Karton vs. Kasten aus Siebdruck im Hummelhotel
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23. Juni 2019 um 19:41 Uhr #37088JanForenmitglied
Hallo, allerseits,
da mein Hummelkarton trotz Isolierschicht gegen Feuchtigkeit unten, vor ein paar Tagen durchgeweicht zu sein scheint, frage ich mich nun wie ich das ganze im nächsten Jahr löse.
Das schöne Wetter lädt ja gerade zum Basteln im Garten ein, so dass ich schon kurz überlegt hatte mal einen Innenkasten aus Siebdruckplatten in der Größe eines Kartons zu bauen. Bei Ebay wird sowas ja tatsächlich auch angeboten: https://www.ebay.de/itm/Anzuchtkasten-fuer-Hummelkasten-Hummelhaus-Hummel-Nistkasten-Hummelhotel-Hummeln-/280860316183
Ich könnte mir vorstellen, dass sich Siebdruckplatten recht gut reinigen lassen. Stabil genug sind sie definitiv. Hat da jemand Erfahrung, speziell was die Reinigung angeht?
Wo ich mir ebenfalls nicht so sicher bin ist, wie sich ei Kasten aus Siebdruckplatten im Vergleich zum Karton Klimatisch verhält. Sicher nicht Atmungsaktiv – weiß aber nicht wieviel atmungsaktiver ein Karton ist? Allerdings hätte ich jetzt direkt die Idee einen Siebdruckkasten doch direkt mit etwas größeren Löchern zu versehen und auch diese (wie vom Außenkasten) mit Pfannenspitzschutz zu verschließen. Vielleicht könnte man sogar zwei Deckel dafür bauen, einen der das ganze für den April noch gut isoliert, und einen mit größeren Pfannenspritzschutz-Lüftungs-Löchern für den Sommer.
Ist nur eine Idee…vielleicht spricht da aber auch etwas gegen?
Grüße, Jan
23. Juni 2019 um 20:02 Uhr #37089StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallihallo!
Das ist immer ein Kompromiss. Gut saugendes Material ist gut für das Klima im Nest aber schlecht zu reinigen.
Wenn Du „haltbarer“ baust, dann sorge für mehr Belüftung. Die Nistkästen von Harry Abraham haben ja auch einen riesen Klimaaufsatz, weil das Styropor, aus dem die Kästen sind, keine Feuchtigkeit aufnehmen kann.
Ich tendiere trotzdem immer zu „gut saugend“, da auch in einem natürlichen ehemaligen Mäusenest keine sterilen Bedingungen herrschen. Ich verwende deshalb Karton oder Pappelsperrholz.
23. Juni 2019 um 22:29 Uhr #37093JanForenmitgliedBeitragserstellerHmm vermutlich hast du recht. Was tust du denn um die Kartons ggf etwas haltbarer zu machen? Ich hatte den Boden und die unteren 5cm der Wand mit relativ viel breitem Tesa Packband beklebt und einen zusätzlichen, ebenfalls folierten dickeren packdeckel unten zur Verstärkung rein getan. Bin sher gespannt wenn die Zeit des Bestes vorbei ist, zu sehen was genau dies Schwachstelle war…
23. Juni 2019 um 23:53 Uhr #37094StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Genau so mache ich das auch. Aber das ist jedesmal / jedes Jahr anders und wieder neu mit den Hummeln.
Nicht immer hat man ein Hummelnest das alles zukotet. Bei einem Ackerhimmelnest wäre sicher alles trocken.
Ich finde auch Laufgangbelüftung ganz wichtig.
24. Juni 2019 um 10:02 Uhr #37108JanForenmitgliedBeitragserstellerGut, dann werde ich das mit dem Karton im nächsten Jahr erstmal ähnlich halten wie in diesem Jahr. Aber eine Laufgang Belüftung steht bei mir auf jeden Fall noch an. Bei dem „einfachen“ Eingang, den ich derzeit habe, gibt es ja tatsächlich nur Luft durch den Gang, wenn sich eine Hummel dazwischen klemmt (wie gestern Abend wieder beobachtet)…
24. Juni 2019 um 14:16 Uhr #37118RalfForenmitglied- De 78737
- 690 m
Also ich denke da auch wie Stefan. Gut saugend und feuchtigkeitsregulierend sollte der Innenkasten sein. Ich mache meine Innenkästen schon von Anfang an aus dünnem Sperrholz. Hatte noch nie Kartons im Gebrauch. Sollten Wachsmotten drin sein verbrenne ich den Innenkasten weil man das Gespinnst eh fast nicht herausbekommt und ansonsten reinige ich sie und verwende sie teilweise wieder je nachdem ob die Hummeln Schweinis waren oder nicht. Der Aufwand ist für mich relativ gering da ich in meiner Holzwerkstatt gut ausgerüstet bin und das Material ist auch nicht so teuer. Wollte dieses Jahr mal einen Karton benutzen aber bis ich den mit Klebeband verstärkt habe, habe ich fast einen aus Holz gemacht! Ich denke Siebdruckmaterial ist für den Innenkasten nicht geeignet. Wäre zwar gut zu reinigen aber durch die Beschichtung kann es nicht atmen.
24. Juni 2019 um 20:42 Uhr #37160WilhelmHallo
Ich habe gestern mal ganz vorsichtig den Deckel vom Nistkasten angehoben ….
kein Schwitzwasser kein durchweichter Karton meine große Lüftungen haben die Feuerprobe bestanden. Zwei Karton- Deckellaschen werden von Anfang an gekürzt, die beiden anderen habe ich später gestutzt. Das einkürzen der beiden unteren Laschen finde ich wichtig da sie sich mit der Zeit absenken und aufs Nest oder Polsterwolle drücken. Die Nistkästen sind aus Fichte Dreischicht und sind außen mit einer Acryl Farbe gestrichen. Im Nest eine Lage Hanfeinstreu dann Kapok mit Moos gemischt. Das Moos kann auch Wasser speichern und langsam abgeben Kapok hat gefühlsmäßig keine Speicherkapazitäten. Bei verbrennen brennt es als sei es mit Wachs oder Öel geträngt.
