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Diptam – Wichtig? Indikatorpflanze? Unnötig?

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    Beiträge
  • #48154 Antworten | ZITIEREN
    Bulli
    Forenmitglied

      Hallo Hummelfreunde,

      Ich möchte über meine Erfahrungen mit weißem Diptam schreiben. Vermutlich ist es <span class=”st”>Dictamnus albus ‘Albiflorus'</span>.

      Diptam wächst im Garten unten seit Jahren. 2012/2013 haben sich an 5 Stengeln bei jedem Gang durch den Garten 1 bis 5 Hummeln befunden. In den Jahren darauf waren die größten Feinde der Pflanze die Schnecken und Mäuse. Hummeln hatten sich nicht für die paar Stengel interessiert. Dieses Jahr habe ich heimlich mit Schneckenkorn nachgeholfen (wird wohl von Mäusen gefressen). Drei Pflanzen brachten 17 Blütenstengel hervor. *freu*

      Dann habe ich auf Hummeln gewartet. Die Vorstellung war … durchschnittlich fünf Hummeln gleichzeitig an den Pflanzen. Tja. Nein. Über fünf Stengel haben geblüht, aber nix. Kein Insekt. Die Hummeln sind drumrum geflogen, um an die Pfingstrose zu kommen. Die Honigbienen haben mal von nahem geguckt, aber nichts.

      Die Blüten produzierten Pollen und Nektar ohne Ende, bis die Blütenblätter abfielen. Ein paar Ameisen erbarmten sich bei den untersten Blüten. Aber auch die konnte die Nektarquelle wohl nicht überzeugen. Zu der Zeit blühten noch die Kastanienbäume, also sind die Hummeln dort.

      Pfingstsonntag fand ich das erste Wildbienenmännchen am Diptam. Pfingstmontag waren dann verschiedene Weibchen, vermutlich der Blattschneiderbienen. Diese nisten dieses Jahr in den Fugen der  Waschbetonplatten auf dem Weg.

      Einige Tage später erbarmte sich dann eine Steinhummel und, als etwa 11 Stengel blühten auch mehrere Ackerhummeln. Aber die verschwanden auch relativ bald wieder. Auch die Blattschneiderbienen verabschiedeten sich. Keine Ahnung, ob dann schon wieder die Linden blühten.

      Sechzehn Stengel und kein Insekt, das hatte ich mir so nicht vorgestellt. Allgemein scheint es so zu sein, dass viel zu wenige Insekten da sind für die vielen Blüten. Hummeln kamen bei Rundgängen nicht über 30 hinaus. Es waren schon mal im Durchschnitt über 60 im Garten. Ohne die vielen Gartenhummeln wären es noch weniger gewesen. Auf dem Rasen von nur 100 m² habe ich dieses Frühjahr vier tote Erdhummeln gefunden. Eine fünfte ist doch noch weggeflogen … um vielleicht woanders zu sterben. Jedes Haus hier in der Gegend hat 100 m² Rasen. Eine Hochrechnung würde … äh, nein. Das einzige Erdhummelnest in der Umgebung ist wohl von Bombus vestalis okkupiert worden. Nach der Anzahl der B. vestalis Männchen muss es ein starkes Nest gewesen sein. Nachdem die nahe Wiese intensiver bewirtschaftet wird (Gülle), und einige extensiv bewirtschaftete Gärten zu Parkplätzen umgebaut wurden, fehlen hier deutlich die Insekten. Die Fasanfamilie, die vor fünf Jahren her zog, ist auf nur das Männchen geschrumpft.

      Beim Diptam frage ich mich inzwischen … gehen die Hummeln nur dran, wenn sie an sonsten zu wenig Nahrung finden? Wenn dem so ist, könnte Diptam als Anzeiger für ausreichende Nektarversorgung herhalten. Wenn Hummeln dran gehen, fehlen andere Pflanzen.

      Naja. Meine Gedanken zur Zeit.
      VG Bulli

      #48171 Antworten | ZITIEREN
      Martha
      Forenmitglied
        • CH
        • 545 m

        @Bulli    Das ist eine sehr interessante Pflanze. Ich kenne sie nur rotblühend – diese haben viele ätherische Öle, die bei Hitze entzündet werden können und aufflammen. Auch als „brennender Busch“ bekannt.

        #48286 Antworten | ZITIEREN
        Bulli
        Forenmitglied
        Beitragsersteller

          Hallo @Martha,
          ja, die Pflanze duftet ziemlich stark nach ätherischen Ölen.

          Gehen die Hummeln oder andere Wildbienen an die roten Blüten dran?

          Ich habe den Nektar probiert und war mir nicht sicher, ob auch im Nektar ätherische Öle sind. Es war ja genügend Nektar  in den Blüten. Ich hätte ihn mit einer Spritze absaugen müssen, um besser testen zu können.

          Ich finde es witzig, wenn man sich nach der Blüte, wenn die Samen reifen in der Mittagszeit in die Nähe setzt. Wenn die Sonne kräftig scheint trocknen die Samenkapseln so weit ab, dass die Samen bis zwei Meter weit heraus geschossen werden.

          VG  Bulli

          #48295 Antworten | ZITIEREN
          Martha
          Forenmitglied
            • CH
            • 545 m

            @Bulli   Weisst Du, dass alle Teile der Pflanze giftig sind!? Die toxischen Stoffe können schwere Hautreizungen hervorrufen, besonders im Zusammenhang mit Sonne ☀️.
            Ich bin der Pflanze einmal auf einer Wanderung begegnet und weiss nicht, ob Hummeln da Nektar holen. Ob es einen Unterschied gibt zwischen Freilandpflanze und  kultivierter Pflanze kann ich nicht sagen.

            #48352 Antworten | ZITIEREN
            Bulli
            Forenmitglied
            Beitragsersteller

              Hallo @Martha,

              ja. Leider habe ich die Photo-dingsda Wirkung der Flüssigkeit aus den winzigen Dornen spüren dürfen.

              Erst wird die Haut rot, dann wird sie dick, dann bilden sich flüssigkeitsgefüllte Blasen und dann stirbt die Haut ab (nekrotisierendes Gewebe). Die Vorgänge gehen extrem langsam vonstatten.

              Ich bin erst sehr spät drauf gekommen, dass ich Pflaster drüber kleben müsste, um UV-C-Strahlung abzuhalten.

              Eigentlich verdammt witzig. Ich hoffe nur, dass keine dunklen Stellen zurück bleiben.

              #48355 Antworten | ZITIEREN
              Martha
              Forenmitglied
                • CH
                • 545 m

                Hallo @Bulli   Oh oh, keine schöne Begegnung mit der seltener Pflanze in freier Natur. So schön sie ist, möchte ich doch keine im Garten.
                Hoffentlich hast Du jetzt keine bleibenden Schäden auf der Haut. :blume:

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              Antwort auf: Diptam – Wichtig? Indikatorpflanze? Unnötig?
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