Erbitte schnelle Hilfe (ungeschützte Eingänge)
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8. Mai 2024 um 15:50 Uhr #84737Andrea
Hallo, zusammen,
ich habe eine dringende Frage bezüglich eines aufgestellten Hummelnistkastens (aus Holz, mit vorderem und seitlichem Eingang, Röhre bis zu einem innenliegenden kleinen Karton, der mit Kapok gefüllt ist).
Letztes Jahr war der Kasten völlig unbeachtet geblieben, ich hatte allerdings auch nur den Seiteneingang geöffnet, weil leider die Beschreibung, die zum Kasten gehört, nicht ausführlich genug gehalten war. Diesmal habe ich zunächst beide Eingänge geöffnet, den seitlichen Eingang dann aber leicht mit Blättern aus einem Mäusenest zugestopft (damit die Blätter nicht gleich wieder wegfliegen). Der Mäusegeruch scheint gewirkt zu haben, heute in der Dämmerung ist mir erstmalig Bewegung am Hummelkasten aufgefallen.
Eigentlich soll man ja sofort aktiv werden, wenn die Königin eingezogen ist. Ihr Einzug ist mir leider verborgen geblieben, erst heute habe ich bemerkt, daß kleine Hummeln, also ja schon Arbeiterinnen ein- und ausfliegen. Wie ich gelesen habe, soll man durch schrittweises Absenken der Klappe des seitlichen Eingangs die Königin an das Bedienen gewöhnen. Nun ist bei mir leider im Moment die Situation, daß beide Eingänge offen und ungeschützt sind. Wenn ich nun daran herumbastele, störe ich sicher das Volk. Soll ich nun besser gar nichts tun oder zumindest eine Klappe, nämlich den großen Eingang, wieder zuschrauben, damit die Hummeln seitlich einfliegen? Lernen sie das jetzt noch oder wollen sie nur wie gewohnt direkt von vorne in die Röhre einfliegen?
Soll und kann ich diese kleinen Arbeiterinnen jetzt noch an die Klappe gewöhnen durch schrittweises und langsames Absenken? Oder richte ich damit mehr Schaden als Nutzen an? Wie wahrscheinlich ist denn ein Befall durch Wachsmotten?
Der Kasten steht zwar frei, ist also nicht eingebaut in Blattwerk oder einen Totholzhaufen, jedoch so geschützt vor Sonneneinstrahlung wie möglich. Der Garten ist ein Hortus mit unterschiedlichen Strukturen, heimischen Blühpflanzen, Teich, kleinen Trockenmauern, Obstbäumen und vielen Frühblühern, alles sehr waldähnlich.
Und ab welchen Außentemperaturen sollte man die Belüftungsschlitze auf der Kastenrückseite öffnen?
Für eine rasche Beantwortung wäre ich sehr dankbar, damit ich so gut wie möglich für das Volk sorgen kann. Ich bin gerade ratlos, wie ich nun am besten vorgehe. Wenn noch Fragen offen sind, beantworte ich sie natürlich sehr gerne.
Andrea
Eigentlich soll man ja sofort aktiv werden, wenn die Königin eingezogen ist. Ihr Einzug ist mir leider verborgen geblieben, erst heute habe ich bemerkt, daß kleine Hummeln, also ja schon Arbeiterinnen ein- und ausfliegen. Wie ich gelesen habe, soll man durch schrittweises Absenken der Klappe des seitlichen Eingangs die Königin an das Bedienen gewöhnen. Nun ist bei mir leider im Moment die Situation, daß beide Eingänge offen und ungeschützt sind. Wenn ich nun daran herumbastele, störe ich sicher das Volk. Soll ich nun besser gar nichts tun oder zumindest eine Klappe, nämlich den großen Eingang, wieder zuschrauben, damit die Hummeln seitlich einfliegen? Lernen sie das jetzt noch oder wollen sie nur wie gewohnt direkt von vorne in die Röhre einfliegen?