Gruß Wilhelm
25. Juni 2019 um 00:06 Uhr #37163BulliForenmitglied@Jan, Antwort auf 23. Juni 2019 um 19:41:
Ganz kurz, sonst werde ich zu langatmig.
Siebdruckplatten?
Nein. Dann kannst du besser eine Kunststoffbox nehmen. Die ist nicht so schwer und es gibt häufig einen Deckel dazu. Auch kann man ganz schnell Löcher rein sägen und mit dem Bügeleisen ein Metallgitter (Pfannenspritzschutz) in das Plastik schweißen oder nach dem Aufrauen der Klebestellen mit Heißkleber ankleben.Ein Karton ist allerdings besser. Er nimmt auch Feuchtigkeit innen auf und leitet sie auf die Außenseite, wo sie abtrocknen kann. Mit einem Karton braucht man in der Regel nicht so viel Belüftung des Nistraums, wie bei Doris oder H. Abraham. Bei größeren Völkern ist es sinnig den Luftstrom im Nistkasten so zu leiten, dass die Luft hauptsächlich neben und unter dem Karton her fließt. Beispielsweise durch ein quer über den Nistkarton gelegtes aufgerolltes Handtuch oder eine gerollte Pappe o. ä.
Bei dir hört es sich so an, als ob du in den Nistkasten eine Isolierplatte gelegt hast und darauf den Karton stelltest. Das ist nicht sehr sinnig. Der Karton soll auf Klötzen stehen, damit unter ihm Luft hindurch kann. Die Isolationsplatte kann ja bleiben und die Klötzchen können auch aus Isoliermaterial sein.
Gegen generelle Lüftungsprobleme hilft eine aktive Lüftung des Nistkastens (Lüfter mit Akkubetrieb) oder mehr Lüftungslöcher im Nistkasten oder ein passive Kühlung durch Kaminbelüftung mit einem DN70 Abflussrohr vor einem Lüftungsloch. Dabei sollte der Kamin durch die Strahlungswärme der Umgebung warm werden und durch die aufsteigende Luft den Außenkasten belüften.
Viele Grüße Bulli
25. Juni 2019 um 00:22 Uhr #37164BulliForenmitglied@Jan, Antwort auf: 23. Juni 2019 um 22:29
Jan schrieb: „Ich hatte den Boden und die unteren 5cm der Wand mit relativ viel breitem Tesa Packband beklebt und einen zusätzlichen, ebenfalls folierten dickeren packdeckel unten zur Verstärkung rein getan. “
Zu viel Kunststoff. Dadurch kann die Feuchtigkeit nicht aus der Pappe entweichen. Wenn du den Karton stabilisieren willst, stecke ihn in einen passenden Drahtkorb. Ich habe 3 mm Streckmetall-Gitter aus dem Baumarkt genommen und so geschnitten bzw zurecht gebogen, dass die Seitenwände komplett gestützt werden und die Unterseite bis auf einen ca. 13×15 cm großen Bereich stabilisiert wird. Der Karton passte dann ideal rein. Ich habe inzwischen Edelstahlgitter in der Ecke liegen, weil das Streckmetall immer rostet (Stahl blank, keine Oberflächenveredelung). Das Edelstahl-Gitter hat eine Maschenweite von 3 oder 5 mm.
Damit man sich an den Schnittkanten des Gitters nicht verletzt, kann man Klebestreifen um die Enden kleben. Ich kann Textil-Gewebeband „Extra Power Perfect“ von Tesa empfehlen (38 cm breit, Oberfläche beschichtet, Baumarkt) oder Leukoplast (5 cm breit aus der Apotheke, zwei Streifen übereinander kleben). Diese Textilklebebänder kleben super auf dem Gitter. Kunststoffklebebänder würden sich ablösen.Viele Grüße Bulli
25. Juni 2019 um 12:09 Uhr #37177DetterForenmitgliedHallo @Jan , ich habe zwei Anzuchtkästen (von Christoph Thale) in Gebrauch. Der Deckel hat ausreichend, große Löcher und bietet der Königin am Anfang optimale Bedingungen. Spätestens nach der 2.Generation Arbeiterinnen entferne ich den Deckel vom Anzuchtkasten. Die Arbeiterinnen finden immer den Laufgang und sind nicht irritiert vom Licht der Belüftungslöcher. Allerdings ist, wie hier schon beschrieben, die Ableitung der Feuchtigkeit (Kondenswasser) vor allem nach einer feuchten Witterungsperiode problematisch. Gerade im Frühjahr, wo noch die Temperaturunterschiede von Tag/Nacht noch groß sind, kann sich viel Kondenswasser am eigentlichen Hummelkasten niederschlagen? Ich habe zwar eine „Dränageschicht, aus Sägespänen unter dem Anzuchtkasten, aber alles Wasser konnte es erstmalig in 2019 nicht aufnehmen. Es ist durch eine Ritze abgeflossen. Ich muss die Belüftung verbessern, vielleicht durch einen Klimaaufsatz oder so einen Rahmen mit einem Tuch/Netz? Seit ein paar Wochen gibt es keine Probleme mit Kondenswasser, alles wieder trocken.
Das Reinigen des Anzucht- und des Hummelkasten geht mit einem scharfen Wasserstrahl einwandfrei.
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