Erfahrungswerte Rückkehrerinnen?

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  • #52147
    Marylou
    Forenmitglied
      • DE 41363
      • 61 m

      In 2020 nisteten in meinem Garten mehrere Hummelvölker. Als Naturnester hatten sich unter einem auf der Wiese liegenden Holzstapel ein erfolgreiches Wiesenhummelvolk angesiedelt und drei Ackerhummelvölker, die es leider nicht geschafft haben.

      Ein weiteres Ackerhummelvolk im Hummelkasten, ebenfalls Selbstansiedlung, war äußerst erfolgreich, und ein anderes Ackerhummelvolk, das wegen einer Nestzerstörung in einen zweiten Hummelkasten umgesiedelt wurde, hatte sich zumindest gut eingerichtet und fühlte sich dort augenscheinlich wohl.

      Ich habe vor, den Holzstapel unverändert zu lassen, und die beiden Hummelkästen würde ich ca. zwei Meter entfernt vom letztjährigen Standort aufstellen, da es dort regensicher überdacht und besser geschützt wäre.

      Welche Erfahrungen habt Ihr bei Wiesenhummeln und Ackerhummeln bezüglich Rückkehrerinnen gemacht? Sollte ich auf irgendetwas besonders achten?

      #52151
      Stefan
      Admin
        • DE 84513
        • 398 m

        Halllihallo @Marylou!

        Beide Arten kehren bei mir eigentlich nicht zurück. Bei Wiesenhummeln kann ich mir das zwar gut vorstellen, bei Ackerhummeln aber eigentlich nicht. Aber das sind  nur meine persönlichen Erfahrungen, das kann wo anders – vielleicht Standortbedingt – ganz anders sein. Was für ein Satz… :lol:

        Auffällig viele Rückkehrer habe ich nur bei Hummelarten mit vielen Individuen. Also Erd-, Stein-, Baumhummel.

        Und da ist immer Chaos. Ein Haus mit drei Damen besetzt, daneben ist ein Hummelhaus leer. Hummelköniginnen die von einem Hummelhaus in das andere fliegen, oft in 5 Hummelhäuser hintereinander. Trotz geschlossener Klappe!

        Kann man Vorbeugen indem man die Klappe öffnet sobald Königinnen ausfliegen. Dann kennen die Jungköniginnen die Klappe nicht. Bei Naturnestern als “Spender” hast Du keine Chance irgendwie prophylaktisch etwas zu unternehmen.

        Einfach abwarten was passiert, das macht es ja so spannend. Jedes Hummeljahr ist anders.

        #52155
        Bago

          Hallo,

           

          Wiesenhummeln sind bei mir sehr gute Rückkehrerinnen. Ackerhummeln sind noch nie zurückgekehrt, Gartenhummeln auch nicht.

          Meiner Erfahrung nach kehren Wiesen-, Baum- und Steinhummeln recht regelmäßig zurück. Erdhummeln manchmal. Das sind die Erfahrungen, die ich in 14 Jahren Hummelhaltung sammeln konnte.

           

          Gruß Alex

          #52159
          Christian
          Forenmitglied
            • A-4800, 4851
            • 420, 510 m

            Hallo Marylou, Stefan, Alex, …

            ein spannendes, interessantes, Thema. Aus meiner Sicht schwer zu sagen, ob Acker- und Wiesenhummelköniginnen “gute Rückkehrer” sind – es gibt hier sehr viele, und die Hummelkästen werden immer gut angenommen.

            Wie ich aber kürzlich gelesen habe, kehren vor allem Ackerhummeln aber nicht zu den ehem. Nestern zurück, und ich stimme dem zu. Vor wenigen Jahren hat eine wissenschaftliche Studie sogar belegt, dass die Königinnen nicht zum alten Nest zurückkehren. Ich kann das aber bestätigen, wenn ich auch glaube, dass hauptsächlich der Geruch der Nester die Königinnen in die Hummelkästen lockt. Wie in meiner Bilanz 2020 hier schon angeführt, ist es auffällig, dass von meinen im letzten Jahr besiedelten 22 Hummelkästen (beinahe alle aktiv) fast ausschließlich Königinnen jener Arten einzogen, die auch im Vorjahr jeweils darin genistet hatten.  Andererseits entwickelte sich vor etwa 4 Jahren in einem NK in einer Astgabel in 2,5 m Höhe ein Steinhummelvolk (passiv angesiedelt) ausgesprochen gut, und ich konnte im darauf folgenden Frühling beobachten, dass – noch bevor ich den Nistkasten dort wieder anbrachte – zumindest eine Königin offensichtlich denselben suchte. Habe gelesen, dass Steinhummeln gute Rückkehrerinnen sind, im Gegensatz zu Erdhummeln. Gartenhummeln gibt es bei uns auch sehr viele, und die finden “ihre” Hummelkästen auch immer zielstrebig, nach meinen Erfahrungen.

