Hortensien, schön aber nutzlos für Insekten?

  • Dieses Thema hat 16 Antworten sowie 8 Teilnehmer und wurde zuletzt vor vor 1 Jahr, 4 Monaten von janfojanfo aktualisiert.
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    Beiträge
  • #81164
    Lutz S
    Forenmitglied
      • DE 34225
      • 225 m

      Hallo, mal eine Frage zum Thema Hortensien. Ich habe ja das Haus hier von meinen Eltern übernommen und im Staudenbeet sind drei prächtige Hortensienstöcke, aller unterschiedlich gefärbt, sowie ein sehr großer Schneeball.

      So schön sie auch aussehen aktuell, sehe ich aber so gut wie keine Insekten daran, Hummeln und Bienen schon gar nicht. Daher scheinen sie mir außer für’s Auge eher wenig zu bieten.

      Daher überlege ich, diese evtl. gegen andere, für Insekten atraktivere Pflanzen zu ersetzen.

      Was denkt ihr dazu, bzw. was sind ggf. eure Erfahrung mit Hortensien?

      LG Lutz

      #81167
      Manfred HH
      Forenmitglied
        • DE 22145
        • 17 m

        Bei den Hortensien hängt der Wert für Bienen und Hummeln von der Art ab. Die jetzt blühenden Bauernhortensien sind völlig wertlos, bei einigen Rispen- und vor allem den Kletterhortensien sieht es da schon etwas anders aus.

         

        #81170
        Lutz S
        Forenmitglied
        Beitragsersteller
          • DE 34225
          • 225 m

          Hallo Manfred, vielen Dank für dein Feedback, ich hatte es schon so vermutet, da man wirklich so gut wie nichts dranfliegen sieht.

          Ich werde morgen mal ein paar Bilder von der Ecke einstellen, vielleicht ja jemand eine Idee was man da gut als Ersatz hinsetzen könnte.

          LG Lutz

          #81176
          janfo
          Moderator
            • DE 34233
            • 246 m

            Hallo Lutz,

            ja, wie Manfred schon sagte kommt es ganz auf die Sorte an. Meist sind es Sorten die ganz auf die Schauwirkung gezüchtet wurden ohne ökologische Aspekte zu bedenken. Aber selbst für die Insektenfreundlichen Sorten gibt es sicher ökologisch noch bessere Alternativen.
            Wenn du noch ein Bild/Standortbedingungen teilst, kann ich ein paar Pflanzideen beisteuern ;)

            #81193
            Christine
            Forenmitglied
              • DE 26789
              • 3,90 m NN

              Hallo Lutz,

               

              helfe auch gerne mit ein paar hummelfreundlichen Pflanzenideen, Bilder wären schön.

              Gruß, Christine

              #81195
              Stefan
              Admin
                • DE 84513
                • 398 m

                Hier auf der Seite gibt es zusätzlich auch noch Anregungen:

                Der Hummelgarten

                Grüße  Stefan :girl:

                #81206
                Lutz S
                Forenmitglied
                Beitragsersteller
                  • DE 34225
                  • 225 m

                  Hallo Zusammen, anbei mal ein paar Bilder von dem Bereich, den ich verändern möchte.

                  Das Beet ist West-Ost ausgerichtet, die Wiese südlich davon, also ein vollsonniger Standort, außer der Teil welcher von den Rhododendren ab dem Nachmittag (teil-)verschattet wird.

                  Es geht um den Teil zwischen den Rhododendren (1 weis, 1 violett), die ich gerne behalten möchte.
                  Zwischen den runden Wegplatten und den Rhod. stehen 3 Bauern- und eine Rispenhortensie.

                  Auch an der Rispenhortensie sehe ich eigentlich kaum Insekten und sie ist mir an der Stelle eigentlich auch viel zu groß, obwohl ich sie im Frühjahr immer auf ca. 40-50 cm herunter schneide.

                  Ich habe mir auch die, von dir Stefan, verlinkten Vorschläge angesehen, finde da auch einige die ich mir vorstellen könnte, bin mir da aber immer sehr unsicher, oder lasse mich vorschnell zu etwas verleiten, was sich dann später als nicht so sinnvoll zeigt.

