Schonungslos

  • Dieses Thema hat 3 Antworten sowie 4 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 6 Monaten von SentaSenta aktualisiert.
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  • #76846
    Hummelhotelier
    Forenmitglied

      Hallo Forum!

      Ich lese schon seit geraumer Zeit hier mit und habe vor und während meinem Einstieg als Hummelhotelier hier schon einige wertvolle Informationen gefunden und umgesetzt. Danke dafür! :respekt:

      Jetzt aber zu meiner eigentlichen Frage, wie der Titel schon sagt, werde ich die schonungslose Wahrheit berichten, etwas schönzureden bringt mich in der Sache nicht weiter. Dass dieser Post polarisieren wird ist mir bewusst und wird in Kauf genommen.

      Ich lebe in einer Wohnanlage am Rand eines kleines Dorfes mit Frau und Kind (6 J.) wir haben keinen Garten, nur Terrasse, Felder in ca. 150m Luftlinie, Wald ca. 400m.

      Auf der Terrasse stehen 2 Hummelhäuser, je eines war in den letzten 2 Jahren (aktiv) besiedelt und wir alle haben es genossen dem regen Treiben zuzusehen. Viele Hummelköniginnen habe ich hier auf der Terrasse allerdings nie gesehen, 2022 auch keine Rückkehrerinnen aus dem Vorjahr, ich bin daher gezwungen vor allem auf die aktive Ansiedlung zu setzen, Deko hin oder her.

      Mit Fake-Löcher in den Garten bohren ist also bei mir mangels Garten schon mal nichts. Ich kann mich als arbeitender Pendler und Vater (mit Frau wär das schon vereinbar) eines Kindes dem ich Vater sein will auch nicht in der Umgebung an einen nicht mir gehörenden Acker oder eine Wiese begeben, dort Fake Löcher bohren und stundenlang der Dinge harren, so gerne ich das manchmal tun würde. Klar, ich könnte mein Kind mitnehmen, aber so geduldig ist es noch nicht und ich möchte auch nicht dass es selbst auf die Idee kommt Hummeln zu fangen und diese evtl. dabei verletzt, dafür ist es noch zu jung.

      Daher sieht es in der Praxis bei mir so aus, dass ich sofern das Wetter mitspielt ein- bis zweimal am Tag, nach der Arbeit je ca. 30 Min. herumstreune und Ausschau nach suchenden Königinnen halte. Wenn ich Glück habe (eher die Ausnahme) finde ich eine, die tatsächlich in ein Loch krabbelt und auch aus selbigem wieder direkt in die Einsetzhilfe krabbelt. Meist kommt sie aber aus einem anderen Loch in der Nähe und haut ab. De facto fange ich am ehesten eine, die ein Loch vermutet wo keines ist, sich dort niederlässt und indem ich die Einsetzhilfe in dem Moment „darüberstülpe“.

      Protest ist somit eher die Regel als die Ausnahme, ist er zu massiv, lasse ich sie auch gleich wieder frei. Anschließend noch in die Wohnung zurückhetzen, also mit 2-3 Minuten für den Vorgang vom Fangen bis zum Einsetzen geht sich das so gut wie nie aus. Dementsprechend gering ist auch die Erfolgsquote.

      Sollte ich die Hummelhäuser wieder aufgeben (passive Ansiedlung mehr als unwahrscheinlich)? Wie traumatisiert ist eine Hummel nach einem nicht angenommenen Einsetzversuch? Kann sie danach dennoch ein Nest gründen oder „fällt sie komplett aus“? Dann richte ich wohl mehr Schaden an als ich Gutes tue… :cry:

      Hat vielleicht noch jemand wertvolle Tipps wie ich Fangen/Einsetzen unter meinen Voraussetzungen noch schonender gestalten könnte?

      Vielen Dank und schönen Gruß

      Hummelhotelier

      #76847
      Stefan
      Admin
        • DE 84513
        • 398 m

        Ich mache es kurz. Passiv ansiedeln funktioniert auch bei Dir wenn man die Häuser etwas dekoriert. Glaub mir bitte einfach. :ja:

        Selbstansiedlung (passive Ansiedlung) der Hummelkönigin

        Grüße Stefan

         

        #76902
        Christian
        Forenmitglied
          • A-4800, 4851
          • 420, 510 m

          @ Hummelhotelier – finde Stefan hat recht, auch Detter wird das bestätigen. Es ist toll, dass Du Dich in Deiner Situation für den Hummelschutz einsetzt und Deine Vorgangsweise gewissenhaft hinterfragst. Habe 2 Naturgärten und Wohnsitze. Als ich vor einigen Jahren wieder einmal in meinem Haus im 1. Stock übernachten wollte, hatte ich ein Baumhummelnest unter der Bettdecke. :D Habe es mit leichten Problemen geschafft, die Königin mit 2 Arbeiterinnen auszuquartieren, und es entwickelte sich draußen beim Teich ein stattliches Hummelvolk. Also – eine Hummelkönigin findet erstaunlich gut geeignete Nistmöglichkeiten, warum auch nicht auf Deiner Terrasse?! :-)

          #77311
          Senta
          Forenmitglied
            • DE 87654
            • 742 m

            Also ich sehe tatsächlich öfter suchende Hummeln am Dach, hab in der Dämmerung die letzten 2 Jahre immer wieder ein Nest (anscheinend trotzen sie selbst dort der sommerlichen Hitze) oft wird die Hauswand akribisch abgesucht, also ich würde es nicht ausschließen

            vielleicht wären mauerbienen auch was für dich

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