Hummelhaus, technische, praktische Fragen
- Dieses Thema hat 12 Antworten sowie 6 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 7 Jahren, 8 Monaten von Stefan aktualisiert.
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5. Februar 2017 um 18:44 Uhr #3365Anonym
Hallo,
ich hab gerade mein erstes Hummelhaus selbst zusammengebaut. Die bisherigen habe ich gekauft, da ich über entsprechendes Werkzeug nicht verfüge. Leider kenne ich niemanden, der mir die kleinen Teile für einen Vorbau zusägen kann. Von daher hab ich einen ganz einfachen Klotz mit Klappe als Eingang.Ich habe bislang noch nie einen Innenkarton verwendet. Ist das denn unbedingt nötig? Meine Hummeln sind bislang auch ohne Karton eingezogen.
Ich möchte das Hummelhaus gerne mit einer Lasur gegen das Wetter schützen. Was nehmt Ihr dazu? Ich hab auch schon bunte Häuser bei Euch gesehen. Sind das spezielle Farben? Sie müssen ja ungiftig sein und trotzdem gegen Wind und Wetter schützen.
Nach der Hummelsaison sind die Häuser innen teilweise schwarz, ich vermute Schimmel. Was macht Ihr damit? Ich habe die Häuser letztes Jahr mit kochendem Wasser ausgewaschen. Reicht das aus?
Vielen Dank schonmal für Eure Antworten.
5. Februar 2017 um 19:47 Uhr #3366StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallihallo!
Der Innenkarton hat zwei Bedeutungen:
1. Die Luft zwischen Hummelhaus und Innenkarton isoliert und schützt das Nest vor Hitze und Kälte. Bei modernen Fenstern z. B. ist zwischen den Glasscheiben auch Luft oder ein anderes Gas zur Isolation.
2. Einfachere Reinigung: Der Schimmel bleibt im Innenkarton und den kann man einfach nach der Hummelsaison entsorgen und im nächsten Jahr einen neuen verwenden.
Natürlich funktioniert es auch ohne Karton. Hier würde ich das Hummelhaus aber nach der Saison mit reichlich kochendem Wasser desinfizieren. So wie Du das machst sollte reichen. Das Holz bleibt verfärbt ist aber sauber.
Als Farben für das Hummelhaus eignen sich alle die keine Fungizide beinhalten (keine speziellen Holzschutzfarben/Lasuren). Die sind giftig, die Fungizide waschen sich aus!
Wenn ich es bunt haben will, nehme ich ganz einfach günstige Abtönfarben. Und als Wetterschutz und letzte Schicht Acryllack auf Wasserbasis. Den gibt es auch in Spraydosen in jedem Baumarkt (Autolack auf Acryl-Basis).
Grüße Stefan
6. Februar 2017 um 07:55 Uhr #3367AnonymHallo Stefan, danke für Deine Antworten.
Ich werde versuchen, eine Farbe zu finden, die auch für Kinderspielzeug zugelassen ist.
Acryllack hört sich nicht so gut an.Was kann man auf den oberen Rand des Hummelhauses kleben oder anbringen, wenn der Deckel nicht so richtig abschließt? Gibts da irgendetwas Weiches, was sich anpasst?
6. Februar 2017 um 08:09 Uhr #3368StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallihallo!
Ich verwende selbstklebendes Dichtungsband aus dem Baumarkt. Ein weicher Moosgummi.
Der Lack stinkt so lange er noch nicht ausgetrocknet ist. Danach ist das vollkommen OK.
6. Februar 2017 um 20:06 Uhr #3373DorisForenmitglied- DE 39624
- 38 m ü. NHN
Hallo Christine, herzlichen Glückwunsch zum ersten Eigenbau. Ich kann Dir sagen, dass selber bauen unermesslich viel Spass macht.
