Ende der Hummelsaison?
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14. August 2018 at 08:23 #25976DenisavForenmitglied
Hallo,
wir haben dieses Jahr das erste mal ein Hummelhäuschen im Garten gehabt – und im April eine Erdhummelkönigin gefangen, die sich dort eingewohnt hat.
Alles lief sehr prima, aber – als wir Ende Juli aus dem Urlaub kamen, waren außer ca 15-20 Hummeln alle weg. Jetzt, nach unserem letzten Urlaub, haben wir noch eine einzige Hummel gefunden, die wie eine Königin aussieht und vorwiegend abgebissene Flügel hat (das wissen wir, dass es die Hofdamen der ursprünglichen Königin zum Schluss machen, also ist es vielleicht das?).
Wir haben uns gefragt, wo unsere Hummeln verschwunden sind? In dem Häuschen ist überhaupt nichts auffälliges, keine Parasiten oder toten Hummeln. Entsprechend den Quellen sollte die Saison vom Erdhummel erst in Oktober enden. Aber auch auf diese Seite sehe ich, dass der Staat hier auch schon nicht mehr existiert. Ist es wirklich so? Wir hatten in unserem Hummelhäuschen vorher sowie große Hummeln, die wie Königinnen aussahen, und kleine und mittlere Hummeln – wir dachten, die wachsen erst in die Normalgröße. Aber vielleicht waren diese die Arbeiterinnen und die Drohnen?? Wachsen die Hummeln überhaupt, oder schlüpfen sie in ihrer “finalen Große” heraus? Und wieso wäre der Staat schon Mitte August vorbei?
Danke sehr!
Denisa
14. August 2018 at 21:44 #25979MartinForenmitgliedInsekten wachsen als “erwachsene Tiere” generell nicht mehr, das gilt auch für die Bienen. Ansonsten verbergen sich hinter “der Erdhummel” in Wirklichkeit mehrere Arten. Manche, wie die “Helle Erdhummel” oder die “Kryptarum Erdhummel” haben kleinere Nester und sind deutlich früher durch. Die “Dunkle Erdhummel” braucht etwas länger. Vielleicht hattest du also eine Erdhummel, die schon früher ihren Höhepunkt erreicht hat. Oder es hatte andere Gründe, warum sich im Nest nichts mehr rührt. Ferndiagnose ist schwierig. 2018 ist ein extremes Jahr. Es ging extrem früh los, da sind manche Arten einfach ungewöhnlich früh “fertig” geworden. Während die extreme Hitze und Trockenheit manchem Nest wohl ein jähes Ende bereitet hat.
15. August 2018 at 07:48 #26095DenisavForenmitgliedBeitragserstellerDanke für die Antwort!
Ja, wir haben darauf auch schon gedacht, dass der heiße Sommer vielleicht alles beschleunigt hat…
Was das wachsen angeht – generell gilt es bestimmt nicht, falls Du mit “erwachsenen Tieren” die Stadien meinst, wann die Insekten schon ihr finales Aussehen haben – Heuschrecken wären ein klares Beispiel.
Bei den Hummeln würde es mich doch interessieren: Als unsere ersten geschlüpften Hummeln waren deutlich kleiner als die Königin, später haben wir auch größere Hummel beobachtet und auch so große, wie die ursprüngliche Königin. Nun weiß ich nicht, ob die größeren Hummeln die kleinen sind, die gewachsen sind, oder ob neue Hummeln geschlüpft wurden, die einfach größer waren.
Ah, jetzt habe ich endlich etwas gefunden, was darüber etwas aussagt:
aktion-hummelschutz.de/riesig-oder-winzig-die-groesse-entscheidet-ueber-die-arbeitsteilung-studie/
Die Hummeln haben einfach eine individuelle Größe, nicht “Gruppengröße” nach Arbeitsteilung wie Bienen. Interessant!
Denisa
15. August 2018 at 09:54 #26096MartinForenmitgliedMit “erwachsenem Tier” meine ich das letzte Stadium (Imago, Vollinsekt). Für Bienen ist das nach der Verpuppung erreicht, sie schlüpfen und wachsen dann nicht mehr. Die Größe ist individuell und hängt in erster Linie von der Nahrungsversorgung ab. Arbeiterinnen bleiben kleiner, wenn es im Larvenstadium nicht genug zu fressen gab. Entweder weil es allgemein nicht genug Futter gab oder das Tier einfach das Pech hatte, weniger als seine Geschwister abbekommen zu haben. In einem normal entwickelten Nest werden die Arbeiterinnen dann durchschnittlich größer je weiter die Saison vorangeschritten ist. Ist auch logisch, da die Königin am Anfang auf sich allein gestellt ist und naturgemäß weniger Futter sammeln kann als eine immer größere Anzahl von Töchtern. Ist die Nahrungssituation schlecht können natürlich auch später kleine Arbeiterinnen schlüpfen.