Soll und kann ich die Arbeiterinnen jetzt noch an die Klappe gewöhnen durch schrittweises und langsames Absenken? Oder richte ich damit mehr Schaden als Nutzen an? Wie wahrscheinlich ist denn ein Befall durch Wachsmotten?
Der Kasten steht zwar frei, ist also nicht eingebaut in Blattwerk oder einen Totholzhaufen, jedoch so geschützt vor Sonneneinstrahlung wie möglich. Der Garten ist ein Hortus mit unterschiedlichen Strukturen, heimischen Blühpflanzen, Teich, kleinen Trockenmauern, Obstbäumen und vielen Frühblühern, alles sehr waldähnlich.
Und ab welchen Außentemperaturen sollte man die Belüftungsschlitze auf der Kastenrückseite öffnen?
Für eine rasche Beantwortung wäre ich sehr dankbar, damit ich so gut wie möglich für das Volk sorgen kann.
8. Mai 2024 um 16:09 Uhr #84738StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo Andrea!
Ganz ruhig, keine Eile. Alles ist gut. Hummeln brauchen in der freien Natur auch keine Hilfe, bei künstlichen Nistkästen kann man jedoch etwas helfen. Damit beginnen wir jetzt.
Was ist das denn für ein Haus? Hast Du Fotos?
Ansonsten den zusätzlichen Eingang in der Nacht schliessen (lichtdicht) und nun 1-2 Tage die Hummeln an den eigentlichen Eingang gewöhnen. In der Nacht sind alle Hummeln im Haus, beim Ausflug prägen sie sich die neue Situation ein am nächsten Morgen.
Dann erst langsam über mehrere Tage die Klappe langsam absenken, brauchst Du dazu Hilfe? Frag einfach, dazu ist dieses Forum da.
Glückwunsch zur Besiedelung, klappt dieses Jahr nicht bei jedem.
Die Belüftungsschlitze kannst Du noch zu lassen. Die öffnen wir erst, wenn das Volk größer ist, nach den Eisheiligen.
Grüße, herzlich Willkommen!
Stefan8. Mai 2024 um 17:58 Uhr #84744AndreaHallo, Stefan, wie toll, daß schon Antwort da ist. Es ist das von Euch nicht so gut bewertete Hummelhaus Arbrikadrex… Als ich es kaufte, kannte ich leider Eure tolle Seite noch nicht. Das Volk ist noch klein, es fliegen nur ganz wenige Arbeiterinnen. Ich mache also nachts den vorderen Eingang blickdicht zu und sie gewöhnen sich an den seitlichen Haupteingang? Hoffentlich checken sie das auch…
Habt Ihr auch Wissen rund um Hornissen? Ich bin nämlich gerade ganz geplättet. Hinter dem Hummelhaus ist ein riesiger Asthaufen, über die Jahre gewachsen, der schon Wespen, eine Zaunkönigfamilie und ein Barrenringelnatterweibchen beherbergte. Schräg hinter dem Hummelhaus fliegen jetzt Hornissen in den Asthaufen ein, so in ca. 35 cm über dem Boden. Ich wußte bis jetzt nicht, daß Hornissen in solchen Haufen ihr (Starter)Nest bauen. Mein Mann hat vor zwei Jahren extra einen großen Mündener Kasten für sie gebaut aus sägerauhem Holz, als Lockmittel konnten wir in der Nachbarschaft sogar ein Stück von einem Starternest bekommen. Bisher wollten sie nicht einziehen.. Das wird die Hummeln nicht freuen, aber ich kann es nicht ändern, sondern bin glücklich über die Hornissen. Möglicherweise sind also bald nicht die Wachsmotten, sondern Hornissen auf Beutefang das Problem der Hummeln. Aber das wäre dann eben so, einer lebt vom anderen.
