dem kopfnahen Thorax. Bei der Großen Erdhummel reicht diese wie schon gesagt bis etwa 2 mm unter den Flügelansatz, während sie bei der Hellen und der Dunklen Erdhummel genau am Flügelansatz endet. Bei der Kryptarum-Erdhummel reicht die Binde bis etwa 1,5 mm unter den Flügelansatz, was eine Unterscheidung der beiden Arten im Feld schwierig macht.
Die Königinnen haben eine Körperlänge von 19-22 mm, die Arbeiterinnen eine Körperlänge von 11-17 mm und die Drohnen eine von 14-16 mm. Die Flügelspannweite beträgt 38–42 mm (Königinnen), 22-34 mm (Arbeiterinnen) und 29-33 mm (Drohnen). Die Länge des Rüssels beträgt bei der Königin 9-10 mm, bei den Arbeiterinnen 8-9 mm, und bei den Drohnen etwa 8 mm. Die Große Erdhummel gehört also zu den kurzrüssligen Hummelarten. Bombus magnus verfügt auch über einen kurzen Kopf.
Königinnen | Arbeiterinnen | Drohnen | |
Flugzeiten | Mitte April bis Ende Mai | Anfang Mai bis Anfang September | Ende Juli bis Ende September |
Größe | 19-22 mm | 11-17 mm | 14-16 mm |
Flügelspannweite | 38-42 mm | 22-34 mm | 29-33 mm |
Rüssellänge | 9-10 mm | 8-9 mm | ca. 8 mm |
Kopf | kurz | kurz | kurz |
Nestentwicklung der Großen Erdhummel
Ab Mitte April und bis Ende Mai erwachen die Königinnen von Bombus magnus aus der Diapause. Den Nistplatz legt die Königin unterirdisch, vornehmlich in alten Mäusenestern an. Große Erdhummeln sind Nestbezieher. Sie zählen zu den Pollenstorern.
Wenn die Königin einen geeigneten Nistplatz gefunden hat, gründet sie dort ihr Nest. Sie baut zuerst einen Nektartopf aus Wachs und beginnt dann damit, Waben zu bauen und Eier zu legen. Ab Anfang/Mitte Mai schlüpfen die ersten Arbeiterinnen.
Der Höhepunkt der Völker von Bombus magnus ist Ende Juli/Anfang August erreicht. Dann schlüpfen statt Arbeiterinnen nur noch Jungköniginnen und Drohnen. Ende September sterben die Nester ab.
Völker der Großen Erdhummel werden recht groß. Einem Volk gehören bis zu 300 Tiere an. Bombus magnus ist univoltin, d. h., dass es nur eine Generation pro Jahr gibt.
Trachtpflanzen
Bombus magnus ernährt sich von Nektar und ihre Larven mit Pollen. Sie sammelt an vielen verschiedenen Pflanzenfamilien (polylektisch), wobei sie besonders gerne verschiedene Nesselarten (z.B. Taubnesseln), Esparsetten, Hauhecheln, Heidekraut, Springkräuter, Robinie, Leguminosen (z.B. Rotklee), Herzgespann und Weidenkätzchen anzufliegen scheint.
Besonderheiten der Großen Erdhummel
Die Große Erdhummel ist ein Pollenstorer. Sie lagert in alten Kokons nicht nur Nektar, sondern auch Pollen ein. Die Königinnen erzeugen einen sehr tiefen Brummton. Ihre Nester werden eventuell von den Erdhummeln-parasitierenden Kuckuckshummelarten Bombus bohemicus und Bombus vestalis übernommen, was aber noch nicht klar ist.
Gefährdung
Die Große Erdhummel wird in der Roten Liste in der Kategorie 2 (stark gefährdet) aufgeführt.
Quellen:
Eberhard von Hagen: Hummeln bestimmen, ansiedeln, vermehren, schützen
Bild: Wikipedia
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- Dieses Thema hat 2 Antworten sowie 2 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 10 Monaten von Frederik aktualisiert.
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