Wachsmotte
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28. Juni 2021 um 20:12 Uhr #63447Gnutzi63Forenmitglied
Hallo, ich habe ein Erdhummelvolk bei dem ich seit 2 Wochen unzählige Jungköniginnen habe. Heute habe ich leider Veränderungen im Nest wahrgenommen, es sieht aus wie feine Soinnweben. Ist das Nest mit Wachsmotten befallen? Können die dem Volk jetzt noch schaden ? Muss uch da was tun? Über Antworten würde ich mich sehr freuen.
28. Juni 2021 um 21:06 Uhr #63449janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Ja, höchstwahrscheinlich Wachsmottenbefall.
Wenn schon viele Jungköniginnen geschlüpft sind, musst du nichts machen. Die Wachsmotten gehören zum Kreislauf der Natur. Ohne Sie würden die Hummeln im nächsten Jahr keine freien Nistplätze finden, da die alten Nester nicht restlos „entsorgt“ sind.
Die Wachsmotten kümmern sich darum. Ist natürlich in einem Hummelnistkasten anders, da man hier selbst die Hinterlassenschaften des Hummelvolks entfernt. Musst aber nichts unternehmen. Das Volk war offensichtlich schon sehr erfolgreich, schön zu hören!
lg Jan
28. Juni 2021 um 21:44 Uhr #63450Gnutzi63ForenmitgliedBeitragserstellerVielen Dank für die gute Nachricht, da bin ich sehr beruhigt. Es ist mein zweites Hummeljahr und die Besiedlung fand alleine statt, ich denke eine Jungkönigin des Vorjahres. Sie hat sehr erfolgreich bisher hier Volk aufgebaut… ich habe ei der Hitze letzte Woche ca. 50 Jungköniginnen gezählt, sie saßen alle oben.
Nochmal Danke, ich bin so froh.
28. Juni 2021 um 21:52 Uhr #63451MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Gnutzi63 Gratulation zu Deinem erfolgreichen Erdhummelvolk. Wenn Geschlechtstiere hervorgebracht wurden, ist aus dem Blickwinkel der Natur die Aufgabe erfüllt – die Fortpflanzung ist gewährleistet. Wildnester werden so von den Motten wieder gesäubert.
Du kannst jetzt die Raupen aus dem Nest entfernen und z.B. den Vögeln füttern. 🐛28. Juni 2021 um 22:33 Uhr #63453Gnutzi63ForenmitgliedBeitragserstellerAber ich störe die Hummeln dabei, ich mag nicht so tief im Nest graben :|
28. Juni 2021 um 23:08 Uhr #63454MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
Ich dachte nur an die Raupen die oben sind, damit die restlichen Hummeln, die noch im Nest sind, nicht ganz von ihnen eingeschlossen werden.
28. Juni 2021 um 23:30 Uhr #63455MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
Für das „Aufräumen“ eines abgestorbenen(!) Natur-Nestes sorgen genügend andere Bodenlebewesen, dafür braucht es keine Wachsmottenlarven.
Befremdlich finde ich, dass das Hummelvolk im Kasten gehegt und gepflegt wird, aber sobald Geschlechtstiere vorhanden sind, soll es fallen gelassen werden wie eine heiße Kartoffel? Für mich völlig unverständlich! Es geht um Hummelschutz und nicht die Zucht von Geschlechtstieren!
Das Hummelnest ist mit dem Erscheinen der Geschlechtstiere nicht abgestorben. „Abgestorben“ heißt, dass keine einzige Hummel im Nest mehr lebt.
@Gnutzi63 Alle Wachsmottenlarven kann man sowieso nicht aus dem Nistmaterial herauspicken, dazu sind die Entwicklungsstadien zu unterschiedlich. Die kleinsten Wachsmottenlarven sieht man gar nicht, weil sie so winzig sind.
Wer es nicht glaubt, kann gerne ein Experiment starten, wie viele Wachsmottenlarven nach ca. einer Woche in dem augenscheinlich zuvor von Wachsmottenlarven befreiten Nistmaterial plötzlich vorhanden sind.Wenn ich nicht das gleiche Wachsmotten-Desaster im Folgejahr erleben will – auch mit dem Risiko der Totalvernichtung des Hummelnestes vor den Geschlechtstieren – würde ich zusehen, dass keine Wachsmottenlarve überlebt. Jedes einzelne Wachsmottenweibchen kann bis zu eintausend Eier legen; daher können viele Hummelnester von den vielen Wachsmotten „beglückt“ werden.
Die Wachsmottenlarven fressen und zerstören restlos alles im Hummelnest, Vorräte, vorhandene Hummellarven, schlüpfende Hummeln werden bei lebendigem Leib von unten angefressen etc.; vor nichts wird Halt gemacht. Ich spreche aus Erfahrung.
Ich würde Dir dringend zu einer Behandlung mit Bt. raten, und das möglichst schnell.
