Wachsmotten im Nest, war es das?
- Dieses Thema hat 26 Antworten sowie 12 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 4 Jahren, 11 Monaten von Christian aktualisiert.
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AutorBeiträge
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10. Juli 2019 um 13:55 Uhr #37736marksenForenmitglied
Hallo, ich habe heute mal in den Hummelkasten geschaut, es war so ruhig im Volk.
Als ich den Deckel öffne sehe ich schon viele gelbe Raupen. Kurz gegoogelt und siehe da: Wachsmotten ohne Ende.
Meine Frage nun: Kann ich noch etwas retten? Die Raupen aus dem Vorraum habe ich entfernt.
Im Nest dürften sicher auch noch eine Menge sein. Soll ich das Kapok entfernen und auch im Nest reine machen? Oder ist es eh zu spät?
LG marksen
10. Juli 2019 um 16:27 Uhr #37738StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo!
Die sind schon gross, ist noch Aktivität im Nest? Wenn nein, dann ist es leider zu spät.
Hast Du eine Klappe am Schweiger?
Wenn die Altkönigin noch da ist würde ich umsiedeln und trotzdem dann zusätzlich mit BT behandeln.
10. Juli 2019 um 21:02 Uhr #37751marksenForenmitgliedBeitragserstellerHallo Stefan, es waren noch ein paar Hummeln im Nest, darunter die Königin.
Habe sauber gemacht und alles hergerichtet, die Hummeln (einige) kamen wieder zurück.
Mal schauen wie es sich entwickelt, was ist BT?
LG marksen
10. Juli 2019 um 21:08 Uhr #37752marksenForenmitgliedBeitragserstellerMoin, habe gerade gesehen es bedeutet Bacillus thuringiensis.
Das scheint recht teuer, was würdest du mir empfehlen?
LG marksen
10. Juli 2019 um 21:57 Uhr #37753StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo Marksen!
Sonst gibt es da nix. Das ist aber sehr sehr ergiebig. Ich habe da ein Gläschen seit Jahren.
11. Juli 2019 um 12:58 Uhr #37763TimoForenmitglied- DE-38442
- 74m
BT ist nicht teuer, ich habe für 2 Tütchen in der Packung <10€ bezahlt. Gibt es in fast jedem Gartenladen unter dem Namen „Raupenfrei Xentari“. Der Bacillus heißt übrigens genau Bacillus Thuringiensis aizawai. Nicht zu verwechseln mit „Neudomück“, das auch B.T. enthält, allerdings den Stamm israelensis.
Zur Dosierung: Sehr geringe Menge nach Anleitung anmischen und 4-5 Sprühstöße in das Nest geben. Alternative ist: das Pulver etwas weiter zerkleinern und z.B. mit einem Salzstreuer im Nest verteilen (Dosis: 0,05g, also 50 MILLIgramm, pro Nest und Anwendung, mehr braucht man nicht).
4. August 2019 um 22:04 Uhr #38427bombusForenmitgliedHallo zusammen.
Ich bin wirklich mehr als enttäuscht…. ich hatte ja ein Gartenhummel Volk im Jan Gubisch Hummelkasten. Es lief alles perfekt. Wachsmottenklappe wurde toll genutzt und das Volk wuchs perfekt…..
Ich habe heute den Kasten inspiziert, weil gar nichts mehr flog an Hummeln. Und ? Wachsmotten Larven ohne Ende. Das Hummelvolk war komplett vernichtet. Ich hätte es nie gedacht, dass in dem ausgeklügelten Kasten das Volk vernichtet wurde. Echt enttäuschend….
In den beiden oberirdischen Schwegler Kästen das gleiche Trauerspiel. Beide Erdhummel Völker zerstört.
Stefan, du hattest es mir prophezeit nach dem es bei mir zwei Jahre perfekt lief. Ich startete in diese Saison 2019 mit 7 Völkern und überlebt hat kein einziges….
Was soll ich tun 2020? Lg
4. August 2019 um 23:08 Uhr #38428StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallihallo!
Das ist schade. Vielleicht doch vorbeugend BT über das Nest streuen? Ich war ja da immer ein Skeptiker von BT prophylaktisch, aber langsam glaube ich dass das doch eine gute Möglichkeit ist.
5. August 2019 um 12:04 Uhr #38433SonjaForenmitglied- DE 22159
- 29 m
@ Bodensee Mauersegler: Das ist wirklich sehr schade! Tut mir leid!
Ich muss zugeben, ich habe dieses Jahr auch BT vorsorglich ins Nistmaterial gegeben und beide Völker waren erfolgreich. Obwohl ich es mit einem Bauchgrummeln getan habe…
Letztes Jahr waren von 2 Erdhummelvölker, beide betroffen – trotz Klappe.
Letztendlich habe ich da ja auch BT verwendet (hinterher) – hatte dann aber keine Geschlechtstiere.5. August 2019 um 14:01 Uhr #38436MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Hallo zusammen
Diese negativen Vorkommnisse betreffend Wachsmotte sind sehr bedauerlich und traurig. Und @Sonja, immer wieder das Abwägen, soll oder soll ich doch nicht Bt anwenden?!
Fakt ist, künstliche Nisthilfen sind für Motten leichter aufspürbar (mal gelesen). Und es scheint so zu sein, dass ohne Bt nichts mehr geht. Nun wäre da noch die Frage: prophylaktisch einsetzen oder erst, wenn Notwendigkeit besteht. Ersteres ist klar einfacher – im Frühling Bt ins Nest, Kasten zu und stille sein bis Ende der Saison. Setzt man es erst bei Bedarf ein, ist der Ablauf mit Mehrarbeit verbunden. Oft ins Nest schauen mit der Gefahr, die Hummeln zu stören oder gestochen zu werden und ist auch zeitaufwendiger. Dies soll jeder für sich entscheiden.