                  Unter den Kleingehölzen könnte ich mir das Blut-Johanniskraut, Gemeines Seidenröschen und oder auch echten Thymian vorstellen, vielleicht auch noch einen Lavendel-Stock.

                  Die Pflanzen sollten nicht zu hoch sein (~80 cm) aber auch im Frühjahr Licht und Platz lassen für die dort im Beet reichlich vorhandenen Schneeglöckchen und Krokusse. Die Krokusse sind bisher überwiegend unter und südlich direkt vor der roten Hortensie.

                  Ich hoffe, die Bilder zeigen euch die relevanten Gegebenheiten und bin auf eure Vorschläge gespannt.

                  LG Lutz

                  Foto/Video:
                  #81210
                  Lutz S
                  Forenmitglied
                  Beitragsersteller
                    • DE 34225
                    • 225 m

                    Noch ein kleiner Nachtrag, gehört zwar nicht ganz zum Thema, aber es hat mich doch sehr gefreut, mittlerweile auch die Wespenspinne im Wildwiesenbereich vor dem Staudenbeet begrüßen zu dürfen.

                    Den Grashüpfer links hatte sie unmittelbar vor dem dem Foto eingewickelt, „für später“.

                    Foto/Video:
                    #81212
                    Stefan
                    Admin
                      • DE 84513
                      • 398 m

                      @Lutz S.
                      Ich würde es nicht übers Herz bringen die schönen Hortensien zu entfernen. 8)

                      Ich werfe trotzdem eine meiner Lieblingsstauden in den Ring:

                      Herbstanemonen

                      Grüße Stefan :blume:

                      #81216
                      Frank
                      Forenmitglied
                        • 199 m

                        Ich schließe mich da Stefans Meinung an :ja:
                        Es wäre ein Frevel, wenn man die schönen Hortensien dort entfernen würde.
                        Wenn man sich überlegt, wie lange die dort schon wachsen, um so schön auszusehen und zu blühen…

                        Wenn man da noch unbedingt etwas für die Insekten mit Pollen und Nektar anpflanzen möchte, dann würde ich eher noch ein Stück der Wiese opfern und dort noch etwas, in der Art einer Sommerblumenwiese anpflanzen.

                        Gruß Frank :winken:

                        #81222
                        janfo
                        Moderator
                          • DE 34233
                          • 246 m

                          Ich kann Lutz völlig verstehen, die Hortensien zu entfernen.
                          Da ich persönlich die Schönheit einer Pflanze nicht vorrangig von der Blütenpracht abhängig mache, sondern tatsächlich von der Nützlichkeit insbesondere für Insekten. Wenn ich viel gebrumm sehe, dann kann ich mich auch richtig an der Pflanze erfreuen.
                          Wenn ich weiß, dass diese zwar schön anzusehen ist aber keine Nahrung für Insekten bietet habe ich diesen Gedanken immer im Hinterkopf und kann einfach keine Freude empfinden beim Betrachten der Blüten z.B.
                          Ich weiß nicht ob das dir ähnlich geht Lutz.

                          Schönes Foto der Wespenspinne, freut mich dass die Wiese auch in der Hinsicht ein voller Erfolg ist! Hatte ja mal erwähnt, dass sich Wespenspinnen einstellen könnten. Dann muss ich bei mir auch mal gründlich gucken, bisher habe ich noch keine entdeckt.

                          Zu den Pflanzideen:
                          Wenn du dort viele Frühblüher hast macht es natürlich Sinn in Richtung Kleingehölze zu gehen oder alternativ Stauden die später austreiben.
                          Kannst du noch etwas zu den Bodenverhältnissen sagen? Eher lehmig oder auch sandig? Feucht oder trocken?

                          lg Jan

                          #81224
                          Lutz S
                          Forenmitglied
                          Beitragsersteller
                            • DE 34225
                            • 225 m

                            Hallo Stefan, Frank und Jan,

                            ich kann eure Gedanken (Stefan und Frank) durchaus verstehen, dass sich man sich schwer tut, die nun doch auch schon älteren vitalen Stöcke in Frage zu stellen.