Ich möchte jetzt über meine Auswahl bei den Farben berichten. Ich bin zwar erst seit letztem Jahr Hummelfreak, habe aber mittlerweile von anderen Fans sehr wertvolle Tipps und Hinweise erhalten. Du hast ja meine Nistkästen gesehen. Die Oberflächenstruktur der OSB-Platten wollte ich unbedingt erhalten. Beim Googeln bin ich auf Osmo gestoßen. Gem. Infos des Herstellers entschied ich mich dann für die biozidfreie Variante des Terrassen-Öles Teak-Öl, farblos, Nr. 007. Schon „007“ klingt spannend. Das habe ich sehr dünn und doppelt aufgetragen- so wie empfohlen. Osmo hatte ich angeschrieben und um eine entspr. Empfehlung für die spezielle Verwendung (Hummelkästen) gebeten.
Und die OSB-3- Platten sind preisgünstig, feuchtraumgeeignet und jeder Baumarkt sägt diese maßgenau zu.
Diese Platten kann man mit 120-er Sandpapier etwas vorschleifen, dann mit 180-er Papier nochmals grob drüber, Staub abwischen und dann streichen. Eine gute und günstige Alternative sind die bereits von Stefan erwähnten Abtönfarben, dies z.B. beim Tedox gibt. Und alle Farben kann man wunderbar al gusto mischen. Meine Kästen sind mit dem Terrassen-Öl gestrichen. Als Wetterschutz habe ich im Internet Wi-Parkettlack 2in1, seidenmatt, farblos, bestellt. 2,5 Liter reichen für 30qm. Hersteller ist Wickens-Farben aus Glückstadt (Tochter eines namhaften Herstellers). Dieser Lack trägt das Siegel Blauer Engel. Einige meiner OSB-Kästen habe ich mit der unverdünnten Abtönfarbe gestrichen und dann mit dem Lack versiegelt. Ich hoffe, dass dieser Anstrich einige Zeit hält. Meine Kisten werden ihren Platz in einem überdachten Hummelstand bekommen, so dass meine Erfahrungen im nächsten Jahr nur bedingt die Realität (Wind und Wetter ausgesetzt) widerspiegeln werden.Nun zu dem Thema Vorbau. Schau mal beim Tedi nach-falls es solch einen Markt bei Euch gibt. Es gibt dort kleine Holzkästchen, die man dafür hernehmen kann. Die kleinen Dinger aus dünnem Sperrholz taugen sicherlich nicht für den Zweck, aber hier bei uns gibt es kleine quadratische Kästchen aus bereits vorbehandeltem Vollholz. Die haben auch gleich 2 Scharniere und einen Haken zum Verschließen. Die Löcher kriegt man da wunderbar reingebohrt. Und Du hast die Wahl: nach oben oder seitlich zum Öffnen. Natürlich solltest Du dann noch einen Wetterschutz auftragen. Ich habe mir letztes Jahr solch ein Kästchen zugelegt, quadratisch, sogar mit kleinen Ornamenten auf dem Deckel verziert, für 1,50 EUR-fast ein Lacher. Ich hatte das Teil den ganzen Sommer im Freien zu stehen- probehalber. Es hat sich gezeigt, dass es besser wäre, über das Kästchen ein kleines Regendach anzubringen. Wenn Du`s farblich magst, kannst Du dafür ein dünnes Schneidebrettchen umfunktionieren. Das Teil anschließend an den Nistkasten geschraubt und dann ist es bei Bedarf austauschbar Die lassen sich nämlich wunderbar knicken und fest schrauben (nur ein Tipp von einem Bastelfreak). Ich habe meinen Häusern für Acker- oder Baumhummeln auch mit solch einem stylischen Dach zusatzlich ausgestattet. Foto folgt demnächst.
So. Das wären die Tipps von mir. Wenn Du noch Fragen hast- dann schreibe einfach.
LG von Doris9. Februar 2017 um 12:27 Uhr #3379DetterForenmitgliedIch kann Dir den Vorbau von Tischler Gubisch empfehlen. https://www.hummelfreund.com/verkauf/
Man kann den Vorbau nachbauen oder kaufen. Er ist einfach perfekt. Zusätzlich würde ich um die Lüftungslöcher der Hummelpension eine Sperre gegen die Wachsmotte legen, aus Bullran 45. Bekommst Du bei eBay. Ohne Innenkarton würden ja die Hummeln am Bullran kleben bleiben. Außerdem habe ich unter dem Innenkarton eine Schicht Sägespäne gelegt, die soll die Feuchtigkeit aufnehmen.
