Die Kernaussage der Überschrift dürfte für die wenigsten hier eine Überraschung sein. Die Tatsache, dass man sich ernsthaft wissenschaftlich damit beschäftigt vielleicht schon! Es wird bereits lange vermutet, dass Hummeln ihren ausgeprägten Geruchssinn dazu nutzen, geeignete Nistplätze zu finden und dabei speziell Mäusegeruch eine wichtige Rolle spielen dürfte. Forscherinnen in Kanada, im Labor eines gebürtigen Deutschen übrigens, wollten das auf die Probe stellen. Dazu haben sie in einem ersten Versuch oberirdische Nistkästen paarweise an Bäume aufgehängt. In jeweils einem davon befand sich Maisspindelgranulat, das zuvor drei Tage lang von Hausmäusen beschmutzt wurde. Der andere Nistkasten wurde mit sauberem Maisspindelgranulat bestückt.
Das Ergebnis: 43% der Nistkästen mit Mäusegeruch wurden angenommen und von den anderen nur 10%.
Doch es wären keine Wissenschaftler, wenn sie nicht noch einen Schritt weitergehen würden. In einem weiteren Versuch haben sie die wichtigsten bekannten Bestandteile des charakteristischen Mäusedufts einzeln synthetisch hergestellt und vermischt. Mit diesem künstlichen „Mäuseparfüm“ haben sie den Versuch wiederholt. Die Besiedlung der „duftenden“ Nistkästen war diesmal deutlich schlechter (15%), aber immerhin noch doppelt so hoch wie bei den neutralen Nistkästen.
Die Studie kann man hier kostenlos lesen:
https://resjournals.onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/icad.12627
PS: Zu unserem Nistkasten Projekt (NCS) schreibe ich demnächst noch was.