            Beste Grüße aus dem tiefwinterlichen Oö.! Christian

             

            #52169
            Marylou
            Forenmitglied
            Beitragsersteller
              • DE 41363
              • 61 m

              Ganz herzlichen Dank für Eure tollen Beiträge und hilfreichen Tipps! Dann kann ich nur hoffen, dass der Holzstapel mit ringsherum Grasbüscheln und reichlich Storchschnabel genauso anziehend wie letztes Jahr auf einige Hummeln wirkt und dadurch suchende Königinnen anlockt.
              Zumindest könnte ich mich dann wieder auf Wiesenhummeln freuen, die letztes Jahr so viele Jungköniginnen in ihrem Naturnest hervorgebracht haben. Besonders das Begrüßungsbrummen innerhalb des Nestes war immer Musik in meinen Ohren, wenn eine der Jungköniginnen zum Futtern dorthin zurückkehrte.

              Dass Ackerhummeln so lustlose Rückkehrerinnen sind, wusste ich nicht. Vielleicht erinnert sich die eine oder andere Jungkönigin ja doch an den Legostein im Vorbau, wer weiß? Jungköniginnen sind jedenfalls reichlich abgeflogen.

              Bei den Jungköniginnen hatte ich die Klappe bewusst nicht offen gelassen wegen der hiesigen Wachsmotten.

              Also werde ich bei den Hummelkästen auf eventuelles Chaos achten und (vergeblich?) hoffen, dass die Damen sich beim Einzug dann auch ausnahmsweise wie Damen benehmen …

              #52411
              Sabine
              Forenmitglied
                • DE 45136
                • 116 m

                Hallo zusammen,

                ich kann die Frage mit einem klaren jein beantworten:

                – mal kommen viele zurück, gehen aber oft in einen ganz anderen Kasten; Voraussetzung ist allerdings, dass das Volk relativ groß war und viele Jungköniginnen hervorgebracht hat. Dann sind sowohl Acker- als auch Wiesen- und Erdhummeln recht zuverlässig „heimgekehrt“. Nie hat es bei mir mit den Gartenhummeln geklappt.

                – es gab aber auch Jahre, in denen alle Voraussetzungen erfüllt waren, man aber vergeblich wartete. Oft ließen sich aber gerade Ackerhummeln überreden, wenn man sie „künstlich“ in den Kasten setzte.

                Ja es stimmt, jedes Jahr ist anders und bringt neue Überraschungen!

                Allen ein gutes Hummeljahr 2021, ich freue mich schon sehr auf meine Brummer! Liebe Grüße!

                 

                 

                 

                #52412
                Marylou
                Forenmitglied
                Beitragsersteller
                  • DE 41363
                  • 61 m

                  Hallo Sabine, lieben Dank für Dein „klares jein“:mrgreen:, bei dem ich schmunzeln musste, das aber wohl treffend formuliert ist.
                  Mein besagtes Ackerhummelvolk hatte so einige deftige Rückschläge einstecken müssen, die wir gemeinsam gemeistert haben: die Königin mit ihrem unermüdlichen Fleiß und Durchhaltevermögen (erst reichlich Arbeiterinnenverluste durch Vogeleltern, danach Totalvernichtung des Nestes durch viele Wachsmottenlarven in allerkürzester Zeit, dann kompletter Neuaufbau des Nestes und nachfolgend nochmals ein zweiter und dritter Befall durch Wachsmottenlarven) und meiner Wenigkeit mit entsprechender Unterstützung.
                  Trotz all der Widrigkeiten hat sich ein sehr großes und starkes Nest entwickelt mit vielen gesunden und wohlgenährten Geschlechtstieren, sowohl reichlich Jungköniginnen als auch Drohnen. Die letzten Arbeiterinnen sind am Jahresübergang in den Hummelhimmel eingeflogen (Wärmematte im Kasten mit zusätzlicher Fütterung Zuckerlösung).
                  Da ich im Zuge dieser ganzen Erfahrungen mein Herz an die Ackerhummeln verloren habe, hoffe ich natürlich sehr, dass die eine oder andere Jungkönigin zurückkommt. Hier stehen dann jedenfalls vier Hummelkästen bereit; es bleibt also einfach abzuwarten.
                  Die frühen Wiesenhummeln werden wahrscheinlich unkompliziert wieder in „ihren“ Holzstapel einziehen, wo reichlich Platz für mehrere Königinnen ist, und sich ebenso unkompliziert und gesund entwickeln wie letztes Jahr – hoffe ich jedenfalls. Gruß, Marylou

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