                            Ich stelle ja gerade deswegen auch die Frage hier, da ich mir halt einfach unschlüssig bin und ihr habt mich da doch schon auch schwer in einen Zwiespalt gebracht. Nicht böse gemeint. Wenn man sich Rat einholen will, ist es gut und wichtig, dass es verschiedene Meinungen dazu gibt, wenn diese einen auch nicht unbedingt in die gedachte Richtung bestätigen.

                            Daher hat Jan’s Beitrag das Ganze füt mich auch noch mal relativiert. Ich werde also eine Abwägung machen müssen. Ich kann mir auch vorstellen, ggf. eine der Bauern-Hortensien stehen zu lassen. Warscheinlich eher die rote, da rund um deren Wurzelstock die meißten Krokusse sitzen.

                            Insgesamt möchte dort in dem Beetbereich aber einfach mehr Leben, denn nur reine Schönheit haben. Vor allem auch, da diese Hortensien letztendlich alle zur selben Zeit blühen, ist dort lange Zeit nichts, und dann schon auch recht lang viel Farbe, aber ohne Insekten-Nutzen.

                            Zum Boden: Es ist der für Nordhessen typische sehr schwere, teils auch tonige Lehmboden mit nicht sehr viel Humus- und Sandanteilen. In der Landwirtschaft wird dieser ja immer umgebrochen und gelockert, da ist er sehr ertragreich und fruchtbar. Es gibt hier in Nordhessen im Edertal teils auch sandigere Ecken, aber hier am Rand des Habichtswaldes eher nicht so.

                            Hier im Beet hält er schon auch recht gut die Feuchte, wird aber bei längerer Trockenheit auch fast betonhart.

                            Franks Vorschlag, die Wiese da teils noch mehr zu nutzen ist ja bereits in Arbeit, diese soll ja nach und nach mehr zur Wildblumenwiese werden.

                            Für das Beet schweben mir da etwas spätere Langblüher (Juni/Juli – September/Oktober) vor.

                            Vielleicht habt ihr da ja noch einige Vorschläge.

                            Ach, eines noch: Man sieht es auf den Bildern aktuell nicht mehr, am Rand zur Wiese steht zwischen den Randsteinen und den Hortensien ein ~ 2,5m langer schmaler Streifen von Bergflockenblumen den ich zwar ein bissel im Zaume halten muss, der aber auf jeden Fall dort auch bleiben soll. Im späteren Sommer wurden diese dann nach der Blüte eh immer von den Hortensien überwuchert.

                            Soweit von hier,

                            LG Lutz

                            #81226
                            Marylou
                            Forenmitglied
                              • DE 41363
                              • 61 m

                              Wie wäre es mit Hibiscus syriacus mit einfacher Blüte, z. B. Sorte „Helene“ oder „Eleonore“? Es gibt den Gartenhibiskus in vielen Farben. Man muss beim Kauf nur darauf achten, dass die Blüten nicht halbgefüllt oder gefüllt, sondern ungefüllt sind.
                              Dadurch, dass jeden Tag neue Blüten aufgehen, gibt es reichlich Pollen und Nektar für die Hummeln, die das Angebot zudem sehr schätzen. Blütezeit ist von Juni bis Ende September, also ideal für die blütenarme Zeit.
                              Ist pflegeleicht und sehr gut schnittverträglich. Die Blüten bilden sich am diesjährigen Holz. Es reicht aber ein Rückschnitt der einzelnen Äste alle zwei Jahre und der ist im späten Frühjahr wirklich schnell gemacht.

                              Als Stauden für die Zeit ab Juni die verschiedenen Agastachen (Duftnesseln) nicht zu vergessen mit ihrer langen Blütezeit und ihrem Nahrungsangebot. Falls Agastachen-Sorten nicht gerade steril gezüchtet sind, lasse ich sie grundsätzlich aussamen, z. B. „Agastache rugosa“. Sie sind bei Hummeln ebenfalls heiß begehrt und werden im Garten nicht lästig.