Ich werde weiter berichten und mich an Deine Vorgaben halten, herzlichen Dank!! Fotos kann ich nicht einstellen, da ich nicht registriert bin. Ich freue mich einfach, daß der Hortus lebt: über mir ein schnalzendes Eichhörnchen, vor mir Hummeln und Hornissen und am Futterhaus ein Buntspecht. Das ist wahres Glück.
Andrea
9. Mai 2024 um 06:56 Uhr #84763StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Hallo Andrea!
Registrieren kostet nichts und Du hast keine Nachteile davon.
Der Arbrikadrex-Kasten ist sehr beliebt und schnell sind die Mängel umgebaut. Besonders bei der manchmal schweren Klappe ist das wichtig.
Bitte bei jeder Veränderung beobachten ob die Hummeln damit zurecht kommen.
Hornissen-Spezialisten gibt es hier genug.
Grüße Stefan
9. Mai 2024 um 22:45 Uhr #84781AndreaHeute morgen lag eine tote Arbeiterin da, was für mich von Vorteil war, weil ich sie mir genau ansehen konnte. Es müßte sich um Steinhummeln handeln.
Der vordere Eingang ist jetzt lichtdicht verschraubt, mein Mann hat schnell ein Holzplättchen gefertigt, das ich jetzt statt des Plexiglasteils verwendet habe. Ich bin gespannt, ob die Hummeln morgen mit dem Seiteneingang zurechtkommen.
Unser Hummelkasten war übrigens nicht dekoriert, ich habe lediglich die paar Blätter frisch aus dem gefundenen Mäusenest am Eingang drapiert. Der Duft hat ausgereicht, um eine Königin anzulocken. Ich freue mich wirklich sehr.
Vor zwei Jahren hatten wir die Dunkle Erdhummel, die sich in einem Mäusegang unter dem Schuppen von selbst angesiedelt hat.
9. Mai 2024 um 23:35 Uhr #84784Lutz SForenmitglied- DE 34225
- 225 m
Hallo Andrea, sie werden mit dem neuen Zugang keinerlei Probleme haben, richten sich beim ersten Ausflug nach dem Licht in der nun neuen Öffnung und werden sich per neuem Orientierungsflug diesen neu einprägen.
Ich gehe dabei davon aus, dass du die WM-Klappe noch nicht geschlossen hast, oder zumindest noch sehr weit offen hast.
LG Lutz
10. Mai 2024 um 00:33 Uhr #84788AndreaHallo, Lutz, danke für Deine Zeilen. Die Klappe habe ich noch nicht eingehängt, da wir demnächst ein paar Tage wegfahren und ich somit die Situation nicht überwachen könnte.
Mein Faulbaum ist mächtig gewachsen und blüht gerade, der ist im Moment eine sehr gute Nahrungsquelle für verschiedene Hummelarten, kleinere Wildbienen, Honigbienen und Zitronenfalter. Weichblättrige Rose und Zimtrose legen gerade los, es blühen Deutsche Mispel, Sumpfschwertlilien, Rapunzelglockenblumen, Günsel, Rote Lichtnelke, Zypressenwolfsmilch und andere heimische Stauden.
10. Mai 2024 um 00:43 Uhr #84789Lutz SForenmitglied- DE 34225
- 225 m
Ui, da hast du ja mächtig was am Blühen, da kann ich nicht mithalten. Hier bei mir aktuell „nur“ Flockenblumen, Rhododendron, Besen-Ginster, Flieder und etwas Rotklee am Blühen. Die Deutzie ist kurz vor Blühbeginn, die ist auch immer sehr gern angenommen.
Sofern keine extrem ungünstige Wettersituation, oder was auch immer entsteht, sollten deine Hummeln die Tage deiner Abwesenheit gut überstehen.
LG Lutz
10. Mai 2024 um 15:31 Uhr #84804AndreaHallo, Lutz, danke für Deine Ermutigung. Ja, wird schon klappen, ich hoffe nur, keine Schnecke kriecht in den Hummelkasten. Die sind zahlreich vorhanden, besonders die eingewanderte Gefleckte Weinbergschnecke, die sich rasant vermehrt.