9. Februar 2017 um 20:45 Uhr #3380AnonymDanke für Eure Ratschläge. Die fertigen Vorbauten sind mir ehrlich gesagt zu teuer. Nachbauen würde ich ja gerne, bloß mir gebricht es an den Werkzeugen bzw. einer Vorrichtung, in die man die Teilchen spannen kann.
Ich hab jetzt, wie von Doris vorgeschlagen, ein Kästchen gekauft und werde versuchen, das anzupassen. Das wird heuer mal ausgetestet. Ansonsten haben meine restlichen Häuser normale Klappen.
Das mit dem Innenkarton werde ich auch mal versuchen. Hoffe, für alle Kästen einen zu bekommen.
Kann man das Bullran nicht auch außen anbringen? Warum eigentlich um die Lüftungslöcher? Sind die nicht zu engmaschig für die Wachsmotte bzw. deren Eier?Doris, welches Schneidbrettchen kann man denn knicken? Die sind doch fest. Aber so ein Wetterschutz wäre natürlich klasse, sonst kleben die Hummelklappen beim Regen fest.
10. Februar 2017 um 11:31 Uhr #3381DetterForenmitgliedHallo Christine,
eine gute Belüftung ist sehr wichtig. Wir hatten ja in Deutschland schon Temperaturen weit über 30°C und da könnten Temperaturen im Inneren von 40°C auftreten und Wachs schmilzt bei 40°C. Einige Hummelfreunde haben für solch eine Hitze spezielle Klimaaufsätze gefertigt, die dann zusätzlich auf den Hummelkasten gesetzt werden können. Schatten allein hilft dann nicht mehr, es sei denn die Hummelpension (z.B. von Abraham http://www.das-hummelhaus.de ) ist im Boden vergraben.
Die Wachsmotte ist relativ schlau und legt ihre Eier direkt vor die Lüftungslöcher, bzw. dem Eingang. Die Hummeln schleppen dann, an ihren Beinchen, immer ein paar Eier in das Nest. Ist die Gaze, der Belüftungslöcher zu eng, findet kein oder kaum ein Luftaustausch statt. Ist die Gaze etwas größer legt die Motte ein paar Eier auf die Gaze und die sehr kleinen Larven schlüpfen durch die Gaze. Jetzt kommt das Bullran 45 zum Einsatz. Ich habe das Bullran 45 ringsherum, von innen, lückenlos geklebt und da ist kein durchkommen. Auch eindringende Ameisen bleiben kleben. Wäre das Bullran außen angebracht, würden ja auch andere Nützlinge und suchende Hummeln kleben bleiben. Das Bullran ist so klebrig, dass man Schwierigkeiten hat die Finger zu lösen und es hält ca. 3 Jahre.
Einen passenden Innenkarton kann man auch selbst Basteln. Einfach zurecht schneiden oder falten und offene Seitenkanten schön dicht (Wachsmotte) verkleben. Es gibt auf den von mir empfohlenen Homepages sehr schöne ansehnlich Videos dazu. Viel Spaß beim Basteln. Ich habe dafür leider keine Zeit und auch nicht das notwendige Werkzeug.