                              Und für die Hummeln unbedingt weiße Taubnesseln an verschiedene Stellen setzen, am besten in den Halbschatten. Sie blühen ununterbrochen bis zum Frost. Auch diese einfach stehen und sich aussamen lassen.

                              #81227
                              Lutz S
                              Forenmitglied
                              Beitragsersteller
                                • DE 34225
                                • 225 m

                                Hallo Marylou, ganz lieben Dank für deine Vorschläge. Die Hibiscus sind mir leider wohl etwas zu groß.
                                Hierzu muss man wissen, dass die beplante Fläche vielleicht gerade mal um die 6 m² ist.

                                Da war aber dein weiterer Tipp mit den Agastachen hilfreich. Bin da zwar nicht direkt bei A. gegelandet aber Ysop officinalis scheint mir da auch nicht schlecht. Vielleicht auch gemischt oder nebeneinander mit A. rugosa?
                                Weißt du hierzu, ob und wie diese zum Winter hin ihr Kraut abwerfen oder nicht und entsprechend Raum und Licht für die niedrigen Frühblüher (Schneeglöckchen und Krokusse) lassen?

                                Hier weiß ich nicht so wirklich ob die zu meinen Bodenverhältnissen passen. Man liest da ja Dinge wie „durchlässig, normaler, kalkhaltiger Gartenboden“. Ich weiß gar nicht ob mein Boden kalkhaltig ist.
                                Ich denke aber eher nicht, wie gesagt schwerer Lehmboden hier. Leider habe ich bezüglich dieser Dinge bisher wenig Ahnung/Erfahrung.

                                Denke aber mal, wenn ich die Hortensienstöcke entferne, geht auch einiges an Boden mit weg, der ja dannn ersetzt werden muss. Kann man sich da entsprechend passende Erde besorgen und wie benennt man diese?

                                Fragen über Fragen…

                                Weiße Taubnessel (Lamium maculatum Album) habe ich letztes Jahr bei mir im fast vollschattigen Bereich gesetzt, da diese als Standortangabe „absonnig“ trugen. Das habe ich als eher voll- bis halbschattig interpretiert. So wirklich gut entwickelt haben sie sich dort aber nicht.  Einen Teil der Lieferung hatte ich auch in den halbschattigen Bereich gesetzt, sie sind mir aber dort vertrocknet. Vielleicht war es auch einfach nur ein ungünstiger Zeitpunkt, war da etwas spät dran, schon fast im Sommer.

                                Soweit erst mal,

                                LG Lutz

                                 

                                 

                                #81228
                                Marylou
                                Forenmitglied
                                  • DE 41363
                                  • 61 m

                                  Ysop ist ein Halbstrauch. Kannst Du sicher auch mit Agastache rugosa pflanzen. Agastache rugosa ist die Ursprungsart, also keine Züchtung. Steckbrief z.B. hier: https://www.baumschule-horstmann.de/asiatische-duftnessel-698_61590.html
                                  Agastache rugosa wirft ihr Laub ab und behindert keine Frühjahrsblüher. Wichtig ist, im Spätherbst die Samenstände nicht zu entfernen, damit sie sich fürs kommende Jahr genügend aussäen kann (ein bisschen Klopfen auf die Samenstände hilft, da der Samen sehr fein ist).

                                  Sehr lehmigen Boden kann man einfach mit reichlich Sand auflockern, dazu brauchst Du keinen Erdaustausch oder zusätzliche Erde.

                                  Vollschattig ist zu schattig. Weiße Taubnesseln benötigen schon einige Stunden Sonne am Tag, den Tagesrest dann am besten im lichten Schatten. Im Sommer dürfen sie nicht zu sehr austrocknen. Sollte das mal passieren, einfach unberührt stehen lassen, da sich bei genügend Feuchtigkeit wieder neue Triebe ausbilden. Auch Taubnesseln säen sich aus; also verblühte Samenstände einfach stehen lassen oder an gewünschten Stellen ausschütteln.

                                Ansicht von 15 Beiträgen – 1 bis 15 (von insgesamt 17)
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