Tiere die die Größe der Königin erreichen werden in den meisten Fällen dann einfach Geschlechtstiere sein. Bei manchen Arten können aber auch Arbeiterinnen die Größe einer Königin erreichen bzw. umgekehrt.
17. August 2018 at 21:16 #26266petersbergForenmitgliedguten Abend
Ich habe da mal eine Frage.
Ich hatte ein Erdhummelvolk..alles ohne Probleme gelaufen.
Da nun die Zeit für das Volk abgelaufen ist ,habe ich das erste mal alles aufgemacht.
Ein wunderschönes Nest…keine Restbestände an Larven und auch nur wenig gefüllte Töpfchen.
Kann ich das Nest irgend wie erhalten oder konsevieren?
vg.petersberg19. August 2018 at 13:50 #26292Mr. GentleForenmitglied@Petersberg: Erhalten sicherlich, die Frage ist eher, wie lange es unkonserviert hält? Da müsstest du mal genauer eruieren. Ich habe mal irgendwo gelesen, dass man nach dem Trocknen des Nestes dieses gleichmäßig mit Haarspray einsprühen sollte, damit es konserviert bleibt …
20. August 2018 at 08:32 #26314DenisaHallo,
ich hätte noch eine Frage: Wenn der Hummelstaat schon Anfang August zu Ende ist, was machen die neuen Königinnen bis Winter? Dass sie sich gleich zu Überwinterung irgendwo versteckt hätten, scheint mir nicht plausibel – sie müssten viele Monaten ohne Futter auskommen, ziemlich umsonst, weil es davon noch genug gibt. Aber dass sie alleine leben würden, scheint mir auch nicht so wahrscheinlich – im Hummelnest haben sie Schutz, Versteck, Essensvorrate… Alleine bis Winter klar zu kommen, scheint mir sehr schwierig. Wie ist es denn?
Danke,
Denisa
20. August 2018 at 18:54 #26319petersbergForenmitgliedhallo Denisa
vielleicht hilft Dir folgende kurze Tabelle weiter.
20. August 2018 at 19:14 #26320DenisaJa, danke sehr!
Also tatsächlich wahrscheinlich schon im Winterquartier…
Denisa
22. August 2018 at 15:32 #26343ErileaForenmitgliedHallo Hummelfreunde,
mein erster Versuch mit einer Hummelpension begann gegen Ende April, mit einer dunklen Erdhummel-Königin und dann einer guten Saison mit viel Flugverkehr und keinen Schädlingen, soweit ich es beurteilen kann. Nun ist nur noch wenig Flugverkehr und nur noch wenige Hummeln befinden sich im Nest. Heute fand ich die Königin zerzaust und tot im Nest. Ist dies nun das Ende oder können noch Jungköniginnen schlüpfen? Kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass bei einem gesunden Volk Jungköniginnen und Drohnen ausfliegen? Da ich arbeitsbedingt die Hummeln nicht so viel beobachten konnte, weiss ich nicht, ob dies bereits geschehen ist oder ob da noch etwas folgt.
Danke für eine Aufklärung :-)
22. August 2018 at 16:05 #26344ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
Hallo Erilea
Gratuliere, dass sich beim ersten Versuch ein gesundes Erdhummelvolk entwickeln konnte. Ich denke, Du kannst davon ausgehen, dass bereits viele Jungköniginnen und Drohnen ausgeflogen sind und nicht mehr zurück kehren. Möglicherweise schlüpfen aber noch welche und werden von den verbliebenen Arbeiterinnen versorgt. Habe noch 2 inakte Ackerhummelvölker. Bei beiden sehe ich auch bereits Königinnen aus- und einfliegen. Ungewöhnlich für die Jahreszeit, aber in diesem viel zu warmen Jahr wieder doch nicht. Weil die “Saison” doch langsam endet, schreibe ich gerade an meiner letzten Hummelinfo heuer. Habe nämlich schon Hummelhotels an mehr als 70 Hummelfreunde weitergegeben, und die meisten haben Interesse an Nachrichten.