Es gibt noch etwas preiswertere Vorbauten auf eBay (ctwerl).10. Februar 2017 um 22:46 Uhr #3408DorisForenmitglied- DE 39624
- 38 m ü. NHN
Hallo, bin gerade beim ersten Hybridkasten-Test. Das Unterteil ist ein Styroporkasten mit 5 cm Wandstärke, darauf ist passgenau ein 1-cm-starker Sperrholzaufsatz gearbeitet, zum Teil doppelwandig. So ließ sich das Drahtgitter gut einarbeiten und auch die Lüftungslöcher sind doppelwandig, auch wieder wg. der Drahtgeflechtes. Der Innenkarton ist nach dem Muster v. Hr. Abraham gefertigt. Oben auf dem Aufsatz liegt dann fest und dicht der Deckel des Styroporkastens – passgenau. Am Wochenende werde ich dann den Vorbau und die Klappe anbringen. Die Gesamthöhe ist wg. des Aufbaus ca. 60cm, so dass der Sperrholzaufsatz zugleich als Klimaaufsatz fungiert. Das Unterteil werde ich dann etwas in die Erde einlassen. Das mit dem Bullran ist gut-nur eine Sauerei an den Fingern, das hat ja auch Detter schon beschrieben.
Nun noch eine Bemerkung zum Thema Innenkartons. Ich habe auf Anraten eines Hummelfreundes Weinkartons im Einsatz. Noch besser gefallen mir die Kartons von dem Blubberwasser „Hugo“. Die brauchte ich nur in der gewünschten Höhe gaaaaaaaaaaaaaanz vorsichtig außen anritzen und dann alle 4 Seiten nach innen knicken. Umwickelt habe ich die Kartons unten zur Verstärkung mit Klebeband umwickelt, so dass die Ecken nicht ganz so schnell aufweichen. Bei den Kartons musste ich mich auf einen Supermarkt konzentrieren, der seine Ware aus Kartons verkauft, also nicht alles auspackt. Manchmal gibts beim Discounter auch Trennpappen zwischen der 6er Getränkeverpackungen. die sind auch sehr stabil. Sieht zwar seltsam aus, wenn man als „Karton-Ede“ so an der Kasse vorbei geht-aber was tut man nicht alles für sein Hobby.
Nun noch zu dem letztens erwähnten Schneidebrettchen. Ich meinte nicht normale Frühstücksbrettchen. Es gibt z.b. beim Tedox solche Schneideplatten, etwa so gro0 wie eine aufgeklappte Fernsehzeitung. Ich habe Solche erst kürzlich beim Tedox gesehen. Oder im Baumarkt kann man auch Balstelkunststoff (Bastelglas) verschiedene Farben, kaufen. Oder man nimmt ausrangierte DVD-Filmhüllen- einfach mittig auseinandertrennen. Da hat man dann gleich eine kleine Kante zum Schrauben. Ich habe an meinem umgebauten Koppertkasten über die Eingänge Makrolon angebaut. Das Material kaufe ich recht günstig im Internet und schneide daraus die Klappen. Das lässt sich gut formen, schneiden und auch bohren. Hat jemand andere Ideen?
Die Saison geht ja bald los. In den nächsten Tagen soll es hier bei uns um plus 10 Grad werden. Dann werde ich mal das Dach auf meinen Hummelstand schrauben.
Liebe Grüße von Doris26. März 2017 um 14:12 Uhr #3976DetterForenmitgliedIch habe noch einige interessante Artikel gefunden, der so einiges gut erklärt. Ich habe keinen besseren Thread im Forum gefunden, in dem die Hummelbiologie passen könnte?
6. April 2017 um 18:26 Uhr #4078gelbwoschtForenmitgliedHallo Christine und ebenfalls ein Hallo aus Franken,
mein Hummelhaus habe ich mit einer Holzlasur nur außen behandelt. Ich habe darauf geachtet, das die Lasur mit dem blauen Engel ausgezeichnet ist. Generell verwendi ich am Hummelkasten nur Farben mit dem blauen Engel.
Der Schimmel im Hummelkasten könnte daher kommen, weil du keinen Innenkarton verwendest. Ich hatte am Holz noch nie probleme mit Schimmel. Evtl. hast du auch zu wenig oder zu kleine Belüftungslöcher gemacht.LG
20. April 2017 um 13:08 Uhr #4278BudmasterForenmitgliedHallo.
Ich brauche eine neue Hummelklappe. Die alte lässt einen Spalt von 1mm. Welches Material ist dafür am besten?
Geht eine CD Hülle zb?20. April 2017 um 23:27 Uhr #4288StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Ja, klappt. :-)
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