Rhododendron, Deutzie und Co sind leider nicht heimisch und haben eine ziemlich geringe ökologische Wertigkeit. Vielleicht kannst Du sie irgendwann austauschen gegen heimische Gehölze wie z. B. den erwähnten Faulbaum? Der braucht etwas Feuchtigkeit im Boden, kann schattig, halbschattig oder sonnig stehen und ernährt neben Generalisten wie Hummeln auch zahlreiche andere Insekten und ist überlebenswichtig für den Zitronenfalter. Oder Kornelkirsche, heimische Felsenbirne, Weißdorn, Wildrosen, heimischen Liguster etc? Nicht nur die Blüten sind wichtig für die Insektenwelt, sondern auch andere Pflanzenbestandteile wie Blätter, Rinde, Wurzeln, Früchte.
Unsere Gärten müssen Trittstein-Biotope für Insekten und Tiere werden, damit viele Arten überleben und auch ein Genaustausch stattfinden kann. Verinselung ist ein großes Thema, weil Lebensräume immer weiter dezimiert und voneinander abgeschnitten werden durch Baumaßnahmen oder die intensive Landwirtschaft. Hallo, Lutz, danke für Deine Ermutigung. Ja, wird schon klappen, ich hoffe nur, keine Schnecke kriecht in den Hummelkasten. Die sind zahlreich vorhanden, besonders die eingewanderte Gefleckte Weinbergschnecke, die sich rasant vermehrt.
10. Mai 2024 um 20:06 Uhr #84818tree12ForenmitgliedDie Hummeln benutzen jetzt den seitlichen Eingang, war wohl kein Problem für sie, sich neu zu orientieren.
10. Mai 2024 um 23:00 Uhr #84837StefanAdmin- DE 84513
- 398 m
Dann kannst Du jetzt die Klappe einhängen und etwa 1 cm offen lassen.
Grüße Stefan
11. Mai 2024 um 19:35 Uhr #84860tree12ForenmitgliedStefan schrieb am 10. Mai 2024 um 23:00 UhrDann kannst Du jetzt die Klappe einhängen und etwa 1 cm offen lassen.
Grüße Stefan
Das muß ich leider verschieben, da wir ein paar Tage wegfahren. Die Arbeiterinnen sind noch wenige, fliegen aber fleißig. Es sieht tatsächlich so aus, als ob gleich hinter dem Hummelkasten Hornissen im Reisighaufen wohnen… habe insgesamt fünf Einflüge beobachten können. Mal abwarten, ob ich richtig liege und sie nicht nur Mulm aus dem Inneren des Reisighaufens holen.
17. Mai 2024 um 19:47 Uhr #85150tree12ForenmitgliedWir sind zurück, ich war auch gleich im Garten, um alles in Augenschein zu nehmen. Den Steinhummeln geht es gut, ihr Kasten steht an Ort und Stelle und es hat sich auch keine Schnecke vor den Eingang gesetzt. Morgen werde ich die Klappe einhängen. Womit hält man sie denn am besten offen für das Training?
Es scheint sich allerdings zu bestätigen, daß schräg hinter dem Hummelkasten in höchstens 40 cm Entfernung ein Hornissennest im Reisighaufen entsteht. Ich freue mich riesig darüber, werde aber selber vorsichtig sein und mich nach dem Klappentrainig aus meinem Wäldchen heraushalten, um die Hornissen nicht zu stören.
Hat das hier schon jemand erlebt, daß sich Hummel- und Hornissenvolk in unmittelbarer Nachbarschaft befinden? Meine Befürchtung ist, daß die Hummeln als Beute der Hornissen enden. Möglicherweise arrangiert man sich auch und lebt friedfertig nebeneinander her? Ich bin sehr gespannt und werde berichten, was passiert.
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