Weiter alles Gute, beste Grüße! Christian, Oö.
23. August 2018 at 01:23 #26356ErileaForenmitgliedHallo Christian,
vielen Dank für deine mutmachende Antwort.
Ja, es war eine spannende Erfahrung mit den Hummeln.
Ich stiess im März zufällig im Internet auf die Idee einer Hummelkönigin ein Zuhause zu bauen. Dann musste es schnell gehen. Ich nahm eine Lebensmittel-Transport-Box aus Styropor und bohrte die verschiedenen Löcher hinein. Die Hummelklappe zimmerte ich nach Angaben aus dem Internet aus Hartholz zusammen. Ich stand unter Zeitdruck, sah ich doch bereits verschiedene Hummelköniginnen im Garten nach einem Loch im Boden zu suchen. Eine davon zog dann in meinen Kasten. Erst viel später stiess ich dann auf “Pollenhöschen” und habe viele nützliche Infos darin gefunden und spannende Berichte. 5 Nachbarsfamilien haben mein Projekt mit Interesse verfolgt und die Kinder haben in den Schulen davon erzählt. Der “Virus” ist gestreut für die nächste Hummelsaison :-) . Nun bleibt noch Zeit um neue Hummelkästen zu bauen.
Wird deine “Hummelinfo” hier zu lesen sein oder bekommen sie “nur” deine Leute? Wäre sicher spannend zu lesen.
Nochmals vielen Dank und liebe Grüsse aus der Schweiz
25. August 2018 at 08:22 #26375ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
Hallo Erilea!
Toll Dein Engagement und Dein (Impovisierungs-)Talent! Seit vielen Jahren interessiere ich mich für Hummeln und zunehmend mehr Königinnen beziehen die Nistkästen in meinen Garten. Nur 2 x schafften es Erdhummeln sich bis zu den Jungköniginnen zu entwickeln, zuletzt im letzten Jahr. Wie Hummelspezialist Luc im Forum einmal ausführte, ist es unerklärlich schwierig in unserer Gegend, dass sich Erdhummeln hier in Hummelhotels ansiedeln (lassen). Auch Steinhummeln gab ich heuer nicht in meinen – zumindest zeitweise – besiedelten 17 Hummelkästen, die sehr einfach gebaut und ohne Hummelklappe sind.
Meine Info an meine “Hummelfreunde” habe ich fast fertig gestellt am Sonntag, bevor ich zum 6 km entferten Attersee geradelt bin. Den”Newsletter” erhalten sehr viele Interessierte in Nah und Fern, sogar im Ausland, wird aber nicht in dieses Forum gestellt. Mir liegt aber sehr daran, Öffentlichskeitsarbeit zu leisten und meine Begeisterung mit zunehmend mehr Naturschützern zu teilen. Lb.Gr. aus Oberösterreich in die Schweiz! Christian
18. Dezember 2018 at 16:57 #27095MarthaHallo Hummel-und Naturfreunde
Letzten Sommer hatte ich in einem H-Kasten eine Familie Blindschleichen. Die kleine seitliche Öffnung eines Schwegler Nistkastens hatte sie nicht davon abgehalten, das Innere in Besitz zu nehmen. Natürlich kein happyend für die Hummeln. Ich möchte dies in der kommenden Saison 2019 verhindern, aber wie? Habt ihr Ratschläge? Den Kasten möchte ich aber nicht höher stellen. Danke schon jetzt.
Gruss Martha
19. Dezember 2018 at 06:46 #27096ChristianForenmitglied- A-4800, 4851
- 420, 510 m
Hallo Martha
Denke, dass es Zufall war, dass sich heuer im Schwegler Blindschleichen angesiedelt haben und dass so etwas im nächsten Jahr nicht mehr vorkommt. Am besten ist, nach Möglichkeit einen Stein- und/oder Altholzhaufen im Garten zu schaffen, wo sich Blindschleichen gerne aufhalten. In meinen Naturgärten leben zahlreiche Blindschleichen, in meinen 20 Hummelhotels (4 Schwegler) waren noch nie Blindschleichen. Weil einige direkt neben den Gartenteichen stehen, beobachtete ich aber einmal eine Ringelnatter, die das HH mit starkem Baumhummelnest verließ – fast ein wenig schockierend, aber den Hummeln hat´s nicht geschadet. Alles Gute für 2019, Grüße aus Oö.! Christian
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