28. Juni 2021 um 23:48 Uhr #63456Gnutzi63ForenmitgliedBeitragserstellerDanke für deine Sichtweise, da bin ich bei Dir. Bevor ich hier geschrieben habe, habe ich auch darüber nachgedacht das Nest mit BT zu behandeln, da im letzten Jahr das Nest noch sehr lange von den Hummeln genutzt wurde. Bin damit völlig unerfahren und muss mich schlau machen.
29. Juni 2021 um 00:04 Uhr #63457MarylouForenmitglied- DE 41363
- 61 m
@Gnutzi63 Du hast gute Chancen, wenn erst wenige Gespinstfäden vorhanden sind und Du schnell handelst. Infos zum Gebrauch von Bt. findest Du hier:
Ich wünsche Dir ganz viel Erfolg!
29. Juni 2021 um 00:15 Uhr #63458janfoModerator- DE 34233
- 246 m
Hallo @Marylou
Sicher, dass es genügend andere „Bodenlebewesen“ gibt die Wachs verdauen? Wenn ja, welche? Ich lerne immer gern dazu. Dass es viele Destruenten gibt, die Hinterlassenschaften der Hummeln verwerten können ist klar. Aber die Wachsmotte ist in der Lage effektiv Wachs zu verwerten, wie der Name schon sagt und hilft so indirekt auch den Hummeln (des nächsten Jahres). Ich könnte mir vorstellen, dass es auch Pilze gibt, die dazu in der Lage sind. Aber die stabilsten organischen Verbindungen sind Lignin, Wachse und Gerbstoffe. Lignin z.B. kann nur von Weißfäulepilzen abgebaut werden.
Natürlich hat da jeder seine eigene Sichtweise, ich habe meine Sichtweise wiedergegeben. Ich halte nichts vom Einsatz von BT. Ich überlasse vieles der Natur.
Wie man vorgeht ist natürlich jedem selbst überlassen. Ich kann auch verstehen, wenn man das Hummelnest noch so weit wie möglich bringen will, dass noch weitere Geschlechtstiere hervorgebracht werden.
lg Jan
29. Juni 2021 um 14:31 Uhr #63465MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Gnutzi63 In freier Natur sind Wachsmotten sehr nützlich, weil sie alles, bis auf den letzten Rest sauber aufräumen.
Bt sollte nicht unnötigerweise eingesetzt werden. Wenn man die noch verbleibenden Hummeln vor den Motten schützen will, kann man das Gespinst vernichten und die Raupen immer wieder ablesen.
Wenn ich überhaupt mal Wachsmotten im Nest habe, mache ich das wie beschrieben mit gutem Erfolg. Manche Hummeln waren so noch lange am Leben und ich musste sie nicht auch noch mit B.t. besprühen oder dem B.t. – Staub aussetzen.29. Juni 2021 um 21:46 Uhr #63497Gnutzi63ForenmitgliedBeitragserstellerIch habe heute um das Nest herum die Späne rausgekommen und war erschreckt darüber wie groß und schnell die Mottenlarven waren. Natürlich habe ich nicht alle erwischt da ich das Nest nicht ganz rausgehen mochte. Aber ca 50 habe ich den Vögel vorgeworfen, die können schon mal nichts mehr machen. Wenn die Motten ca. 3 cm lang sind, wie lange ist dann der Befall schon da? Kann das jemand sagen? Weil ich erst gestern den Befall wahrgenommen habe.
29. Juni 2021 um 21:47 Uhr #63498Gnutzi63ForenmitgliedBeitragserstellerIch danke euch für eure Ratschläge. Aber oberflächlich waren bisher keine Larven zu sehen.
29. Juni 2021 um 22:05 Uhr #63499osmiaForenmitglied- 30539
- 80m
Ich würde auf ca. 3 Wochen tippen. Ich hab letztes Jahr Mitte Juni Wachsmotten auf der Kamera gehabt und Anfang Juli die Mottenlarven rausgesammelt. die waren da auch ca. 3cm groß. Einige hatte sich schon auf den Weg zum „Winterquartier“ gemacht und kamen zum Eingang raus. (Eine wurde direkt am Eingang von einem Vogel verspeist)
29. Juni 2021 um 22:28 Uhr #63502MarthaForenmitglied- CH
- 545 m
@Gnutzi63 Die Larven entwickeln sich temperaturabhängig. Unter 9-10 Grad entwickeln sich die Wachsmotten nicht.
Entscheidend für den Fortpflanzungserfolg des Hummelvolkes ist aber die Frage, ob sich seine Geschlechtstiere rechtzeitig entwickeln und das Nest verlassen können, um sich zu paaren. So wie Du das beschreibst, ist das bei Deinem Volk gesichert.
Man kann auch übertreiben und zu perfektionistisch in Bezug auf Wachsmotten sein. Die Hummeln leben seit ewig mit diesem Problem Wachsmotte. Zudem wäre der Einsatz von B.t. bei dieser Grösse der Raupen umsonst. -
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