Mein Experiment mit Lavendel ist sehr aufwendig, Vorbau immer sauber halten, jeden Abend Lavendelöl an die exponierten Stellen anbringen, in meinem Fall erfolgreich. Habe nie einen Falter gesehen, der versucht hat, den Eingang zu finden, aber eine echte Alternative ist es nicht.
Das Ganze ist eben ein kompliziertes Themenfeld.
5. August 2019 um 18:03 Uhr #38453Hummelfreund FranzForenmitglied- DE 46487
- 22 m
Meine Meinung nach, überwinden die Motten die Klappe nicht (oder sehr selten), sondern legen ihre Eier durch die Lüftugsgitter, 0,5 mm reichen schon! Die geschlüpfte Larven, ohne eine wirksame Klebefalle , kriechen ins Nest rein!
8. August 2019 um 14:49 Uhr #38508Georg_RiJa, ja das mit den Wachsmotten ist schon ein leidiges Thema. Ich hatte noch kein Jahr, ohne daß ich diese Viecher nicht im Hummelkasten hatte. Und dies trotz der Klappen am Vorbau. Leider haben die Klappen auch ihre Nachteile. Zum einen müssen die Hummeln angelernt werden, wie mit der Klappe umzugehen ist und zum anderen, was m.E. ein großer Nachteil sein kann, daß die Klappen verkleben und sich diese dann von den Hummeln nur noch sehr schlecht geöffnen werden. Ich weiß, man sollte die Klappen mindestens alle 2 Wochen reinigen.
Aus diesem Grunde wollte ich dieses Jahr eine nicht allgemein bekannte Methode zur Verhinderung eines Wachsmottenbefalles ausprobieren.
Die Schlupfwespe Trichogramma brassicae hat sich auf Schmetterlingseier spezialisiert und legt ihre Eier deshalb auch in die Eier von Wachsmotten und parasitiert diese. Wie erwähnt, diese Schlupfwespe parasitieren die Eier der Wachsmotte und nicht die geschlüpften Mottenraupen. Das ist ein riesiger Nachteil, aber ich wollte es trotzdem einmal ausprobieren. Aus diesem Grunde habe ich mich entschlossen, die Klappen am Einflug nicht zu verwenden. Die Motten sollten ihre Eier ganz bewusst im (!!!) Hummelkasten ablegen, damit diese dort von der Schlupfwespe parasitiert werden können. Leider, leider ist es mir bei meinen Baumhummeln nicht gelungen, einen Wachsmottenbefall zu verhindern. Ich vermute mal, da bei diesem Hummelkasten die Lüftungsöffungen viel zu grobmaschig vergittert sind, daß die Waschmottenraupen über diese Öffnungen eingewandert sind; leider, hätte ich vorher erkennen müssen. Bei diesem Kasten sind noch mehr Verbesserungen einzuarbeiten …. Winterarbeit.
Bei dem anderen Hummelvolk (Erdhummel) in meinem zweiten Hummelkasten, bei dem ich ebenfalls diese Schlupfwespen eingesetzt habe, kann ich über einen Erfolg oder Misserfolg dieser Methode noch nichts sagen. Ich konnte den Innendeckel des Kastens noch kurz anheben (es scheint also dort noch kein Raupengespinnst vorhanden zu sein), aber man hat mir eindeutig zu verstehen gegeben, daß die Hummeln ungestört bleiben wollen. Da noch Hummeln ein- und ausfliegen, würde ich gerne hoffen, daß im diesen Kasten noch alles ok ist. Im Spätherbst gibt es noch einen Bericht zu diesem Kasten.
Sollte jemand hierzu noch mehr Informationen wünschen, hier wäre eine Link.
http://www.wildbienen.de/hus-wmo1.htm#thuri
Eine Sache möchte och abschließend doch noch erwähnen; die Methode mit den Schlupfwespen ist NICHT ganz billig, ehrlich. Aber trotzdem werde ich nächstes Jahr diese Methode nochmals versuchen. Nur um abzuklären ob deren Anwendung sinnvoll sein kann.8. August 2019 um 17:42 Uhr #38510MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Hallo Georg_Ri Da bin ich mal gespannt auf Neuigkeiten!
8. August 2019 um 20:47 Uhr #38518TimoForenmitglied- DE-38442
- 74m
@Georg_Ri: Gute Idee, aber die Schlupfwespen gedeihen doch erst, wenn die Hummel-Brutzellen von der Wachsmotte befallen sind?
9. August 2019 um 10:39 Uhr #38521Georg_Rihallo Timo, deine Aussage stimmt so nicht. Die Schlupfwespen befallen nur (und nur) die Eier der Schmetterlinge (hier Wachsmotten). Bitte lese den Artikel zu der der Bekämpfung der Hummelwachsmotte in dem angegebenen Link.
Zu einem Problem hat mir leider der Hersteller dieser Schlupfwespen keine Auskunft geben können. Im Hummelkasten sind die Temperaturen im Vergleich zu den Raumtemperaturen doch wesentlich höher (wg. des Brutvorganges). Welchen Einfluss hat dies auf das Verhalten der Schlupfwespen. Es wäre gut, wenn auch noch einige Hummelfreunde diese Methode ausprobieren würden. Aber wie schon erwähnt, die Sache ist nicht ganz billig.Ob sich diese Methode in meinem anderen Hummelkasten ein Erfolg oder kein Erfolg war, werde ich berichten, wenn die Hummeln ihr Nest aufgegeben haben. Aber aktuell fliegen sie noch und ich werde sie sicherlich nicht unnötigerweise stören. Das Ergebnis sehe ich auch später noch.
Dann noch einen schönen Hummeljahrausklang.
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